Der 60-Meterlauf ist nur eine von fünf Disziplinen, die Dr. Peter Dietrich bei der Weltmeisterschaft bewältigen will.

Mediziner aus Dortmund ist sportliches Allroundtalent

Orthopäde Dr. Peter Dietrich trainiert für Fünfkampf-Premiere bei der Senioren-Weltmeisterschaft der Leichtathleten in Linz. Im März 2006 strebt der 39-jährige Herner nach Lorbeer im Leichtathletik-Fünfkampf.

Herne/Bochum/Dortmund, im März 2006. Der 60-Meterlauf ist nur eine von fünf Disziplinen, die Dr. Peter Dietrich bei der Weltmeisterschaft bewältigen will.Von sportlichem Wettkampf ist Dr. Peter Dietrich begeistert. Der Facharzt für Orthopädie spielte in der Handball-Bundesliga. Im American Football gewann er als Runningback die deutsche Meisterschaft und den Europapokal. Im März 2006 strebt der 39-jährige Herner nach Lorbeer im Leichtathletik-Fünfkampf – bei der Seniorenweltmeisterschaft im österreichischen Linz.

Typisch Mann

„Ich brauche den Wettkampf. Das ist wohl typisch für Männer“, gibt Dr. Dietrich schmunzelnd zu. Im März tritt der Vater von zwei Kindern, der in Dortmund einer privatärztlichen Praxisgemeinschaft angehört, bei der Senioren-WM im österreichischen Linz an. „Eigentlich wollte ich im Zehnkampf starten. Doch es wird nur ein Fünfkampf ausgetragen.“ Dieser Fünfkampf setzt sich zusammen aus den Disziplinen 60 Meter Hürdenlauf, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung und 1000 Meterlauf. Für den Sportmediziner, der erst vor wenigen Jahren zur Leichtathletik kam, kein Problem: „Speerwerfen kann ich sowieso nicht so gut. Vom vielen Handballspielen macht mein Arm nicht mehr so mit.“

Europapokal im American Football

Den Handballsport betrieb er profimäßig. Als Bundesligaspieler des Traditionsvereins VfL Gummersbach und mit so prominenten Teamgefährten wie Torwartlegende Andreas „Hexer“ Thiel und Heiner Brandt, heute Coach der Handball-Nationalmannschaft. Seine nächste „sportliche Station“ war American Football: „Ich spielte in München, Hamburg und für die Bochum Cadets.“ Pokale gewann er dann mit den „Düsseldorf Panthers“: „Wir wurden deutscher Meister und Europapokalsieger.“

Vom Mannschaftssport zum Einzelkämpfer

Nach abgeschlossenem Medizinstudium an der Ruhr-Sport spielt für ihn eine große Rolle: Orthopäde und Schmerztherapeut Dr. Peter DietrichUniversität Bochum beschloss er, kürzer zu treten. Gezwungenermaßen: „Für Mannschaftssport blieb leider nicht mehr genügend Zeit“, erklärt der Sportmediziner aus Herne. „Deshalb suchte ich nach einem Sport, den ich wettkampfmäßig allein ausüben kann.“ Da er schon seit Mitte der 90er Jahre ein wenig Leichtathletik betrieb und regelmäßig mit seiner Frau joggen geht, war schnell klar, dass es die olympischste aller Sportarten sein soll. Aber nicht nur eine Disziplin, sondern die Königsdisziplin: „Ich hab im Sommer 2005 meinen ersten Zehnkampf bestritten.“ Er trat gegen die weitaus jüngeren Sportstudenten mit Hauptfach Leichtathletik der Ruhr-Uni Bochum an – und gewann auf Anhieb gegen alle. „Die Studenten waren etwas erstaunt, haben mir dann gratuliert. Das war Ansporn, weiter zu trainieren“, erinnert sich Dr. Dietrich.

Im März geht es um den Weltmeistertitel

Der drahtige Enddreißiger trainiert regelmäßig mit B-Jugendlichen beim Leichtathletikverein USC Bochum. Die technischen Disziplinen wie Diskuswerfen oder Stabhochsprung hat er vorher noch nie geübt. Seinen ersten großen Auftritt hat er bei der Leichtathletikweltmeisterschaft für Senioren in Linz ab dem 15. März. Im Fünfkampf (oder Pentathlon) tritt er gegen Leichtathleten im Alter von 35 bis 39 Jahren aus Ländern wie USA, Frankreich, Deutschland oder Österreich an. „Die Teilnehmer kommen aus der ganzen Welt.“

Zunächst an die Atmosphäre gewöhnen

Eine Medaille erwartet der sportliche Sportmediziner aber noch nicht. Einen Platz unter den ersten Zehn aber schon, denn: „Ich möchte mich zunächst mal an die Atmosphäre einer WM gewöhnen. So ein großes Event hab ich ja noch nie mitgemacht.“ Doch bei seinem Ehrgeiz wird er schon bald auf dem Treppchen landen. Denn der sportliche Wettkampf, den Dr. Peter Dietrich so sehr mag, wird durch Siege noch mehr versüßt.

(Jens Südmeier)

Fotos: Dr. Peter Dietrich

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