Die Ruhr im Sonnenuntergang, Foto: pixabay, NatureImages

Die Ruhr

Etwa 221 Kilometer, von Winterberg bis Duisburg-Ruhrort, ist sie lang und Namensgeber des Ruhrgebietes. Aber nicht nur deshalb ist die Ruhr so bedeutsam für die Gegend. Früher Haupttransportweg für die Kohlenindustrie, ist der Fluss heute Energie- und Trinkwasserlieferant und ein wichtiger Bestandteil der Freizeitgestaltung.

Die Ruhr im Sonnenuntergang, Foto: pixabay, NatureImages

[ruhr-guide] Schon im Mittelalter war der Fluss beliebt. Er bot Schutz vor Angriffen, denn Brücken gab es damals noch nicht. So ist es kaum verwunderlich, dass es rings um die Ruhr so viele alte Burgen und Schlösser gibt. Schloss Steinhausen und Burg Hardenstein in Witten, Burg Volmarstein in Wetter, Wasserburg Haus Kemnade in Hattingen, Schloss Arnsberg und die Ruine der Hohensyburg in Dortmund,
Schloss Broich und Schloss Styrum in Mülheim sind nur einige Beispiele. Eine wunderschöne Aussicht über die Ruhr hat man auch vom Hohenstein in Witten oder von der Isenburg in Hattingen. Praktisch war der Fluss auch für alle Produktionen, für die Wasser benötigt wurde. 1650 zum Beispiel war Mülheim an der Ruhr wegen seiner Lederherstellung bekannt.

Das Ufer der Ruhr, pixabay, Nopse

Kohle entdeckt

Später wurde in der Nähe der Ruhr die erste Kohle gefunden, die, im Gegensatz zu anderen Gegenden, nicht zu tief lag, um sie fördern zu können. Industriebetriebe siedelten sich an und machten die Ruhr im 18. Jahrhundert zum Transportweg und damit zum meist befahrenen Fluss Deutschlands. Eine Wanderung durch das Muttental zur Zeche Nachtigall in Witten machen diesen Teil der Geschichte lebendig.

Mitte des 19. Jahrhunderts löste die neu entdeckte Eisenbahn die Ruhr als beliebten Transportweg ab. Durch die vielen Fabriken und Schiffe, deren Abwasser die Ruhr stark verschmutzte, war sie zur Trinkwassergewinnung nicht mehr zu gebrauchen. Um dies zu ändern, entstanden Kläranlagen und Wasserwerke.
Zur Energiegewinnung gibt es heute zahlreiche Wasserkraftwerke, deren gesamte Leistung sich etwa auf 85000 Kilowatt beläuft.

Die Ruhr als Erholungsgebiet

Heutzutage gibt es den Güterverkehr auf der Ruhr nur noch zwischen Rhein-Ruhr-Hafen und dem Rhein. Die Ruhr hat nun eine besonders wichtige Aufgabe: den Menschen im Ruhrgebiet zur Erholung zu dienen. Überall an der Ruhr befinden sich Fußgänger- und Fahrradwege, auf denen man – rein theoretisch – dem Flussverlauf von der Quelle bis zur Mündung folgen kann. Der RuhrtalRadweg ist hier das Highlight!

Ob mit dem Hund an der Leine, Rollerskates an den Füßen oder den Kinderwagen vor sich herschiebend, die Ruhr ist ein beliebtes Ausflugsziel – z. B. am Kemnader See zwischen Bochum und Witten oder am Baldeneysee in Essen. Nicht zuletzt, weil es sich auf den Ruhrwiesen bei gutem Wetter wunderbar grillen und entspannen lässt. Die Campingplätze an der Ruhr sind Jahr für Jahr in der Freiluftsaison sehr beliebt.

Die Ruhr als Erholungsziel, Foto: pixabay, LaBruixa

Natürlich und sportlich

Der recht vielfältige Fischbestand lockt viele Angler an die Flussufer, denn neben Rotaugen, Brassen und Flussbarschen, sind dort auch Forellen beheimatet. Seltene Vögel- und Gänsearten sind in den vielen Natur- und Vogelschutzgebieten im Ruhrtal anzutreffen wie zum Beispiel der Teichrohrsänger. Graureiher, Kormorane und Haubentaucher sind dort häufiger zu sehen.

Auch sportlich ist auf dem Wasser eine Menge los: Zahlreiche Wassersportvereine haben sich an der Ruhr niedergelassen. So kann der aktive Sportler rudern, Kanu oder Drachenboot fahren. Diejenigen, die sich bequemer entspannen wollen, können eine Fahrt auf einem der vielen Ausflugsschiffe buchen. Die Ruhrtalfähre „Hardenstein“ fährt von März bis Oktober zwischen der Burgruine Hardenstein und der Schleuse in Witten-Herbede. Auf der Weißen Flotte in Mülheim können sich Brautpaare auch standesamtlich trauen lassen.

(sf)

Fotos: 1) pixabay, NatureImages, 2) pixabay, Nopse, 3) pixabay, LaBruixa

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