Klavier-Festival Ruhr 2007

Klavier-Festival Ruhr 2007

Vom 12. Mai bis zum 20. Juli steht das Ruhrgebiet auch in diesem Jahr wieder ganz im Zeichen der klassischen Klaviermusik. In 32 Spielstätten von Bochum bis Wuppertal, von Moers bis Hamm schreibt das Klavier-Festival Ruhr mit dem Programmschwerpunkt „Mozarts Erbe: Ludwig van Beethoven“ einen dreijährigen, 2006 variationenreich abgeschlossenen Mozart-Zyklus fort.

[ruhr-guide] Euphorisch blicken Festivalmacher auf das Frühjahr: „Das Programm des Klavier-Festivals Ruhr 2007Klavier-Festival Ruhr 2007 liefert den Beweis: Auch Topleistungen können noch gesteigert werden. Der Initiativkreis Ruhrgebiet kann sich zu dem hohen Anspruch gratulieren,“ lobte Dr. Wulf Bernotat, Schirmherr des diesjährigen Festivals, über das Programm nicht ohne Grund. In den neun Festivalwochen erklingt nahezu das gesamte Klavier-Œuvre des in Bonn geborenen Komponisten Ludwig van Beethoven: die fünf Klavierkonzerte, alle 32 Sonaten sowie die drei frühen Bonner „Kurfürsten-Sonaten“, das Tripel-Konzert und die selten aufgeführte Chorfantasie sowie Kammermusik und zahlreiche Solo-Werke ohne Opuszahl.

Durch die Nacht zum Licht

Mit einem großen Orchesterkonzert und zwei glanzvollen Raritäten startete das Klavier-Festival Ruhr 2007 am Samstag, 12. Mai, seine 19. Ausgabe in der neuen Mercatorhalle im CityPalais Duisburg. Nur drei Wochen nach Eröffnung der Spielstätte erklang zum Festival-Auftakt ein Beethoven-Programm, das dem klassischen Prinzip des „Durch die Nacht zum Licht“ in hohem Maße entspricht, spannt es doch einen Bogen von der dramatischen Energie der „Coriolan“-Ouvertüre über die Chorfantasie c-Moll op. 80 zum imperialen Glanz des Tripelkonzerts C-Dur op. 56. Für dieses Programm konnte Mirijam Contzen (Violine), Adrian Brendel (Violoncello) und Herbert Schuch (Klavier) verpflichten, eine ebenso junge wie exzellente Solisten-Riege. Ihnen zur Seite standen die Duisburger Philharmoniker unter ihrem Chefdirigenten Jonathan Darlington und der Sinfonische Chor der Chorakademie am Konzerthaus Dortmund.

Daniel Barenboim exklusiv

Im Jahr 2000 wählte die Staatskapelle Berlin ihren Dirigenten Daniel Barenboim zum Chef auf Lebenszeit. Der Pianist, Dirigent, Opernchef und Weltbürger hat das bedeutende Traditionsorchester in den vergangenen 15 Jahren zu neuen Höhen geführt. Daniel Barenboim. Foto: Sheila Rock, Chris LeeBarenboim, der dem Klavier-Festival Ruhr ganz besonders verbunden ist, wird den diesjährigen Themenschwerpunkt mit einer Gesamtaufführung aller Beethoven’schen Klavierkonzerte bereichern – und „sein“ Orchester dabei vom Flügel aus leiten. Daniel Barenboim und die Berliner Staatskapelle gastieren am 21., 22. und 23. Mai in der Bochumer Jahrhunderthalle.

Preis des Klavier-Festivals Ruhr 2007

Der Preis des Klavier-Festivals Ruhr wurde vom Initiativkreis Ruhrgebiet ins Leben gerufen, um das Lebenswerk eines Pianisten zu würdigen. In diesem Jahr geht der Preis des Klavier-Festivals Ruhr an die Argentinierin Martha Argerich, die nicht nur unumstritten zu den größten Pianistinnen unserer Zeit gehört, sondern sich in besonderer Weise um die Nachwuchsförderung und das internationale Musikleben unserer Zeit verdient gemacht hat. Dem Klavier-Festival Ruhr ist Martha Argerich schon seit den Anfangsjahren verbunden – zuletzt wurde sie vom Festivalpublikum 2005 in Dortmund und beim Eröffnungskonzert 2006 in der Essener Philharmonie mit „standing ovations“ gefeiert. Bei ihrem diesjährigen Konzert am Samstag, 2. Juni, wird Intendant Franz Xaver Ohnesorg der Künstlerin in der Duisburger Mercatorhalle die Stahlplastik „Diapason“ des Düsseldorfer Bildhauers Friederich Werthmann überreichen.

Von Mozart zu Beethoven

In welch kühner Weise Mozart und Beethoven auf dem Feld der Kammermusik mit der Form experimentierten, zeigt sich in besonderem Maße an den Violinsonaten beider Komponisten, für die das Klavier-Festival Ruhr 2007 hochkarätige Interpreten verpflichten konnte.
Zu ihnen zählt die Geigerin Anne-Sophie Mutter, die mit ihrer Duopartnerin Ayami Ikeba am Dienstag, 12. Juni, in der Essener Philharmonie Mozart-Sonaten spielt. Inspirierenden Anne-Sophie Mutter. Foto: Harald Hoffmann / DGZusammenklang suchen auch Frank Peter Zimmermann und Emanuel Ax, wenn sie am Mittwoch, 11. Juli, Beethovens Violinsonaten in der Mercatorhalle im CityPalais Duisburg spielen – in der Heimatstadt des weltweit gefragten Geigers. Zwischen Mozart und Beethoven bewegen sich dann der Hammerklavier-Spezialist Andreas Staier und die Geigerin Isabelle Faust am Samstag, 9. Juni, bei ihrem Konzert im Bottroper Kulturzentrum August Everding. Das Trio Jean Paul schließlich durchmisst am Mittwoch, 6. Juni, im Gelsenkirchener Schloss Horst Beethovens zentrale Beiträge zu diesem Genre.

Education-Programm: Walgesänge, Dschungelreisen und die Beatles

Erste Früchte trägt das Education-Programm des Klavier-Festivals Ruhr, das auf drei Säulen ruht: „Abenteuer Klavier – Little Piano School“ (für 2 – 4-jährige Kinder), „Begegnungen – Encounters“ und „Entdeckungen – Discovery Projects“.
Das Education-Programm wurde 2006 in Zusammenarbeit mit Richard McNicol ins Leben gerufen, der u.a. durch Kinder- und Jugendprojekte der Berliner Philharmoniker bekannt geworden ist. Die Initiative umfasst die Little Piano School der Pädagogin Kim Monica Wright, die Begegnungen – Encounters genannten Begegnungen junger Klavierschüler mit international angesehenen Künstlern und spannende musikalische Entdeckungsreisen im Rahmen der Entdeckungen – Discovery-Projects, die das Musikverständnis durch eigene Aktivität fördern sollen.
Beim Klavier-Festival Ruhr 2007 trägt diese Initiative nun erstmals Früchte. Zu diesen gehört ein kreatives Grundschul-Projekt, bei dem die Buckelwal-Gesänge aus dem Stück „Vox Balaenae“ von George Crumb Kinder dazu anregen sollen, auf Orff-Instrumenten ihre eigene „Walmusik“ zu erfinden. Beim Beatles-Remix setzen Jugendliche ihre eigene Sicht auf die Evergreens der berühmten „Pilzköpfe“ aus England in Töne um. Die Ergebnisse dieser Arbeit erklingen am 15. Juni im Dortmunder Konzerthaus. Im Anschluss tritt Katia Labèque mit ihren Freunden in einem multimedialen Konzert auf, das sich unter dem Titel „The Beatles – Across the Universe“ an junge Menschen wendet. Das gilt auch für das Projekt „Im Dschungel mit Katia und Marielle Labèque“, bei dem Schüler der Folkwang Hochschule Essen in eine zoologische Fantasie über Saint-Saens „Karneval der Tiere“ eingebunden werden. Um die Vermittlung von Neuer Musik kümmert sich Pierre-Laurent Aimard. Gemeinsam mit Studierenden der Kölner Musikhochschule setzt er sich am Montag, 18. Juni, im Düsseldorfer Robert-Schumann-Saal auf kreative Weise mit den „Piano Figures“ von George Benjamin auseinander.

Klavier-Festival Ruhr 2007
Mozarts Erbe: Ludwig van Beethoven

12. Mai – 20. Juli 2007

Der Kartenvorverkauf für das Klavier-Festival Ruhr 2007 läuft. Tickets sind telefonisch unter der Hotline 0180 5001812 erhältlich oder können platzgenau im Internet gebucht werden. Unter www.klavierfestival.de gibt es außerdem das vollständige Programm.

(sl)

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