Frauenbilder der Niki de Saint Phalle, Foto: Aurélien Mole

„Ich bin eine Kämpferin“ Frauenbilder der Niki de Saint Phalle

Die Künstlerin, die den Anfang machte! Niki de Saint Phalle, eine Vorläuferin einer gesamten Generation von Künstlern, die sich intensiv mit der Rolle der unabhängigen und freien Frau beschäftigten. Die Ausstellung „Ich bin eine Kämpferin“, ausgestellt im Museum Ostwall im Dortmunder U, präsentiert über 100 ihrer besonderen Werke und beschäftigt sich mit dem manifestierten Blick der Künstlerin und ihrem Bild der Frau.

[ruhr-guide] Niki de Saint Phalle war eine franko-amerikanischeFrauenbilder der Niki de Saint Phalle, Foto: Aurélien Mole Künstlerin, die hauptsächlich mit ihren „Nana“-Figuren in Deutschland bekannt wurde. „Nana“-Figuren sind sehr bunte und gemusterte Plastiken, die voluminöse, sehr kurvige und übertriebene Frauenkörper darstellen, diese besitzen kein Gesicht, sie stellen demnach niemand spezifischen dar und sind keine individuelle Personen. Das Besondere an den „Nanas“ ist, dass sie sehr korpulente Frauenfiguren wiedergeben, die überdimensionale sekundäre Geschlechtsteile besitzen, was eher ungewöhnlich im Jahre der Veröffentlichung (1965) war.

Finissage am Sonntag

Die Finissage am Sonntag, 23. April, ist die letzte Gelegenheit, die
Ausstellung noch einmal zu sehen. Das Ende dieser wunderbaren Ausstellung
wird von 11 bis 18 Uhr mit Aktionspunkten gefeiert. Besucherinnen und
Besucher können direkt in der Ausstellung einzigartige Souvenirs
gestalten. Sie erstellen eigene Nana-Buttons als künstlerische
Schmuckstücke, gestalten Muster-Postkarten für kreative Grüße aus der
Ausstellung oder werden selbst partiell zu einem Kunstobjekt: Durch
Body-Painting im Stil der Grafiken von Niki de Saint Phalle.

Die Teilnahme an den Aktionen ist im Eintrittspreis für die Ausstellung
inbegriffen.
Öffentliche Führungen werden um 15 und 16 Uhr angeboten.

Nikis Schießbilder

Bevor sie die „Nanas“ erschuf, startete sie eine Befreiungsaktion in Form von Schießbildern, inspiriert wurde sie durch ihren Arbeits- und Portrait de mon amour 1961, Foto: André Morin Lebenspartner Jean Tinguely. Diese Schießbilder wurden zu einem Akt der Freiheit, sie befestigte Farbbeutel an weißen Materialobjekten, auf die sie schoss. Durch diese Werke ließ sie viele Aggressionen frei, die mit ihrer eigenen Biografie zu tun hatten. Auch um sich selbst zu finden versuchte sie sich mit verschiedenen Rollen der Frau in der Gesellschaft zu beschäftigen wie Prostitutierte, Mütter und Prominente wie Marilyn Monroe und Billie Holiday. Sie erschuf sie auf ihre eigene subjektive Weise, somit stellte sie Marilyn Monroe nicht klassisch und wunderschön dar, sondern sehr gebrochen und gezeichnet von dem dem naiven Bild, den die Gesellschaft ihr geben wollte. Eines ihrer letzten Werke, welches nach ihrem Tod veröffentlicht wurde, gehörte das „Queen Califia’s magical circle“ in den USA, welches ein labyrinthartiger Garten mit neun Skulpturen, einer langen Mauer, Mosaiken, Glas und Halbedelsteinen ist.

„Ich bin eine Kämpferin“

In der Ausstellung „Ich bin eine Kämpferin“ wird das Gesamtwerk der großartigen Künstlerin geehrt und präsentiert. Angefangen wird bei den frühen Familienbildern, einem seltenen Selbstportrait, dann weiter zu den Assemblagen und Schießbildern, wo sie hauptsächlich männliche Figuren, aber auch Frauen zerschießt und dann schließlich zu den „Nanas“ und zu vielen weiteren Skizzen und Entwürfen, die sie konstruierte. Das Gesamtwerk der Niki de Saint Phalle veranschaulicht, wie sehr sie das traditionelle Bild der Frau überwinden und ein freies und selbstbestimmtes Frauenbild schaffen wollte. Skupturen, Gemälde und Filme, über 120 Werke der vielfältigen Künstlerin werden zum ersten Mal in einer Ausstellung vom 10. Dezember 2016 bis zum 23. April 2017 in Dortmund anzusehen sein. Besuchen sie die Ausstellung einer Künstlerin, die nicht zwischen ihrer Kunst und ihrem Leben unterschied, sondern ihren Schmerz, ihre Vision und ihre Erfahrungen in ihr Werk verschmelzen lässt.

Das Museum Ostwall im Dortmunder U

Das Dortmunder U, früher Black and White Altar 1962, Foto: André Morin
einmal die Dortmunder Union-Brauerei ist jetzt das Zentrum der Kunst und Kreativität. Die unterschiedlichsten Ausstellungen sind hier aufzufinden, für jeden ist etwas dabei! Das Museum am Ostwall, welches 60 Jahre seinen Sitz „Am Ostwall“ hatte, schloss seine Türen im Juni 2009 und eröffnete Oktober 2010 im renovierten Dortmunder U. Also treten sie ein in die wunderschöne Ausstellung: „Ich bin eine Kämpferin“ zu ehren der einmaligen Niki de Saint Phalle!

„Ich bin eine Kämpferin“ Frauenbilder der Niki de Saint Phalle“

Museum Ostwall im Dortmunder U
Leonie-Reygers-Terrasse 2
44137 Dortmund

Öffnungszeiten:
10. Dezember 2016 bis 23. April 2017
Di + Mi 11:00 — 18:00 Uhr
Do + Fr 11:00 — 20:00 Uhr
Sa + So 11:00 — 18:00 Uhr

Preise:
Erwachsene: 5,- Euro
Gruppeneintritt ab 10 Personen: 4,- Euro pro Person

Fotos: Aurélien Mole (1), André Morin (2,3)

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