Externsteine im Teutoburger Wald, Foto: Tourismus NRW

Die Externsteine im Teutoburger Wald

Die Externsteine sind eine beeindruckende Felsformation im Teutoburger Wald. Sie gehören zu den bemerkenswertesten Natur- und Kulturdenkmälern in Mitteleuropa. Das im Mittelalter geschlagene Kreuzabnahmerelief und weitere Relikte, wie eine Grotte und eine Aussichtsplattform, geben den Externsteinen eine internationale Bedeutung. Über zwei Treppenaufgänge werden die Felsen bestiegen und garantieren einen eindrucksvollen Ausblick in die abwechslungsreiche Landschaft des Teutoburger Waldes.

Externsteine im Teutoburger Wald, Foto: Tourismus NRW

[ruhr-guide] Die Externsteine bei Horn-Bad Meinberg faszinieren jährlich über 600.000 Menschen. Am Eingang der Grotte befindet sich eine in den Stein gehauene Figur mit einem Schlüssel, die oft für Petrus gehalten wird. Innerhalb der Grotte wurden drei Räume hinein gemeißelt. Ein weiteres spektakuläres Besucherziel ist die in Stein geschlagene Höhenkapelle unterhalb der Spitze des Turmfelsens.

Die fünf Riesen

Bis zu 40 Meter Höhe erreichen die Felsen aus Sandstein und verlaufen grob gesehen von Südosten nach Nordwesten zwischen der bewaldeten Erhebung Bärenstein und Knickenhagen. Der nordwestliche Fels wird ‚Felsen 1‘, oder auch Grottenfels genannt. Am Fuße des Grottenfelsens können die Besucher das berühmte Felsenrelief der Kreuzabnahme betrachten. Weiter südöstlich des ersten Felsens folgt der markante ‚Felsen 2‘, der aufgrund seiner Gestalt als Turmfels bezeichnet wird. Mit einer Holzbrücke zum Turmfelsen wird der dritte Felsen verbunden. Er bietet den Besuchern einen Aufgang zum Turmfelsen und wird aufgrund dessen Treppenfels genannt.

Eine große Kluft mit einer Straße trennt den Treppenfelsen von ‚Felsen 4‘. Externsteine im Teutoburger Wald, Foto: Tourismus NRWAuffällig am ‚Felsen 4‘ ist der lose Stein auf seinem Gipfel, der auf drei Punkten ruht und den Namen Wackelstein erhalten hat. Er wird heut-zutage mit Metall-ketten ge-sichert. Der höchste und letzte Fels weist auf der nordöstlichen Seite eine Felsen-figur auf, die einen Kopf ähnelt und Rufer genannt wird. Und somit erhält der letzte Riese den Namen Ruferfels.

Eine Vereinigung von Natur und Kultur

Die Externsteine sind eine Verbindung zwischen Kultur und Natur. Sie erlebten in ihren geschätzten 70 Millionen Jahren eine ständige Wandlung. Der Mensch und die Natur wirkten gleichermaßen auf die Externsteine ein. Während die nordöstliche Seite Bearbeitungsspuren durch Menschenhand zeigt, befinden sich in der nach Südwesten blickenden Seite kaum welche. Aufgrund der vielen Spuren der Menschen wird die nordöstliche Seite als Vorderseite bezeichnet. Beim Rufer sind sich einige Forscher nicht wirklich sicher, ob er durch die Witterung oder der Hilfe des Menschen entstanden ist.

Ein mystischer Ort voller Geschichte

Seit dem 16. Jahrhundert sind die Externsteine ein Gegenstand vieler Theorien. Spekulationen geben den Externsteinen eine mystische Aura. Von manchen Leuten wird sie als ein Treffpunkt für vergangene Kulte gehalten. So treffen sich zur Sommerwende Esoteriker, Hexen, Druiden und keltische Glaubensgemeinschaften, um gemeinsam die Erinnerung der mittelalterlichen Mystik zu feiern. Aufgrund von archäologischen Funden ist sich die Wissenschaft sicher, dass die Externsteine in der Altsteinzeit und Mittelsteinzeit genutzt wurden, jedoch fehlt jeglicher Beweis auf welcher Art und Weise. Es fehlen weiterhin Belege, ob die Externsteine in der Jungsteinzeit weiterhin von den Menschen aufgesucht wurden.

Externsteine im Teutoburger Wald, Foto: Tourismus NRW

Im 11. Jahrhundert wurden die Externsteine von Mönchen als religiöser Sammelplatz genutzt. Dabei diente die Grotte als ein Eremitage, in der geistige Mitglieder sich zurückgezogen haben. Neben dem religiösen Nutzen dienten die Externsteine des weiteren als ein strategischer Punkt. Im 17. Jahrhundert ließ Graf Hermann Adolf zu Lippe-Detmold ein Jagdschloss am Fuße der Externsteine errichten, der gleichzeitig ein Kontrollpunkt des Straßenverkehrs war.
Im Jahre 1925 verband Wilhelm Teudt die Externsteine mit einem germanischen Heiligtum, was später die Nationalsozialisten für ihre Propagandazwecke ausnutzen.

Ruhe und Entspannung bei den Externsteinen

Die Externsteine haben vieles zu bieten und ein Ausflug lohnt sich allemal. Es ist ein Ort, in dem die Geschichte seine Spuren hinterlassen hat. Bis heute beschäftigen sich Forscher mit den Externsteinen. Mit einem wunderschönen Ausblick auf ein vielfältiges Naturschutzgebiet sorgen die Externsteine für eine gewisse Entspannung und Ruhe. Die Grotte und Höhenkapelle lassen den Besucher eine religiöse und mystische Atmosphäre erleben. Es ist ein bereichernder Zwischenstopp zwischen den Wanderwegen von Bärenfels bis Knickenhagen, der auf jeden Fall nicht verpasst werden sollte.

Seit 2016 können Menschen mit Behinderung die Externsteine besichtigen. Das Infozentrum und der Zugang zum Naturdenkmal sind bereits Barrierefrei umgebaut. Weiterhin sollen zwei Hörstationen mit mehrsprachigen Informationen über die Steine und das Kreuzabnahmerelief eingerichtet werden. Für Sehgeschädigte wird ein dreidimensionales Model des Reliefs zum anfassen angefertigt.

Externsteine

32805 Horn-Bad Meinberg

Eintritt Felsbesteigung:
Erwachsene: 3,50 Euro
Kinder (bis 14 J.): 1,50 Euro

Öffnungszeiten Infozentrum und Interaktive Ausstellung:

Januar + Februar: Sa und So 10 – 16 Uhr
01. März – 31. März: täglich 10 – 16 Uhr
30. März – 29. Oktober: täglich 10 – 18 Uhr
30. Oktober – 05. November: täglich 10 – 16 Uhr
06. November – 21. Dezember: 10 – 16 Uhr, Mo + Mi geschlossen

Felsbesteigung:
24. März – 29. März: 10 – 16 Uhr
30. März – 29. Oktober: 10 – 18 Uhr
30. Oktober – 05. November: 10 – 16 Uhr
Je nach Wetterlage

Akuelle Information finden Sie unter www.externsteine-info.de.

(Stand: Mai 2018, Angaben ohne Gewähr)

Fotos: Tourismus NRW

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