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Blu-ray-Rezension: „Death Race 2000“

Noch vor wenigen Wochen bescherte Sylvester Stallone allen Fans des Action-Kinos der 80er-Jahre mit „The Expendables“ ein Highlight des Film-Jahres 2010. Der Kultschauspieler erlangte mit den Filmreihen „Rambo“ und „Rocky“ Legendenstatus, doch bereits vor seiner Zeit als Actionsuperstar konnte der heute 64-jährige in aussergewöhnlichen Filmproduktionen Akzente setzten. Zusammen mit David Carradine spielte Stallone 1975 in Roger Cormans bitterböser Mediensatire „Death Race 2000“, der nun auf DVD und Blu-ray erschienen ist.

[ruhr-guide] Wer den Filmnamen schon einmal gehört hat, aber nicht weiss, wo dieser einzuordnen ist, hat vielleicht das Remake Blu-ray-Rezension: " title=„Death Race“ aus dem Jahr 2008 gesehen. Regisseur Paul W.S. Anderson („Alien vs. Predator“) hat zusammen mit Horror-Pate Roger Corman dessen Original wiederbelegt und in die heutige Zeit transportiert. Mit Jason Statham, Tyrese Gibson, Ian McShane und Natalie Martinez besetzt, hatte „Death Race“ nicht nur frische Gesichter zu bieten. Auch die Rennsequenzen schienen direkt aus einem Videospiel der Sorte „Need for Speed“ oder „GTA“ zu stammen, wobei der gesamte Film einige zum Teil derbe Verweise auf die mediale Landschaft unserer Gegenwart zu bieten hatte. Zusammen mit den actionhaltigen Special Effects und dem rasanten Schnitt wurde das Remake zum adrenalinhaltigen Kinoerlebnis, purem Popcorn-Kino. Formal wirkt das Original im Vergleich aus heutiger Sicht etwas statisch aber um Längen satirischer. Geht es doch bei dem einmal in Jahr stattfindenden Rennen zwischen New York und Los Angeles weniger um geschicktes Können am Lenkrand, sondern mehr um das Ergattern vieler Punkte. Und die verdienen sich die Kontrahenten vornehmlich mit dem Überfahren ziviler Personen. Voller schwarzem Humor und politischer Provokation treibt es „Death Race 2000“ auf die Spitze satirischer Unterhaltung und wagt mehr, als viele der heutigen Hollywood-Filme zusammengenommen.

Stallone und Carradine als erbitterte Gegner

Wenn einmal im Jahr ein Gespann aus Fahrer und Navigator in schillernd bunten, bis ans Dach bewaffneten PS-Boliden, das furiose Blu-ray-Rezension: " title=Autorennen zwischen der Ost- und Westküste Amerikas angehen, stehen einander die verrücktesten Naturen gegenüber. Der seit Ewigkeiten zum Helden aufgebaute Frankenstein (David Carradine, „Kill Bill“) hadert seit Längerem mit seinem gefährlichsten und fiesesten Gegner Machine Gun Joe Viterbo (Sylvester Stallone, „John Rambo“). Nicht nur auf der Strecke behaken sich die randalierenden Gegner, auch ausserhalb der Cockpits geht Heißsporn Joe auf Konfrontationskurs. Dabei liefert Stallone zu einem frühen Zeitpunkt seiner Karriere als mieser hinterhältiger Rennfahrer eine Paradeleistung ab, die ihn in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen. Der aus heutiger Sicht mit seinen Charakteren Rocky Balboa und John Rambo verwurzelte Mime zeigt in „Death Race 2000“ sein fieses Repertoire und mausert sich so zum klassischen Antagonisten. Doch auch der von David Carradine gespielte Protagonist namens Frankenstein ist keine reine Lichtgestalt. Dazu folgt er zu sehr den unmoralischen und unethischen Gesetzmäßigkeiten der filmischen Realität. Wenn auch dessen Motive und sein Verständnis des Ganzen viele kritische Ansätze in sich bergen, auch Frankensteins Figur ist von zumindest Vehemenz bis zum Rande gefüllt. Alles für die Provokation!

Schwarzer Humor, satirische Elemente und beinharte Geschmacklosigkeiten

In der „Death Race 2000“-Realität besteht Blu-ray-Rezension: " title=die USA als alleinherrschende Weltmacht, die alle anderen Länder und Völker hinter sich sieht. Kaum jemand vermag in dieser Gegebenheit keine Anspielungen auf die politische Lage des Amerika der 70er Jahre sehen. Vietnam, Kalter Krieg und der andauernde Wille als Weltland Nummer 1 das Ruder in der Hand zu halten, werden von den Filmemachern derbst aufs Korn genommen und erleben in diesem Streifen ihre großformatige Überspitzung. Deshalb ist „Death Race 2000“ nicht für jedermann geeignet, da vor allem die brutalen Szenen schockieren könnten. Schwarzer Humor erklärt sich nicht jedem Zuschauer von selbst. Das Publikum sollte um die Ausgangslage und die Intention der Filmemacher wissen um nicht falschen Schlüssen zu erliegen. Beachtet man die aussergewöhnlichen Absichten der Verantwortlichen, lässt sich in diesem Streifen eine pointierte Satire erkennen, die sicherlich einige Geschmacklosigkeiten zur Provokation nutzt. Alles frei nach dem Grundsatz: Niemand hat behauptet, dass Satire brav und politisch korrekt sein muss!

„Death Race 2000“ auf DVD und Blu-ray

Bildquelle: MiG Filmgroup
Das Filmlabel MiG-Filmgroup veröffentlicht „Death Race 2000“ auf DVD und Blu-ray. Technisch bleibt der Film durch seine Dolby Digital 2.0 Tonspuren (Sprachfassungen auf deutsch und englisch) natürlich hinter den Möglichkeiten der modernen Silberlinge zurück, doch insgesamt sind Bild und Ton am Alter des Streifens gemessen, in Ordnung. Als Zusatz bringt die Disc einen Audiokommentar der Macher, sowie das Making of, den Trailer und Interviews mit. Die Bildergalerie rundet diese sehenswerten Extras ab. Die MiG-Filmgroup hat sich als Anlaufstelle für Filme abseits des Mainstreams herausgestellt. Viele der dort erscheinenden Streifen weisen oft hohes Trashpotential auf, welche nicht selten durch ihr unabstreitbares Kultpotential und den hohen Unterhaltungswert punkten. Neben „Death Race 2000“ erschienen kürzlich die Fantasyhorrorfilme „Lightning Strikes“ und „30.000 Meilen unter dem Meer“. Während letztgenannter eine unterdurchschnittliche moderne Version der bekannten Geschichte um Kapitän Nemo ist, weiss das B-Movie „Lightning Strikes“ durchaus zu gefallen. Eine amerikanische Kleinstadt, ländlich gelegen, Bildquelle: MiG Filmgroupwird plötzlich von starken Gewittern heimgesucht, die bald erste Todesopfer fordern. Als ein Wissenschaftler und ein Sturmjäger eintreffen, wird der Dorf-Sheriff – gespielt von TV-„Herkules“ Kevin Sorbo – hellhörig. Irgendetwas scheint sich hinter den Blitzen zu verbergen: Ein Wesen, dass für die Einwohner zur tödlichen Gefahr wird. Jeder Freund trashiger Low-Budget-Streifen liegt bei dieser Produktion nicht falsch!

(mo)

Bildquelle: MiG Filmgroup

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