So macht Schule Spaß: Im Garten der Köllerholz-Grundschule gibt es jede Menge zu entdecken. Bei der Auszeichnungsfeier stellten die Schüler ihr Projekt vor

Bochumer Schulen haben Zukunft im Griff

Zwei Jahre lang haben sich rund 150 Schüler von vier Bochumer Schulen im Rahmen der NRW-weiten Kampagne „Agenda 21 an der Schule“ dafür engagiert, soziale, ökologische und globale Projekte langfristig im Schulalltag zu integrieren. Am Dienstag, 13. September, wurden diese Schulen nun für ihren Einsatz zur nachhaltigen Entwicklung von Bochums Bürgermeisterin Erika Stahl als „Schulen der Zukunft“ ausgezeichnet.

Bochum, 13. September 2005. Wie vermeide ich Müll? Was macht einen gesunden Garten aus? So macht Schule Spaß: Im Garten der Köllerholz-Grundschule gibt es jede Menge zu entdecken. Bei der Auszeichnungsfeier stellten die Schüler ihr Projekt vorWie spare ich Energie? Seit 2003 beschäftigten sich eine Bochumer Grundschule und drei Gymnasien mit Fragen zur nachhaltigen Entwicklung. Insgesamt setzten sich rund 150 Schüler dafür ein, ökologische, soziale und globale Projekte im Schulalltag zu verankern. Nach Abschluss der ersten Phase der NRW-weiten Kampagne „Agenda 21 in der Schule“ zeichnete Bochums Bürgermeisterin Erika Stahl die Schulen mit dem Qualitätssiegel „Schule der Zukunft“ aus.

Global denken – lokal handeln
Ab sofort dürfen sich die Köllerholzschule, die Lessing-Schule, die Hildegardis-Schule und die Graf-Engelbert-Schule offiziell „Schule der Zukunft“ nennen. Ausgelobt wurde der Wettbewerb von der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA), dem Schul- und Umweltministerium NRW und der Geschäftsstelle Bochum-Agenda 21.

Virtueller Schulgarten
Mit ihrem virtuellen Schulgarten bewiesen die Schüler der Köllerholz-Grundschule, dass man mit natur- und umweltbewusstem Verhalten gar nicht früh genug beginnen kann. Auf rund 3.500 qm haben Schüler und Lehrer hier
u.a. eine Wildblumenwiese, einen Teich und einen Sinnesweg angelegt. 360°-Panoramabilder ermöglichen im Internet einen virtuellen Rundgang durch das botanische Projekt.

Unterricht mit jeder Menge Energie
Von der Brennstoffzelle bis zum Gezeitenkraftwerk: Bereits seit über fünf Jahren erkunden am Hildegardis-Gymnasium jährlich rund 30 Schüler der Klassen neun und zehn im Wahlpflichtbereich Mathematik/Physik erneuerbare
Energien. „Wir gestalten den Unterricht so anschaulich und praxisnah wie möglich und kooperieren bei den einzelnen Projekten mit Unternehmen aus der Energiebranche“, sagt Lehrerin Gabriele Kost. Im Projektzeitraum stand das
Thema Grubengas auf dem Programm. Hier konnten die Schüler die Fertigung und den Einsatz eines Block-Heiz-Kraftwerkes hautnah erleben.

Bachpatenschaft und Strom vom Dach
Aus der Bachpatenschaft der Lessing-Schule aus Bochum-Langendreer hat sich mittlerweile ein großes Projekt entwickelt: „Vor zwei Jahren wurde nur ein kleiner Teil des Harpener Bachs von den Schülern der Klassen acht und neun
untersucht“, sagt Lehrerin Ingeborg Behle. „Mittlerweile hat sich dieses Projekt fast verselbstständigt. Der gesamte Bachlauf wird nun regelmäßig fast professionell chemisch und physikalisch überwacht.“ Außerdem gewinnt das Gymnasium mit einer auf dem Dach installierten Photovoltaikanlage seinen
eigenen Strom. Im Eine-Welt-Kiosk gibt es in den großen Pausen Waren aus fairem Handel – vom Kaffee bis zum Müsliriegel.

Alles rund ums Wasser
„Lebensraum Ruhr“ – an der Graf-Engelbert-Schule in Bochum-Ehrenfeld beteiligten sich die Schüler der Klassen neun und zehn im Differenzierungskurs Biologie/Chemie mit dem Thema Wasser. „In dem Kooperationsprojekt mit 40 anderen Schulen ging es darum, die Verflechtungen zwischen ökologischen, ökonomischen, sozialen und globalen Belangen am Beispiel des Themas Wasser nachzuweisen“, erklärt Lehrer Stephan Loeff. Weitere Projekte waren eine Gesundheitswoche mit Workshops und Vorträgen sowie die Einrichtung eines Spielecontainers, den die Schüler in Eigenregie verwalten.

Kampagne wird fortgesetzt
„Es ist beeindruckend, dass so starke Netzwerke sowohl der Schulen untereinander als auch zu Kooperationspartnern entstanden sind. Das ist der Garant dafür, dass die Arbeit der Schulen langfristig gesichert ist und die Ergebnisse der Projekte gesellschaftlich greifbar werden können“, freut sich
Adalbert Niemeyer-Lüllwitz von der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW. Insgesamt hatten sich in NRW über 220 Schulen an der Kampagne beteiligt, die unter dem Titel „Agenda 21 in der Schule 2005 bis 2007“ bereits in die
nächste Runde startet.

Weitere Infos gibt es unter www.agenda21schulen.nrw.de

(Jens Südmeier)

Fotos: Hanjo Schumacher / press image

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