Mächtig was los bei Bochum-Total 2005

Der Donnerstag bei Bochum Total 2005

Als pünktlich um 17 Uhr der trübe Himmel aufriss und die ersten Bands die Bühnen in der Bochumer Innenstadt betraten, begann eine lange Partynacht. Der erste Tag Bochum Total ist Geschichte und in eben diese wird er mit einem Wahnsinnsprogramm eingehen: Jansen & Kowalski, EL*KE und Negative waren die Highlights am Donnerstag.

[ruhr-guide] „Habt ihr eigentlich Bock auf Action“ fragte Kowalski von der singenden Anwaltskanzlei Jansen & Kowalski Mächtig was los bei Bochum-Total 2005und schnell merkten die Hamburger, dass Bochum sehr wohl Bock auf Action hat. Mit fetten Beats und coolem Kopfnickersound schafften es die Hip Hopper aus dem hohen Norden sofort, die Leute in Bewegung zu bringen. Unterstützt wurden sie von Philipp von Deichkind, mit dem sie dann auch den Klassiker „Bon Voyage“ spielten und die Textzeile „Nicke mit dem Beat und beweg dein A***“ zum Programm erhoben. Ein sehr gelungener Auftakt.

Nach wildem Kopfnicken und Arme in die Luft reißen gab es dann auch einmal Zeit, sich umzuschauen. Bochum Total ist zum 20. Jubiläum nicht nur lauter und internationaler besetzt, das Festival ist auch sehr viel größer. So steht die riesige EinsLive-Bühne am Anfang der Viktoriastraße, die insgesamt zur neuen Partymeile Jansen & Kowalsi brachten die Fans zum Tanzenumfunktioniert wurde. Verkaufsstände und Bierbuden säumen hier den Weg in Richtung Konrad-Adenauer-Platz. Man kann hier ein paar Körbe werfen oder sich rasieren!!! Dazu kommen die zahlreichen Biergärten, die durch den neu gewonnenen Platz nun zum Verweilen bei dem einen oder anderen leckeren Getränk einladen.

Am Zipfel des Bermuda3Ecks überraschte Elli mit einem unplugged-Auftritt und konnte dem Bochumer Publikum mal zeigen, dass sie mehr drauf hat als Bohlen-geschwängerten Einheitssound.
EL*KE zeigten auf der HEiNZ-Bühne dann der Stadt, wo der Hammer hängt – in Punkto Rock und in Sachen Lautstärke.EL*KE rockten Bochum und zeigten dass sie keine Mädchen sind Nach diesem Auftritt ist jedem Zweifler in jedem Fall klar: EL*KE ist überhaupt kein liebes Mädchen! Auch die gerade veröffentlichte Single „Dach“ durfte hier nicht fehlen und damit wurde bei Bochum Total wohl die Rockhymne dieses Sommers präsentiert.

Langsam füllte sich gegen halb neun die Stadt immer mehr. Bekannte liefen einem über den Weg, das zweite und dritte Bier wurde bestellt und es stellte sich wie immer die Frage „Wer spielt denn jetzt auf welcher Bühne“. Bochum Total ist immer auch Freizeitstress pur, gibt es doch so viele zeitgleich stattfindende Auftritte zu koordinieren, damit man auch nichts verpasst. Dennoch waren sich die meisten Besucher einig und zogen zielsicher zur EinsLive-Bühne.

Schon vorher hatte es am Radar-Stand eine Autogrammstunde mit dem Headliner des gegeben, aber als die aus Finnland angereisten Stars die Bühne betraten, dachte man eher an Larry Love von Negative als Slash!einen Robbie Williams oder gar die Beatles, denn lauter können Fans nicht kreischen. Negative machten keinen Hehl aus ihrer Liebe zum Glamrock, und so poste Gitarrist Larry Love in bewährter Slash-Manier mit brennender Zigarette zwischen den Zähnen. Sänger Jonne erinnerte auch an jemanden, vielleicht an Steven Tyler, der ebenso gern wild herumwirbelt und seinen Mikrofonständer durch die Luft schwingt. „Pink ist das neue Schwarz“ könnte hier das Motto gewesen sein, denn die farbenfroh gekleideten Musiker aus Skandinavien wurden in erster Linie von schwarz gekleideten jungen Mädchen bejubelt. Alle Älteren fühlten sich an frühere Zeiten erinnert, als Mötley Crüe fast ausschließlich durch Attitüde auffielen als durch musikalische Leistung. Aber irgendwie Bei Negative aus Finnland wurde mächtig gekreischthaben Negative von jedem etwas und das in jeder Hinsicht. In ihrer Heimat schoss die Single „The Moment Of Our Love“ jedenfalls aus dem Stand auf Platz 1 und auch hierzulande spielen die Radiosender die Songs von Jonne, Larry, Christus, Antti, Jay und Snack rauf und runter.

Nach der beeindruckenden Show von Negative und dem Ende der anderen Konzerte auf insgesamt vier Bühnen im und um das Bermuda3Eck fing die Nacht erst richtig an. Ohne den angekündigten Regen blieben die Kneipen und Bars in der ganzen Innenstadt sehr lange sehr voll. Und das Beste ist: Das war erst der Anfang!

(sl)

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