The Blackberries Foto: KlangApartment

The Blackberries – Music for the Night

Nachts im Auto unterwegs zu sein kann Arbeit oder Ausklang einer Party bedeuten. Als Soundtrack für Letzteres eignet sich das Debütalbum „Music for the Night“ der Blackberries. Impulsiver Indie-Pop trifft auf schnarrende Gitarrenriffs, Motown-Sound und Westernattitüde. Wer sich an Bands wie Mando Diao, The Kooks oder Razorlight erfreuen kann, sollte sich die etwa 42 Minuten nehmen, um in 12 Tracks den Zustand zwischen schwarzem Kaffee, Übermüdung und Sonnenaufgang zu genießen.

[ruhr-guide] Ihre Single „This City is The Blackberries Foto: KlangApartmentElectric“ dürfte den Hörern von 1Live und Radio NRW bereits bekannt sein. Als Kostprobe vom Album zeigt sie den Stil von The Blackberries beispielhaft auf. Es ist nichts, was es nicht schon gab, daran ändern auch die bunten Show-Anzüge der vier Jungs aus Solingen nichts. Doch einzelne Songs wie „You’re Eccentric“ oder „The Man Who Shot Liberty Valance Down“, welche gut während eines Westerns eingespielt werden könnten, geben dem typischen Indie-Pop-Album raue Ecken und Kanten. Auch die Experimente mit Streichern, Blaskapelle und elektronisch angehauchten Elementen wie sie im Intro von „This is the Music for the Night“ auftauchen, verleihen dem Album einen Stich Vielseitigkeit, ohne dabei mit dem Gesamtkonzept zu brechen.

Nächtliche Gedanken

Dass The Blackberries auf der The Blackberries Foto: KlangApartmentAftershowparty des Mando Diao Streetteams auftraten, verwundert nicht, denn vieles am Sound erinnert an die schwedische Erfolgsband. Der Track „When you Grow Tired of Me“ ruft gar Assoziationen zu „America“ von Razorlight wach. „Music for the Night“ ist eine Platte für gedankliches Schweifen in die vergangene Nacht. Die Zigarette danach. Der Moment, wenn die Clubbesitzer die Stühle auf ihre Tische stellen und am Horizont in zartem Violett der Morgen anbricht. Die warme Tasse Kaffee, die man in seinen Händen hält, während der erste Zug langsam in den Bahnhof einrollt.

Bergische Brombeeren

Julian, Jonas, Piet und Sebastian veröffentlichten als The Blackberries bereits vor „Music for the Night“ drei Singles und eine EP. Die aus dem – dem Ruhrgebiet naheliegenden – Bergischen stammenden Jungs sind keine Freunde aus Kindertagen, sondern lernten sich erst durch die gemeinsame Begeisterung für gemeinsame Musik kennen. Auf ihrer Homepage bieten sie ihre Kontaktdaten für Buchungen, Fragen, Liebes- und Hassbriefe an. So ähnlich verhält es sich mit dem Album – wer auf Indie-Pop steht, wird den Sound für seine Nacht darin entdecken, für alle anderen heißt es: nach der Party direkt ins Bett.

(sarah bauer)

Fotocredit: KlangApartment

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