Bochum Total 2004

Bochum Total 2004

Bereits zum 19. Mal wurde in diesem Jahr mit Bochum Total nicht nur die Stadt tief im Westen, sondern vor allem die gemütliche Kneipenkultur und coole Musik von knapp 70 Bands auf vier Bühnen gefeiert. Bei schönstem Sonnenschein lockte das Festival am Donnerstag so viel Besucher wie nie zuvor zum Auftakt in die Innenstadt. Bis Sonntag stand Bochum rund um das berüchtigte Bermuda3eck total Kopf.

[ruhr-guide] Im Vorwort des Programmheftes blickt Veranstalter Marcus Gloria auf die Anfänge des inzwischen Bochum Total 2004größten Festivals, von den „ersten Ideen zu einem Fest mitten im noch jungen Bermuda3eck“ zurück. Viele der in den vielen Jahren als Newcomer angetretenen Bands sind inzwischen groß geworden. Und als solche kehren sie gern zu Bochum Total zurück, so wie in diesem Jahr Bananafishbones, die H-Blockx oder Virginia Jetzt!

Von Rap über Rock zu Comedy, von Elektropop über Punk bis zu Trip Hop – an vier Tagen bot das Open Air-Festival für jeden Geschmack das Passende. Bei schönstem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen kamen zum Auftakt des Festivals so viel Besucher wie nie zuvor in die Bochumer Hennes Bender und seine Band Burger Queen bei Bochum Total 2004 Innenstadt. Pünktlich um 17.00 Uhr ging es auf den vier Bühnen los, und obwohl der heimliche Hauptact des ersten Tages, der Berliner Winson, leider ausfiel, überraschten andere, eher unbekannte Namen das Publikum, wie die Rockband El*ke, ebenfalls aus der Hauptstadt. Weiterhin rockig mutete der Auftritt von Burger Queen an, die sowohl mit ihrem Comedy Tribute to Queen als auch mit einem gewagten Outfit des Frontmanns Hennes Bender für Spaß sorgten. Volle Straßen und der Auftritt von Alpha Boy School in der Kultpommesbude Rösti sorgten für dichtes Gedränge. Und als zur Prime Time zeitgleich 4 Lyn, Kool Savas und Jo Hartmann spielten, war doch das Punk-Rock-Karaoke am Konrad-Adenauer-Platz das Highlight Amüsiertes Publikum beim Punk-Rock-Karaoke bei Bochum Total 2004des ersten Tages von Bochum Total. Mutige Sänger, und solche die es besser niemals werden sollte, traten dort mit Songs wie „Enter Sandman“ von Metallica, „Zu spät“ von Die Ärzte, oder „Anarchy in the UK“ von den Sex Pistols an, die Massen zu begeistern. Und wann wurde in der Bochumer Innenstadt schon mal „Smells like teen spirit“ gegröhlt?

So war der erste Tag von Bochum Total 2004 ein voller Erfolg, dank des guten Wetters und des friedlichen Publikums. Unangenehm fiel dagegen das hohe Polizeiaufkommen auf. Zum einen gleich mit mehreren Einsatzwagen gegenüber dem Café Sachs postiert und zum anderen in großen Gruppen zu Fuß in den Straßen unterwegs sorgten sie weniger für ein Gefühl der Sicherheit, Bochum Total 2004sondern eher für Provokation, und das vor allem durch ihre Bewaffnung mit langen Schlagstöcken.

Am Freitag spielten die Recklinghäuser On When Ready zum Auftakt einer langen Partynacht in Bochum und bewiesen mit ihrem Rocksound, dass auch abseits des Mainstream gute Musik existiert. Mit Underwater Circus, den Bochum Total Veteranen Secret Discovery und Exilia standen auch zur Prime Time die härteren Klänge wieder auf dem Programm.

Der Samstag war als „Familientag“ wieder einmal der vollste Tag des viertägigen Spektakels. Neben Bands wie Sola Plexus, Soda Maker und Virginia Jetzt! trat Ruhrpott-Original und Theatermann Willi Thomczyk an, um sein Statement zum Festival und der Gesamtsituation an sich abzugeben. Auf der H-Blockx bei Bochum Total 2004großen Eins-Live-Bühne am Südring rockten dann ab 20.45 Uhr die H-Blockx in altbewährter Manier.

Wer dachte dass es am Sonntag ruhiger zugehen würde, der irrte. Denn als die Märtini Brös. ihren frischen Mix aus House und Soul präsentierten, blieb kein Tanzbein still stehen. Ebenfalls zum Tanze baten Spillsbury, die 2004 beinahe kein Festival ausließen.

Neben dem Geschehen auf den vier Bühnen gab es wieder zahlreiche Stände – von den üblichen Verkaufsständen mit Festivaldevotionalien bis hin zum Bierstand – die den Weg von Bühne zu Bühne, von Kneipe zu Kneipe flankierten. Dabei bedurfte es starker Nerven, denn wo sich wie im letzten Jahr auch 2004 ca. eine Million Besucher durch die Innenstadt schoben, kam es nicht selten zu Verzögerungen. Und das nicht nur hier, sondern auch auf den Straßen, weshalb eine Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln mehr als nur eine gute Empfehlung darstellt.

(sl)

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