Wetter, der Ausgangspunkt unserer Wanderung, ist eine typische kleine Ruhrgebietsstadt mit Geschichte

Von Wetter zur Ruine Volmarstein

Diese Tour ist eine typische Ruhrgebietswanderung: Zum einen führt sie uns an der grünen Ruhr entlang, andererseits aber auch durch die Industriegebiete von Wetter. Von der Burgruine Volmarstein bietet sich unterwegs ein grandioser Ausblick über das Ruhrtal. Leichte Tour, ca. 2,5 Stunden, ca. 10 Kilometer, eine starke Steigung mit ca. 100 Höhenmetern, einige Asphaltpassagen, gutes Schuhwerk ist bei schlechter Witterung empfehlenswert.

[ruhr-guide] Wetter, Wetter, der Ausgangspunkt unserer Wanderung, ist eine typische kleine Ruhrgebietsstadt mit Geschichteder Ausgangspunkt unserer Wanderung, ist eine typische kleine Ruhrgebietsstadt mit Geschichte und starken Gegensätzen: auf der einen Seite schöne alte Häuser, die Freiheit und Burg Wetter, der Harkortsee und das grüne Ruhrtal – auf der anderen Seite graue Industrie und Spuren des Strukturwandels. Unsere heutige Tour startet am Bahnhof in Wetter: Wir wenden uns hier nach rechts in Richtung Bushaltestelle und nehmen dann wieder rechts die Unterführung in Richtung Ruhrbrücke. Nachdem wir unter dem Bahnhof hindurch sind, geht es an der Demag, einem Unternehmen mit bekannten Vätern vorbei.

Vater des Ruhrgebiets

Die Demag produziert Industriekräne und geht auf den Zusammenschluss der Märkischen Maschinenbau-Anstalt L. Stuckenholz AG aus Wetter, der Duisburger Maschinenbau AG und der Benrather Maschinenfabrik GmbH aus dem Jahr 1910 zurück. Die Märkischen Maschinenbau-Anstalt wiederum entstand aus den Mechanischen Werkstätten Harkort & Co. Wie der Name schon vermuten lässt, wurde das Unternehmens 1819 von dem bekannten Industriepionier Friedrich Harkort gegründet, der durch seine technischen und sozialen Pionierleistungen berühmt wurde und die Stadt Wetter als „wesentlichen Ort des deutschen Maschinenbaus“ bekannt machte.

Vorbei führt uns der Weg an dem Pförtnerhaus des geschichtsträchtigen Unternehmens, bald erreichen wir die Ruhr, die hier mit ihren grünen Ufern im starkem Kontrast zur umgebenden Industrie steht. Wir überqueren den Fluss, der einer ganzen Region ihren Namen gab und halten uns direkt hinter der Brücke links – hinunter zur Hagener Straße ans Ruhrufer – und weiter geradeaus, dem Wegzeichen X folgend, in Richtung Volmarstein.

Steil den Berg hinaus

Nach Die Burgruine Volmarsteineinigen Metern auf dem Bürgersteig erreichen wir einen Kiosk zur Linken. Rechts geht die Bachstraße in Richtung Ruine Volmarstein ab. Wir gehen hier 10 Meter geradeaus und biegen – etwas versteckt hinter der Bushaltestelle – rechts ab, durch den Wald den Berg hinauf. Immer dem Wanderzeichen X hinterher, führt uns der Weg hier in steilen Serpentinen bis zur einer Weggabelung unterhalb der Ruine. Hier halten wir uns rechts und umrunden den Berg, bis wir die ersten Häuser unterhalb der Burg Volmarstein erreichen. Hier biegen wir scharf nach links ab und wandern in einer weiten Kurve die letzten Meter zur Burg hinauf.

Die Burg Volmarstein

Die Burg Volmarstein wurde im Jahr 1100 hoch über den Ufern der Ruhr errichtet. Bauherr war der Kölner Erzbischof, Graf Friedrich I. von Schwarzenburg. Kaum 200 Jahre später, nach der Schlacht von Worringen im Jahr 1288, wurde die Burg das erste Mal durch den Grafen Eberhard I. von der Mark zerstört. Nachdem sie wieder aufgebaut wurde, ereilte sie 1324 – wiederum durch die Grafen von der Mark – das gleiche Schicksal. Obwohl die Burg Volmarstein dann noch ein weiteres mal neu befestigt und vermutlich bis 1525 vom Herzog Johann von Kleve-Mark genutzt wurde, verlor sie bald an Bedeutung und verfiel im 16. Jahrhundert. Heute bietet die Ruine von den Turmruinen einen herrlichen Ausblick ins Ruhrtal, auf das Ardeygebirge und auf die Stadt Wetter.

Vom zerfallenen Turm aus wandern wir nun den Weg hinab zum Burghotel Volmarstein, das zu einer Rast einlädt. Hier können Gruppen nach Voranmeldung auch ein echtes Rittermahl genießen. Hinter dem Hotel führt uns der Weg nach links zur Straße hinunter. Vor der Kirche biegen wir dann wieder links ab und laufen wenige Meter bergab bis zu einer scharfen Rechtskurve. Hier führt uns der Wanderweg X wieder nach links in den Wald und bald erreichen wir den Pfad, der uns den Berg schon hinauf geführt hat. Diesem folgen wir wieder bis zur Bushaltestelle durch den Wald hinunter.

Entlang der Ruhr zum Harkortsee

Nun Von Wetter zur Ruine Volmarsteingeht’s gegenüber beim Kiosk in den Weg hinein und dann in Richtung Ruhr. Nach wenigen Metern biegt rechts der Radweg ab, wir aber wandern geradeaus am „Reiten verboten“-Schild vorbei in die Ruhrauen. Bald darauf erreichen wir das grüne Ufer der Ruhr, die sich hier in mehrere Arme verzweigt. Weiter geht es am Ufer entlang, bis wir wieder auf den Radweg treffen. Nun wandern wir weiter geradeaus und bald schon leuchten zur Rechten die Rapsfelder. Kurz darauf führt eine Betonplatte an einem Strommasten über den Bach zur linken, wir überqueren diesen und folgen dem Weg wieder zum Ruhrufer. Sollten Sie die Abzweigung verpassen, halten Sie sich an der B226 einfach links. Nach wenigen Metern haben wir dann das Stauwehr des Harkortsees erreicht und überqueren die Ruhr auf der B226 in Richtung Wetter. Der Harkortsee hat hier eine Stauhöhe von 8 Metern und einen Inhalt von 3,1 Mio. m³. Fertiggestellt wurde der Ruhrstausee im Jahr 1931 als natürlicher Reinigungsfilter der damals stark verschmutzten Ruhr.

Direkt Entlang der Ruhr zum Harkortseenach dem Stauwehr biegt unser Weg am Ortseingang nach links zum Ufer ab und wir verlassen hier das Wanderzeichen X. Nun geht es unten an der Ruhr weiter nach rechts und wir folgen dem Ruhrtal-Rad- und Wanderweg flußabwärts, vorbei an Tennisplätzen und einem Kanuverein, bis wir schließlich ein italienisches Restaurant erreichen. Hier verlässt der Weg das Ufer nach rechts, um nach wenigen Metern hinter dem Aldi-Markt wieder nach links ins Industriegebiet abzubiegen. Wir folgen danach dem Weg zuerst an der Straße entlang nach rechts. Dann – hinter dem kleinen Rastplatz mit den Bänken – biegt der gut ausgebaute Rad- und Wanderweg nach links zum Skateplatz ab. Hier geht es über die Straße hinweg und an den Rampen, auf denen Jugendliche waghalsige Kunststücke vorführen, rechts vorbei zum Ufer der Ruhr.

Der Ruhrtal-Rad- und WanderwegNun wird der Weg wieder sehr malerisch und ruhrgebietstypisch: vor einem das grüne Ufer der Ruhr, hinter einem das Industriegebiet. So nah liegen hier die Gegensätze! Bald erreichen wir das örtliche Klärwerk, das sich schon von weitem sehr unangenehm bemerkbar macht und beschleunigen deutlich unser Schritte! Kurz darauf treffen wir dann wieder auf die Ruhrstrasse, wandern nach rechts zur Unterführung und erreichen somit wieder unseren Ausgangspunkt, den Bahnhof Wetter.

Anfahrt:
Pkw: A43, Abf. Sprockhövel, rechts auf B51/Querspange, links auf L702/Hoppe, links auf B234/Silscheder Str., Kreisverkehr weiter auf B234, rechts Heilkenstr., rechts Bachstr., weiter auf Hauptstr., Bahnhof Wetter

ÖPNV: von Essen Hbf RB40 oder RE16
von Münster Hbf RE7 über Hagen Hbf, dann RE16 bis Wetter oder RB50 über Dortmund Hbf, dann S-Bahn S5 bis Wetter

(pk)

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