Haben ein Herz für Straßenkinder in Bochum (von links): Klaus-Peter Pfeiffer (stellvertretender Leiter des Kinderheims Overdyck), Timo Schroll (Vorsitzender des Fiege Betriebsrates), Thorsten Entrop (Leiter der Notschlafstelle " title=

Fiege legt sich für „SchlafamZug“ ins Zeug

Auf der Suche nach einem warmen Platz zum Schlafen: Allein in Bochum leben über 50 Mädchen und Jungen zwischen 14 und 21 Jahren auf der Straße. Eine Anlaufstelle ist für sie „SchlafamZug“, die Notschlafstelle des Bochumer Kinderheims Overdyck. Die Privatbrauerei Moritz Fiege unterstützt „SchlafamZug“ nun mit 1.300 Euro – und hilft so dabei, den Jugendlichen „ein Stück normales Leben“ zu bieten.

Bochum (JBH). Wo sollHaben ein Herz für Straßenkinder in Bochum (von links): Klaus-Peter Pfeiffer (stellvertretender Leiter des Kinderheims Overdyck), Timo Schroll (Vorsitzender des Fiege Betriebsrates), Thorsten Entrop (Leiter der Notschlafstelle " title= ich heute Nacht schlafen? Nicht jeder Jugendliche hat ein Bett im eigenen Zuhause. Allein in Bochum leben über 50 Mädchen und Jungen zwischen 14 und 21 Jahren auf der Straße. Abend für Abend sind sie auf der Suche nach einem Unterschlupf. Eine Anlaufstelle ist für sie „SchlafamZug“ – die Notschlafstelle des Bochumer Kinderheims Overdyck.

Während ihres traditionellen Tannenbaumschlagens im Dezember 2006 sammelten die Mitarbeiter der Privatbrauerei Moritz Fiege für „SchlafamZug“ – 1.300 Euro kamen auf diese Weise zusammen. Die Spende unterstützt die Mitarbeiter der Notschlafstelle dabei, Freizeitaktivitäten und Ausflüge für die Jugendlichen zu organisieren. „Wir möchten ihnen hier ein Stück normales Leben bieten“, sagt Thorsten Entrop, Leiter von „SchlafamZug“.

Fahrt in die Lüneburger Heide

Seit Januar 2001 bietet die Notschlafstelle an der Castroper Straße 1a – in der Nähe des Bahnhofes – insgesamt sechs Hilfesuchenden im Alter von 14 bis 21 Jahren einen Unterschlupf – und das 365 Nächte im Jahr. Finanziert wird die Einrichtung des Kinderheims Overdyck über das Jugendamt. Betreut werden die jungen Erwachsenen von insgesamt 18 Mitarbeitern – jeweils zwei von ihnen sind Nacht für Nacht vor Ort. Kino- und Theaterbesuche, gemeinsame Ausflüge – für insgesamt 30 bis 40 Jugendliche organisiert „SchlafamZug“ jährlich verschiedene Aktivitäten. Thorsten Entrop: „Im vergangenen Jahr beispielsweise haben wir mit den Jugendlichen eine dreitägige Freizeit in der Lüneburger Heide veranstaltet. Dies würden wir gerne in diesem Jahr wiederholen.“ Doch dafür ist die Notschlafstelle auf Spenden angewiesen.

Rückhalt und Geborgenheit

Zerrüttete Elternhäuser, soziale Probleme, Drogen und Gewalt: „Es ist erschreckend, dass viele Kinder und Jugendliche unter denkbar schlechten Bedingungen aufwachsen“, sagt Brauerei-Geschäfts- führer Jürgen Fiege. Bei der Spendenübergabe nutzte er gemeinsam mit dem Betriebsratsvorsitzenden Timo Schroll die Gelegenheit, sich die Notschlafstelle in unmittelbarer Nähe des Brauereigeländes anzuschauen. „Es ist gut, dass es hier eine Einrichtung gibt, in der die Betroffenen zumindest ein wenig Rückhalt und Geborgenheit erfahren.“ Neben einem Platz für die Nacht versorgt „SchlafamZug“ die Jugendlichen mit einem warmen Abendessen und Frühstück.

Hilfe und Beratungsgespräche

„SchlafamZug“ versteht sich als leicht zugängliches Hilfsangebot – in den ersten drei Tagen brauchen die Jugendlichen sich nicht zu „outen“ und können den Schlafplatz anonym nutzen. „Danach gehen wir vorsichtig auf sie zu und bieten ihnen Hilfe und Beratungsgespräche an“, sagt Thorsten Entrop. Insgesamt zehn Tage im Monat können die auf der Straße lebenden Jugendlichen in der Notschlafstelle übernachten. „Da wir nur sechs Plätze zur Verfügung haben, versuchen wir möglichst allen Hilfesuchenden gerecht zu werden“, so der Leiter der Einrichtung. Doch ganz im Stich gelassen wird keiner: „SchlafamZug“ kooperiert mit ähnlichen Institutionen in Dortmund und Essen sowie mit weiteren Einrichtungen des Kinderheims Overdyck.

Foto: Bettina Engel / far

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