Zeche Consolidation, Gelsenkirchen, 1974

Bernd & Hilla Becher im Josef Albers Museum Bottrop

Bernd und Hilla Becher verwandten fast ihr ganzes Leben auf eine fotografische Bestandsaufnahme von Industrielandschaften. Das Josef Albers Museum im Bottroper Quadrat stellt nun im Rahmen des Ruhr-Kunst-Museen-Projekts „Mapping the Region“ eine Sammlung von Bergwerken und Hütten aus dem Repertoire der Bechers aus. Vom 7. Februar bis zum 2. Mai 2010 ist die Ausstellung „Bernd und Hilla Becher. Bergwerke und Hütten – Industrielandschaften“ für Besucher geöffnet.

[ruhr-guide] Das Fotografenpaar Bernd und Zeche Consolidation, Gelsenkirchen, 1974Hilla Becher ist bekannt für seine jahrelange Arbeit, bei der sie unzählige Industrielandschaften mit einem dokumentarischen Ansatz fotografierten. Angefangen im Ruhrgebiet, führte sie ihre Arbeit auch in andere Industrieregionen nach Großbritannien, Frankreich oder auch den USA. Das Besondere an den Aufnahmen ist einerseits ihre Präzision, die sich von der Schärfe bis zu den immer gleichen Wetterverhältnissen abbildet, anderseits wohnt jedem Bild eine Objektivität inne, welche die Ausstrahlung der „anonymen Skulpturen“ in vollem Maße wiederzugeben vermag. Untypisch für Bernd und Hilla Becher ist die Ausstellung aus zweierlei Gründen. Zum einen ist das der Umfang der gezeigten Bilder, zum anderen sind es alles Werke, die eine Gesamtansicht der Industrieanlagen abbilden.

Bernd und Hilla Becher – ein außergewöhnliches Künstlerpaar

Bernd Becher wuchs im Siegerland auf, welches Pittsburgh, Pennsylvania, 1980eine der ältesten Montanregionen Deutschlands ist. Die unfassbare, faszinierende Architektur der Fabrikhallen, Fördertürme, Gasbehälter und Stahlöfen prägte ihn maßgeblich und ihr wollte er einen künstlerischen Ausdruck geben. Als er mit zeichnerischen Mitteln nicht mehr Schritt halten konnte, da ihm die Anlagen sprichwörtlich vor der Nase abgerissen wurden, begann er die Fotografie für sich zu entdecken.

Hilla Becher hatte dagegen bis zu ihrer ersten Ankunft im Ruhrgebiet keine Vorstellung von Ausmaß und Ausdruckskraft der Industrieanlagen, die das Bild der Region bestimmten. Die gebürtige Potsdamerin studierte nach einer vorangegangenen Fotografinnen-Ausbildung an der Düsseldorfer Kunstakademie. Zusammen begannen Sie während des Studiums ihre Faszination für die Industrie-Architektur in eine künstlerisch-dokumentarische Form zu bringen. Beider Interesse aus den völlig gegensätzlichen Ursachen machte aus der Arbeit der Bechers ein Meisterwerk.

Bergwerke und Hütten – Industrielandschaften

Die Ausstellung Bergwerke und Hütten im Josef Albers Museum ist Teil eines Projektes der Ruhr-Kunst-Museen, genannt „Mapping the Region“. Dieses beschäftigt sich mit einer künstlerischen Herangehensweise an die Erfassung der Ruhr-Region. In der Ausstellung werden Aufnahmen von Industrielandschaften gezeigt, die eine Gesamtheit der einzelnen Duisburg-Bruckhausen, 1999Anlagen abbildet und diese in ihrem Umfeld zeigt. Im Gegensatz dazu beschäftigten sich Hilla und Bernd Becher auch intensiv mit einzelnen Details der verschiedenen Anlagen, diese Bilder wurden aber bewusst aus der Ausstellung ausgeschlossen. Im Kern der Ausstellung werden Bilder gezeigt, die Orte im Ruhrgebiet abbilden, da dies auch der Ausgangspunkt der Arbeit des Künstlerpaares war. Drumherum finden sich weiterhin Arbeiten aus Mitteleuropa, Großbritannien und den USA.

In Zusammenarbeit mit dem Schirmer und Mosel Verlag ist ein Ausstellungskatalog erschienen, der zusätzlich zum Ausstellungsinhalt weitere Arbeiten zum Thema beinhaltet.

Bernd und Hilla Becher

Bergwerke und Hütten – Industrielandschaften
7. Februar bis 2. Mai 2010

Josef Albers Museum
Im Stadtgarten 20
46236 Bottrop

Fotos: Bernd und Hilla Becher
(de)

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