Ohrbooten kommen zum 16. Tempel Open Air Folkfestival nach Duisburg

16. Tempel Open Air Folkfestival in Duisburg

Folk bedeutet nicht zwangsläufig, dass vor der Bühne ausschließlich langhaarige Mädchen barfuß tanzen und es als Snack lediglich Energiebällchen gibt. An der Bergheimer Mühle in Duisburg-Rheinhausen wird es zum Folkfestival am 17. Mai mächtig krachen, wenn Bands wie Wallis Bird, Ohrbooten oder Black Rust loslegen.

[ruhr-guide] 7 Bands auf 2 Bühnen: das handgemachte Ohrbooten kommen zum 16. Tempel Open Air Folkfestival nach Duisburgumsonst-und- draußen-Festival an der Bergheimer Mühle geht traditionell am Samstag nach Pfingsten an den Start, und das schon zum 16. Mal. Immer wieder versammelt sich die Folkgemeinde rund um den TEMPEL, bis zu 8.000 Besucher lassen sich Jahr für Jahr von dem anspruchsvollen Programm begeistern, welches auch über die Duisburger Stadtgrenzen hinaus in der Folkszene für Furore sorgt. So zieht das Folkfest im Schatten der Bergheimer Mühle längst Fans der Roots Music aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland an.

Stilmix der feinsten Qualität

Dabei bewies die TEMPEL-Crew ein ums andere Mal ein gutes Gespür und konnte Bands verpflichten, die sich in der Folge auf einen erfolgreichen Weg machten. In diesem Jahr setzen die Folk-Macher auf einen Stilmix der feinsten Qualität. Mit den Ohrbooten spielt eine Combo, die das ohnehin schon große Spektrum des Festivals um eine einmalige Verbindung von Reggae, Hip Hop, Funk, Dancehall, Weltmusik, Rock und Pop erweitert. „Gyp Hop“ nennen die erfolgreichen Durchstarter ihren Stil, abgeleitet von Gypsies, Reisenden, die sich auf dem gesamten Globus (am liebsten unter freiem Himmel) tummeln, der ihnen Preise und ein großes Publikum (u.a. Rock am Ring 2007) einbrachte.

Wallis Bird, die Irin Wallis Birdmit der energetischen Live-Performance und der ungewöhnlichen Gitarrentechnik, schickt sich an, ebenfalls ein ganz großes Publikum zu erobern. Eine Stimme, die man sich merkt und ein außergewöhnliches Songwriting fesseln
nicht nur Musikfreunde von der Insel. La Papa Verde vollziehen den stilistischen Spagat des Festivals im Stile der Mestizo-Musik – „Cumbia Afro Punk auf Spanisch und Deutsch“, eine gelungene Mischung aus lateinamerikanischen Rhythmen mit Punk, Rock, Reggae und Rap. K.C. McKanzie wird das Open-Air-Programm mit ihrem Neo-Traditional-Folk eröffnen – tief verwurzelt im englischen Folk der 60er und 70er sowie dem Americana-/Acousticsound der Neuzeit.

Black Rust, Dortmunder und Black Rustaufstrebende Folk-Rocker, präsentieren einen gleichzeitig elegant-altmodischen wie post-modernen Sound zwischen Prog-Rock, atmosphärisch dichten Balladen und beinahe wie Shanties klingendem Folk. Was als Duo mit Coverversionen von Neil Young und Ryan Adams begann, präsentiert sich heute als vollständige Band. Black Rust spielt einen gleichzeitig elegant-altmodischen wie postmodernen Sound. Immer wieder schauen die Vorbilder um die Ecke, ziehen den Hut und lassen die Band eigenständig davonziehen.

Folk-TEMPEL

Neben dem Open-Air-Angebot bietet der „Folk-TEMPEL“ auf kleiner Bühne im „TEMPEL Pub“ ein Singer/Songrwriter-Programm an. Noch einmal K.C. McKanzie, dazu Nic Koray (deutsch-türkische Acoustic-Folk-Poetin aus dem Revier) und Eddie Arndt, mit rauher Stimme und intensiver Performance versehener Folkbarde und männliche Hälfte von Bardic, werden das ganz große Spektakel um nicht weniger intensive Momente erweitern. Und das ist längst nicht alles: Zum Tempel Open Air Folkfestival gibt es außerdem viele bunte Stände, gutes Essen, einen Info-Markt sowie eine Tombola und Kinderbetreuung.

Das TEMPEL-Folkfestival ist seit jeher einem „Benefizaspekt“ gewidmet, d. h. alle Überschüsse und eingesammelten Spenden werden einer wirklich guten Sache zugeführt. So wurden seit Gründung des Festivals viele tausend Euro für Projekte wie die AIDS-Hilfe, ein Frauenhaus, Anti-Rassismus-Arbeit oder Entwicklungshilfeprojekte überwiesen. In diesem Jahr gehen die Gewinne an die „Lebenshilfe für geistig Behinderte“ (Duisburg).

16. Tempel Open Air Folkfestival

Samstag, 17. Mai 2008, 14 Uhr
Bergheimer Mühle in Duisburg-Rheinhausen

(sl)

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