Erzbahntrasse. Rad- und Fußgängerweg, Brücke Erzbahnschwinge, Foto: Stadt Bochum, Kommunikationsservice

Erzbahntrasse

Sie sind gerne mit dem Rad unterwegs oder erkunden zu Fuß neue Wege? Dann haben wir einen Tipp für Sie! Entlang der Erzbahntrasse gibt es eine Rad- und Wanderroute, die zu den schönsten Wegen im Ruhrgebiet zählt! Die circa 10 Kilometer lange Strecke führt Sie vom Bochumer Westpark bis zur Gelsenkirchener Zoom Erlebniswelt am Rhein-Herne-Kanal. Die erhöhte Lage bietet Ausblicke auf die typische Stadt- und Industrielandschaft. Ob Herbstwind oder Wintertristesse – diese Radtour lohnt sich zu jeder Jahreszeit, denn die Sehenswürdigkeiten entlang der Route machen bei jedem Licht eine gute Figur! Überzeugen Sie sich selbst!

Erzbahntrasse. Rad- und Fußgängerweg, Brücke Erzbahnschwinge, Foto: Stadt Bochum, Kommunikationsservice
[ruhr-guide] Es lohnt sich, das verstaubte Rad aus den Tiefen des Kellers zu holen und es für seinen nächsten Einsatz verkehrsfit zu machen. Die Eisenbahnstrecke Erzbahn diente zu seiner Zeit zur Eisenerzversorgung der Hochöfen des Bochumer Vereins. In den 60er Jahren war dann Schluss mit dem Hochofenbetrieb und von 2002 bis 2008 fand der Umbau zum Radweg statt, der sich seither großer Beliebtheit erfreut. Da die Strecke fast ausschließlich aus gepflasterten Wegen besteht, es keine nennenswerten Steigungen außer dem Anstieg zur Halde Rheinelbe gibt, ist die Erzbahntrasse für Menschen jeden Alters leicht befahrbar.

Fahrtenbuch mit Ruhrgebiets-Panorama

Das Fahrtenbuch der Strecke der Erzbahntrasse liest sich in etwa so: Westpark Bochum, Siedlung Dahlhauser Heide, Zeche Hannover, Pfeilerbrücke, Hafen Grimberg und der Grimberger Sichel sowie die ZOOM Erlebniswelt. Für abwechslungsreiches Ruhrgebiets-Panorama ist also schon einmal gesorgt! An der Jahrhunderthalle in Bochum geht es los. Bereits hier gibt es eine interessante Geschichte zu erzählen. 1902 wurde die Jahrhunderthalle für die Düsseldorfer Industrie- und Gewerbeausstellung gebaut. Damals war schon klar, dass sie nicht in Düsseldorf bleiben sollte und deshalb baute man sie so, dass ein Umzug nach Bochum möglich war.

Vorbei an den Überbleibseln alter Industriebahnen geht es weiter über die Brücke „Erzbahnschwinge“. Diese imposante doppelt geschwungene Hängebrücke über die Gahlensche Straße wurde vom Stuttgarter Brücken-Architekten Professor Schlaich entworfen und bildet seitdem einen der Höhepunkte der Radroute. Ihren Namen hat sie dem Streckenverlauf von Bochum nach Gahlen, einem ehemaligen Hafen an der Lippe, zu verdanken. Bei der Gahlenschen Straße handelt es sich um eine der ersten befestigten Straßen im mittleren Ruhrgebiet, die für den Transport der in diesem Gebiet geförderten Steinkohle angelegt wurde.

Dahlhauser Heide auf der Erzbahntrasse

Nach Überquerung des Geländes der Zeche Carolinenglück, die am 31. Mai 1964 stillgelegt wurde und auf jeden Fall eine kurze Pause wert ist, geht es weiter Richtung Dahlhauser Heide. Die Arbeitersiedlung in Bochum-Hordel wurde in den Jahren 1906 bis 1915 für die Beschäftigten der Zechen Hannover und Hannibal errichtet. Die Zweifamilienhäuser mit Wohnküche und Stube im Erdgeschoss und zwei Schlafzimmern im Obergeschoss, ergeben mit tief herunter reichenden Dächern und Zierfachwerk an den Fassaden einen siedlungtypischen Einheitslook, der durch entsprechende Vorgärten noch verstärkt wird.

Das ehemalige Steinkohlen-Bergwerk Zeche Hannover liegt ebenfalls auf der Strecke. Heute ist sie der Standort des Westfälischen Industriemuseums vom Landesverband Westfalen-Lippe, dessen Höhepunkt der charakteristische Malakow-Turm bildet. Mit 344 Metern ist die sehenswerte Pfeilerbrücke, die von 1918 bis 1919 errichtet wurde, der längste Brückenabschnitt der Erzbahn. Sehr eindrucksvoll erscheint auch der in 2009 erbaute Grimberger Sichel. Die Brücke in Halbkreisform ermöglicht die Überquerung des Rhein-Herne-Kanals in unmittelbarer Nähe der ZOOM Erlebniswelt. Wer genug Zeit im Gepäck hat, könnte gleich einen Zoo-Besuch einplanen.

Ab dem Waldgebiet des Emscherbruches besteht die Möglichkeit, die Route zu erweitern. Man kann zwischen dem Kanalradweg und dem Emscherradweg wählen. In östlicher Richtung führen sie zur König-Ludwig-Trasse, die künftig bis in das Münsterland reichen soll. In Richtung Norden führt die Route zu den Halden Hoheward und Hoppenbruch. Zur Zeche Ewald kommt man durch Querung der B 226. Über den Zollvereinunterweg ist es möglich, bis zur Essener Zeche Zollverein zu fahren.

Wer Lust hat, ein wenig Ruhrgebietsgeschichte zu „erfahren“, hat mit der Erzbahntrasse genau die richtige Wahl getroffen! Natürlich kann man die Erzbahntrasse auch „erwandern“, gemütlich in Abschnitten und mit Besuch der vielen Sehenswürdigkeiten oder auch am Stück.

Erzbahntrasse

Streckenlänge ca. 10 Kilometer

Jahrhunderthalle Bochum
An der Jahrhunderthalle 1

44793 Bochum

Mehr Infos zur Jahrhunderthalle Bochum erhalten Sie hier.

ZOOM Erlebniswelt
Bleckstraße 47

45889 Gelsenkirchen

Mehr Infos zur ZOOM Erlebniswelt finden Sie hier.

Foto: Stadt Bochum, Kommunikationsservice

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