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Antje Dorn – „Stuff“

In den Ausstellungsräumen des Neubaus des Museum Folkwang in Essen ist vom 12. März bis zum 29. Mai 2011 wieder eine neue Reihe mit dem Namen „Stuff“ von Antje Dorn eingezogen. Doch was genau ist „Stuff“? Genau das, wird einem vollkommen klar und deutlich, wenn der Besucher jene Ausstellung besucht. Abstrakt, ursprünglich, knallbunt kommt „Stuff“ um die Ecke und bringt seine Besucher auch zu anfänglichen und vereinfachten Ansichten zurück. Mit viel Spiel und Freiraum löst die Berliner Künstlerin ihre Zahlen, Tiere und Figuren aus ihren eigentlichen Kontexten. Eine Ausstellung, die sich lohnt!

[ruhr-guide] Das englische Wort „stuff“ bedeutet im deutschen so viel wie „Kram“ oder „Krempel“ und bezeichnet die überflüssigen Ein Werk der Serie " title=Dinge, denen wir im Alltag immer und immer wieder begegnen. Dieses Thema des „Krempels“ greift nun die Künstlerin Antje Dorn, die eine Zeit lang an der Folkwang Universität der Künste Essen studierte, bald aber nach Düsseldorf wechselte, mit ihren Gemälde, Objekten und Fotografien auf. Die ehemalige Meisterschülerin und nun freie Künstlerin erschafft mit ihren Werken ganz eigene Welten. Zauberhaft anders und aus einem minimalistischen Blickwinkel betrachtet treffen sich Zahlen und Tiere oder Worte und Farben. Zurück zu den Wurzel und zum Ursprung führt Antje Dorn ihre Protagonisten. Das serielle Arbeiten zeichnet die Künstlerin aus, so dass es fast schon schade ist, dass aus der Serie „Rare Animals and Numbers“ nur zwei Werke ihren Weg in die Ausstellungsräume des Museum Folkwang finden konnten.

Dennoch sind diese beiden überdimensionalgroßen Bilder, die mit Tusche und Kohle auf Papier gefertigt wurden, ein wunderbarer Einstieg in die Denkweisen der Künstlerin. Eine riesige Acht trifft auf kleine andere Zahlen. Sie alle schweben frei im Raum herum. Hier und dort trifft man hundeähnliche Kreaturen, die mit den Zahlen verbunden scheinen oder sie durch Wolken verschieben wollen. Ein eigenes Universum entsteht und bringt den Betrachter dazu über den eigentlich Sinn von Zahlen und Tieren nachzudenken. Haben sie eigentlich einen festen Sinn? Oder hat die Menschheit diesen Dingen einfach nur einen Namen geben wollen?

Das Spiel mit der seriellen Kunst

Auch das Gesamtwerk „Quality Street“, welches direkt gegenüber an die Wand gebracht wurde, stellt die heutige Ein Werk der Serie " title=Gesellschaft und ihre Werte in Frage. Rund 90 kleine bemalte Holzstückchen hängen in Reih und Glied an der Wand. Sie stellen die verschiedensten Schokoriegel aus aller Welt dar und ahmen mal auf naturalistische, mal auf ironische Art und Weise ihre Verpackungen nach. Man muss ein wenig schmunzeln, wenn man diese kleinen Objekte betrachtet. Jedoch wird einem zugleich bewusst, wie absurd es im Grunde doch ist, dass es auf der ganzen Welt solch eine Menge an verschiedenen Schokoriegelsorten gibt?! Ein wenig überwältigt und erstaunt wandert nun der Blick auf die nächste serielle Arbeit: „Pupille“. Diese Fotoserie ist einer der jüngsten Serie (2007-2009) der Künstlerin Antje Dorn. Sie zeigt eine Vielzahl an Fotoapparatähnlichen Objekten, die auf komplementäre einfarbige Hintergründe gelegt wurden und wiederum mittels der heutigen Technik als Foto präsentiert werden. Die Ambivalenz zwischen dem selbstgebastelten Objekt als „Kamera“ und der Präsentationsform in Form einer Fotoserie wird hier besonders deutlich und verleitet wieder einmal zu der Frage: Was war der Ursprung?

Von Frühwerken bis neusten Serien

Weitere Serien Antje Dorns sind die Werke „Imbisse“, die auf Aluminiumplatten imaginäre und meist surreale Imbissbuden zeigen, die schon Ein Werk der Serie " title=lange im Museum Folkwang beherbergte „0,0 Total“-Serie, die sich mit der Gegen-überstellung von Gehäusen wie Flaschen und Tuben und ihren Inhalten beschäftigt, die „Motorgirls“ und auch „Wood“, welche aus Kohlezeichnungen auf Holz bestehen und sich mit dem Thema des Vergessens und Wissens beschäftigt. Auch frühe Werkketten wie die „Ölölöl“ gehören zu der Ausstellung „Stuff“ im Museum Folkwang Essen. Diese Reihe fällt auf den ersten Blick etwas heraus, so glaubt man. Denn nach alle den kunterbunten, pop-artigen Serien scheinen jene Werke, die nur in Blautönen und Weiß gehalten sind schon fast farblos.

Doch das Thema wird auch hier wieder aufgegriffen. Wer hier zuerst an Verkehrsstraßenschilder denkt, liegt gar nicht so falsch. Eine Anspielung auf jene Reglementierung ist nicht unerwünscht. Antje Dorn erschafft auch hier eine andere Welt, eine Welt voller Piktogramme, die nur sie hundertprozentig zu verstehen mag, aber den Betrachter dennoch in ihre Welt eintauchen lässt. Die Serie „Quit“ schafft da schon eher eine Interaktion zwischen Bild und Betrachter. Hier lässt sie die Buchstaben tanzen. Mal drüber, mal drunter, mal verkehrt herum, mal groß oder klein.

Faszinierend und sozialkritisch

Und so wie Antje Dorn mit den Buchstaben, Zahlen, Tieren, Themen und Zeichen unsere heutigen Gesellschaft spielt ist die Ein Werk der Serie " title=Ausstellung „Stuff“ genau mit dem richtigen Titel besetzt. „Stuff“ ist eben etwas, was einfach da ist, aber wo genau kommt dieser Kram her? Im Museum Folkwang könnte man auf einige interessante Ideen stoßen. Es lohnt sich also wirklich dieser bunten und einmaligen Ausstellung einen Besuch abzustatten! Ein wenig faszinierend und dennoch sozialkritisch bekommt man hier neue Eindrücke unserer eigenen Welt. Zusätzlich zu der Ausstellung gibt es auch wieder einen reichbebilderten Ausstellungskatalog!

„Stuff“

Antje Dorn
12.3.– 29.5.2011

Ausstellungskatalog:
Antje Dorn – „Stuff“, 28 Euro

Künstlergespräch mit Antje Dorn
Freitag, 6.5.2011
19 Uhr

Museum Folkwang Essen
Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag: 10-18 Uhr
Freitag: 10-22.30 Uhr
Montags geschlossen

Adresse:
Museumsplatz 1
45128 Essen

(anna-lisa konrad)
Bildquelle: VG Bild-Kunst

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