Krieg der Götter

DVD-Rezension „Krieg der Götter“

Seit dem 5. April 2012 entführen Constantin Film und Highlight Communications alle Filmfans ins alte Griechenland zur Zeit der großen Mythologie: Götter, Titanen und Menschen streiten sich in „Krieg der Götter“ um nichts Geringeres als die Herrschaft über Olymp und Erde. Regisseur Tarsem Singh („The Cell“, „The Fall“) schickt Neu-Superman Henry Cavill, Mickey Rourke („The Wrestler“) und die indische „Slumdog Millionär“-Entdeckung Freida Pinto in ein bildgewaltiges Special Effects-Abenteuer, dass die Antike actiongeladen aufleben lässt. „Krieg der Götter“ wird als DVD, Blu-ray und 3D-Blu-ray in den Regalen der Händler stehen.

[ruhr-guide] Um den Olymp zu stürzen und damit das Ende der Götter-Herrschaft herbeizuführen, will Hyperion, der kriegerische König der Herakliden, die einst in das Innere des Berges Tartarus verbannten Titanen befreien.Krieg der Götter Sie sollen Zeus, Athena, Poseidon und ihre göttliche Gefolgschaft im Kampf besiegen und den Weg zu Hyperions ewiger Herrschaft ebnen. Das steinerne Verlies der Titanen kann nur mit Hilfe eines sagenumwobenen Bogens geöffnet werden, der jedoch seit Ewigkeiten verschollen ist. So rückt Priesterin Phaedra, die als seherisches Orakel den geheimen Aufbewahrungsort der magischen Waffe offenbaren könnte, ins Blickfeld des gnadenlosen Schurken. Sie entkommt der Gefangenschaft mit der Hilfe des Sterblichen Theseus, der wiederum seine von Hyperion ermordete Mutter rächen will. Am Ende stehen sich Menschen, Götter und Titanen in einem finalen Showdown der Extras-Klasse gegenüber und kämpfen um nichts Geringes als den Fortbestand der Welt.

Special Effekts-Gewitter trifft auf griechische Mythologie

Nicht erst seit „Watchmen“-Regisseur Sack Snyder Frank Millers Kult-Comic „300“ mit Hilfe der digitalen Tricktechnik eindrucksvoll auf die Kinoleinwand gebracht hat, ist deutlich geworden, dass gerade derartige epische Fantasy-Historien-Stoffe enorm von den modernen technischen Finessen profitieren.Krieg der Götter Die alten Sagen und Mythen leben in den Filmtheatern der Gegenwart auf. So dürfen sich Zeus und Co. über enormen Zulauf an den Kinokassen freuen. Vor wenigen Tagen startete mit „Zorn der Titanen“ die Fortsetzung des 2010er Remakes von „Kampf der Titanen“. Dieser verärgerte das Publikum zwar durch die verpuffenden 3D-Effekte, doch sowohl der 2012er Nachfolger als auch der 2011 in den Kinos gelaufene „Krieg der Götter“ konnten die dreidimensionale Technik weitaus eindrucksstärker einsetzen. Kein Wunder das Ästhetik-Veteran Tarsem Singh die neuen Möglichkeiten dankend annahm und für seinen im Original „Immortals“ benanntes Götter-Epos atemberaubende Optiken erschuf.

Singhs besonderer visueller Stil

Bereits Jennifer Lopez durfte dies 2000 in „The Cell“ erleben. Als sie mit dem Gehirn eines psychologisch kranken Serienkillers verbunden wird und dessen verworrene Gedankenwelt betritt, spielt der Regisseur sein Faible für opulente Szenerien aus. Krieg der GötterDie Bilder begeistern, entführen Figur und Zuschauer in die entlegensten Ecken dieses verworrenen Bewusstseins. Filme von Tarsem Singh sind immer eine ganz besondere Erfahrung. So auch „The Fall“ von 2006, der zwischen fiktiver Fantasiewelt und Realität hin und her springt. Jetzt greift der 40-jährige Inder die griechische Mythologie auf, diesmal in 3D. Für zu Hause kann der Heimkinofan je nach Ausstattung auf DVD, 2D-Blu-ray und die 3D-BD-Version zurückgreifen. Schon die dieser Besprechung zugrunde liegende DVD überzeugt durch ihr tolles Bild. Im Soundmenü kann zwischen der gut gelungenen deutschen Synchronisation und dem englischsprachigen Original gewählt werden (Deutsch Dolby Digital 5.1, Deutsch DTS 5.1, Englisch Dolby Digital 5.1), deutsche Untertitel für Hörgeschädigte sind optional verwendbar. Als Extras gibt es ein rund 20 minütiges Special, dass hinter die Kulissen der Produktion blicken lässt. Ein Kurzclip geht auf die historischen Grundlagen ein, in zahlreichen Interviews kommen die Involvierten zu Wort, Texttafeln informieren über die Darsteller.

Das Ringen um Macht

Nach dem Krankheitstod von Frau und Kind wirft Heraklidenkönig Hyperion dem Olymp Tatenlosigkeit vor, weshalb er die Herrschaft der Götter mit Hilfe der verbannten Titanen beenden möchte. Solide dargestellt von Mickey Rourke, der hier nach „Iron Man 2“ erneut den Antagonisten gibt, erweist sich diese Figur schnell als gewissenloser, brutaler Anführer, der mit seiner Armee das friedliebende Volk Griechenlands bedroht. Mit der Ermordung von Theseus‘ Mutter macht er sich zwar nicht den ersten, aber einen entscheidenden Feind, der auf Rache sinnt. Henry Cavill in der Rolle des fürsorglichen Arbeiters, der sich in den mythologischen Zwist einmischt und schließlich zum Helden auf dem Schlachtfeld avanciert, macht nicht nur optisch eine gute Figur. Sein Spiel überzeugt in dem Rahmen, den eine solche – zweifelsfrei auf optische Leckerbissen hin ausgerichtete CGI-Oper – ermöglicht. 2013 wird der Brite als „Superman“ Clark Kent die Neuverfilmung der legendären Comicreihe anführen und damit in die Schuhe von Christopher Reeve treten.

Opulente Optik und solides Spiel

Der gesamte Cast, unter anderem besetzt mit Freida Pinto, Luke Evans („Immer Drama um Tamara“), John Hurt („Alien“), Kellan Lutz („Twilight 1-5“) und Stephen Dorff („Blade“) weiss durch gekonnten Einsatz den jeweiligen Figuren Leben einzuhauchen. Krieg der GötterPinto steht Cavills Theseus mit ihren hellseherischen Fähigkeiten zur Seite. Auf sie hat es der kriegerische König besonders abgesehen, da sie mit Hilfe ihrer Fähigkeiten das Versteck eines magischen Bogens offenbaren soll, mit dem Hyperion die Titanen befreien und so den Krieg mit dem Olymp heraufbeschwören kann. Eine hektische Jagd beginnt, die im erbarmungslosen Kampf um Leben und Tod endet. Kostüme, Set Design und Kamerafahrten wirken hyperstilisert und verleihen den Bildern ihre eindrucksstarke Wirkung. Rasant und dynamisch geht es hier zur Sache. Vor allem das Finale hat es in sich: Wenn Götter auf Titanen treffen, ist die FSK 16-Freigabe durchaus verständlich.

Zimperlich geht anders

Dem Regisseur gelingt vor allem die Inszenierung der Kämpfe hervorragend. Die Zeitlupe ist nur eine visuelle Spielart, die Singh mehrfach gekonnt einsetzt. Zusammengenommen sieht „Krieg der Götter“ toll aus, viele Sequenzen beweisen die Expertise des Regisseurs im Handumdrehen. Die Inhaltsebene ist dem Genremix aus Action und mythologischem Epos entsprechend einfach gestrickt, auf die Figuren wird traditionell nicht übermäßig eingegangen. Hier überwiegt die visuelle Opulenz. Da niemals ein anderer Eindruck erweckt wird, ist dies durchaus zulässig. „Krieg der Götter“ ist insgesamt sehenswert, in seinem Kontext gelungen und als actionreicher wie kurzweiliger Ausflug in die Welt der griechischen Mythologie zu verstehen.

(mo)

Fotocredit: Constantin Film

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