Der Vater meiner Kinder

Der Vater meiner Kinder

Erfolg, eine glückliche Familie und die Liebe zu einer wunderbaren Frau sind es, die das Leben von Grégoire Canvel beschreiben. Doch hinter dieser Kulisse türmen sich Ängste und Probleme, welche schon bald zur Kapitulation Canvels führen. „Der Vater meiner Kinder“, ein französischer Film, dramatisch, ohne die Sentimentalität zum Werkzeug zu machen, startete am 20. Mai in den deutschen Kinos.

[ruhr-guide] Der Filmproduzent Gregoire Canvel scheint nahezuDer Vater meiner Kinder beneidenswert. Er hat Erfolg in einem interessanten Job, drei bezaubernde Töchter und eine wundervolle Frau. Trotz seinem businessorientierten Lebensstils ist er ein liebender, aufmerksamer Vater und Ehemann. Doch wie es so oft im Leben ist, paaren sich zu vollkommenem Glück gern auch Angst und Barrieren, die kaum überwindbar scheinen. Mit viel Mut und ein wenig zu viel Leichtsinnigkeit, gelingt es Gregoire seine Firma und sich selbst in große Schulden zu treiben. Was er anfangs mit einer bewundernswerten Stärke zu händeln scheint, führt ihn von Selbstzweifeln zur Selbstaufgabe.

Dramatik ohne Sentimentalität

Die gerade erst 29 jährige Regisseurin Mia Hansen-Løve geht mit ihrem zweiten Langfilm auf ein Thema ein, welches starke Parallelen zum Selbstmord ihres Mentors Humbert Balsan aufweist. Mit Szenen, die im Gegensatz zu dem aufreibenden Lebensstil des Protagonisten durch ihre Ruhe wirken und weniger durch Worte als durch Gesten bestechen, schafft es Frau Hansen-Løve eine Dramatik aufzubauen, die dem Zuschauer den Freiraum lässt, eine eigene Beziehung zum gezeigten zu entwickeln. Weiterhin gelingt es ihr einen zweifachen Fokus zu setzen. Ist es am Anfang noch Gregoire, dem alle Aufmerksamkeit gilt, wechselt das Augenmerk nach dessen Tod auf seine Frau Sylvia und die älteste Tochter Clemence.

Wut, Trauer und Ratlosigkeit sind es, die Mutter und Töchter nun zu verarbeiten haben. Doch Sylvia geht noch weiter und versucht die bankrotte Firma zu retten. Zwischen allen offenen Rechnungen und laufenden Projekten findet sie jedoch auch eine neue Perspektive auf das gemeinsame Leben.

Mia Hanson-Løve kam in jungen Jahren ins Filmgeschäft. Erst als Akteurin später als Autorin und Regisseurin wirkte sie bereits bei einigen Filmprojekten mit. „Der Vater meiner Kinder“ ist ihr dritter Film als Regisseurin. 2004 erschien der Kurzfilm „Après mûre réflexion“ und 2007 dann ihr erster Langfilm „Tout est pardonné“. Nachdem sie mehrere Rollen spielte und einige Zeit an der Pariser Conservatory of dramatic arts studierte, versuchte sie sich 2001 erstmals auch als Regisseurin und stellte fest, dass dies genau das sei, was sie machen wollte. Und wahrlich – nicht nur der Spezialpreis der Jury in der Festivalreihe UN CERTAIN REGARD in Cannes spricht für ihr ausgezeichnetes Talent.

Fotos: Farbfilm Verleih
(de)

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