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DVD-Rezension: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1

Als 1997 der erste Roman „Harry Potter und der Stein der Weisen“ erschien, war dies der Startschuss für ein milliardenschweres Franchise. Die britische Autorin Joanne K. Rowling brachte weitere sechs Bände auf den Weg, 2001 startete die erste Verfilmung in den Kinos – weltweit. Die übliche Merchandising-Maschinerie setzte ein und so wurde aus dem kleinen Zauberknecht ein rekordebrechends Phänomen der Popkultur. Die auf zwei Teile aufgesplittete Verfilmung des siebten und letzten Bandes wird nun die Reihe im Sommer diesen Jahres mit einem gewaltigen Donnerknall abschließen. Doch bevor am 14. Juli das große Finale über die Leinwände flackerte, ist „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1“ schon auf DVD und Blu-ray erschienen.

[ruhr-guide] Harry Potter – wann immer dieser Name genannt wird, ist Ehrfurcht und Respekt in den Augen der Harry Potter und die Heiligtümer des Todes; Copyright: " title=Menschen und Nicht-Menschen zu sehen. Der einstige kleine Junge, dessen Eltern vom dunklen Lord Voldemort getötet wurden, vermag den Lauf der Dinge zu beeinflussen und kann für den Sieg der „guten“ Seite sorgen. Diese finale Auseinandersetzung schwebt über Harrys Leben, wie über den Büchern und Filmen gleichermaßen. Mit den Jahren nimmt Voldemorts Kraft zu. Alles richtet sich schließlich gegen Potter und seine Anhänger, die Welt versinkt im Dunkel der schwarzen Magie. Der furchteinflössende Voldemort trachtet nach Harrys Leben, will den letzten ausstehenden Schritt zu seiner Alleinherrschaft voranschreiten. Auch wenn sich um Harry einige bedeutende Figuren organisieren, das übermächtige Böse scheint schier unbesiegbar und windet sich in alle Belange des politischen und gesellschaftlichen Lebens. Unter diesen unguten Voraussetzungen steigt der Zuschauer bei „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ ein und erlebt dunkle, dramatische und fesselnde zwei Filmstunden, die das Warten auf den Schluss zum quälenden Tortur werden lassen.

Voldemort dunkler Plan steht kurz vor der Vollendung

Nachdem Harry Potters Erzfeind Lord Voldemort, in den vorangegangenen Teilen stetig an Macht gewinnen konnte,

Hermine, Ron und Harry; Copyright: " title=fehlt dem bösen Zauberer nur noch wenig, um seine alte Stärke zu erreichen und so Harry Potter vernichten zu können. Alle Gegner des heimtückischen Magiers werden systematisch unschädlich gemacht, die völlige Übernahme der Kontrolle steht kurz bevor. Harry, Hermine und Ron kämpfen jedoch bis zum bitteren Ende gegen die Schreckensherrschaft. Um Voldemorts düstere Pläne vereiteln zu können, untersuchen sie dessen Unsterblichkeit, welche mit den rätselhaften Horkruxen zusammenhängt. Dabei stossen sie auf die fast vergessene Geschichte der Heiligtümer des Todes, welche ihnen elementares Wissen offenbart, dass für den Gesamtverlauf entscheidend sein kann. Die wenige Hoffnung auf Erfolg muss den jungen Freunden als Ansporn genügen, gegen das ultimative Böse anzutreten. Was 2001 als familiengerechtes Fantasy-Epos mit Hang zum Kindlichen begann, hat sich im Lauf der Jahre zu einer düstren und dramatischen Fabel von Gut gegen Böse gewandelt. Harry Potter ist gewissermaßen erwachsen geworden. Mit ihm ist das Böse herangewachsen, hat zu seiner Gestalt gefunden und bedroht nun, wiedererstarkt und mächtig, Harry Potter und seine wenigen Anhänger. Voldemort greift nach dem letzten fehlenden Teil des Puzzles, während Harry, Ron und Hermine versuchen, sein destruktives Vorhaben zu verhindern …

Meisterlicher Fiennes als dunkler Lord

Der Brite Ralph Fiennes spielt den düstren Zauberer Lord Voldemort. Spielt? Fiennes lebt seine Rollen. Was in Dramen

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wie Anthony Minghellas „Der englische Patient“ oder Fernando Meirelles‘ „Der ewige Gärtner“ anklingt, verdeutlicht sich in „Schindlers Liste“, „Die Herzogin“ oder dem diesjährigen Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „Coriolanus“: Ralph Fiennes verstört, überzeugt, verzückt und zieht in seinen Bann. Dem Hollywood-Blockbuster „Kampf der Titanen“ beschert er als fieser Hades einen klassischen Antagonisten, doch auch in europäischen Produktionen („Das Ende einer Affäre“, „Brügge sehen… Und sterben?“) beweist er sich als Volltreffer auf der Besetzungsliste, dessen Vielseitigkeit verzückt. Lord Voldemort ist sein Part. Selbst durch das verfremdende Make Up wird deutlich, über welche mimische Energie Fiennes verfügt. Voldemort wurde mit jedem Potter-Kinoabenteuer markanter und kommt durch Fiennes passioniertes Spiel zum Höhepunkt seiner Darstellbarkeit. Wandert der Blick des Zuschauers zu den Lichtgestalten, präsentiert sich das heldenhafte Dreigespann aus Harry Potter (Daniel Radcliffe), Hermine Granger (Emma Watson) und Ron Weasley (Rupert Grint) in Bestform. Wer so spielt, verdient großes Lob. In die Enge getrieben und von einem Hoffnungsschimmer begleitet, sind es die drei Freunde, denen die Schlüsselrolle im Kampf gegen Voldemort zukommt. Bemerkenswert sind die inneren Kämpfe der Figuren, welche von den Darstellern exzellent ausgearbeitet, in ihre Darstellung einbezogen werden. Hier geht es nicht mehr um ein Kindermärchen: Beeindruckend, was die junge Darstellerriege aus der Romanvorlage destilliert und auf ihre jeweiligen Charaktere projiziert. Fast schon traditionsgemäß zeigt sich auch dieser siebte Potter-Streifen in den Nebenrollen prominent besetzt: Bill Nighy („Tatsächlich… Liebe“), Alan Rickman („Alice im Wunderland“), Helena Bonham Carter („The King’s Speech“) oder Jason Isaacs („Der Patriot“) spielen ebenso überzeugend wie die Kollegen in den Hauptrollen.

2-Disc Special Edition mit vielen Extras auf zweiter DVD

Während die Blu-ray-Version mit einigen Extras mehr aufwartet, bringt die DVD-Variante immerhin eine Extra-Disc mit, die eine ganze Reihe interessanter Specials anbietet: Ein kurzes Feature zeigt das aufwendige und gleichzeitige Entstehen einer Szene des fertigen Films, in der Harry Potter gleich achtfach zu sehen ist. Ein weiterer Videoclip zeigt einige Darsteller bei Freizeitaktionen, sowie die neue Harry Potter Attraktion im Universal-Freizeitpark von Orlando. Ein wichtiger Hinweise für alle Florida-Urlauber … Nützlicher erscheinen da schon die umfangreichen Einblicke in die Dreharbeiten – bei einem Filmprojekt dieser Größenordnung immer einen Blick wert! Ausserdem gibt es zusätzlich Szenen zu sehen, die es nicht in die finale Version geschafft haben. Diese werden alle Potter-Fans interessant finden. Der Clip zum Soundtrack lenkt das Interesse des Zuschauers auf die wichtige Rolle der Filmmusik. Insgesamt sind die Extras am Umfang gemessen durchaus zufriedenstellend, in Bezug auf Tiefe und Relevanz ist die Zusatzausstattung der Blu-ray eindrucksvoller: Eine interaktive Führung durch den Film und der Ausblick auf den finalen zweiten Teil erweitert die von der DVD bekannten Specials. Ziemlich sicher ist, dass auch „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ wie seine Vorgänger als Ultimate Edition-BD erscheint, die den Zuschauer mit Extras überhäufen wird und für alle Sammler ein begehrtes Produkt darstellt.

Copyright: „Warner Home Entertainment“

(mo)

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