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Gestern auf der Bühne, morgen im Betrieb

Von der Bühne in den Job: Im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit setzt die Agentur für Arbeit in Herne auf Theaterpädagogik. „Koppkirmes“: 20 arbeitsuchende Jugendliche aus Herne schreiben und spielen eigenes Theaterstück – Am 10. März Premiere im Mondpalast!

(JBH). Im Projekt „JobAct“ zeigen Bühne frei für JobAct: Gemeinsam haben die jungen Erwachsenen das Stück " title=20 junge Arbeitsuchende aus Herne, was sie wirklich drauf haben. Vom Drehbuch über Kostüme und Werbung bis zum Bühnenbau – alles geschieht in Eigenregie. Finanziert wird die Initiative durch die ARGE Herne, kooperierend durchgeführt vom Verein Jugend in Arbeit, der Wittener Projektfabrik e.V. und dem Mondpalast.

Das Stück „Koppkirmes – mit ohne alles“ hat am Montag, 10. März, im Mondpalast von Wanne-Eickel Premiere. Zur Zeit laufen dort die Proben auf Hochtouren. Mit dem Lampenfieber wächst auch das Selbstbewusstsein, eine wichtige Voraussetzung für Erfolg im Job. „Unser Ziel ist es, die Chancen der Jugendlichen zur Integration auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu erhöhen“, sagt Carsten Kocialkowski, Geschäftsführer der ARGE Herne. Mondpalast-Prinzipal Christian Stratmann und Intendant Thomas Rech sagten spontan zu, als JobAct in Wanne-Eickel wegen einer Spielstätte anklopfte: „Arbeitsuchende Jugendliche brauchen unsere Unterstützung. Wir müssen alles tun, damit sie der Gesellschaft nicht verloren gehen. Wir sind sehr gespannt auf die Premiere.“

Theaterpädagogik fördert Kompetenzen

Dorothee Hollender, Regisseurin und Theaterpädogin, und die Kommunikationswissenschaftlerin Anna Zenker begleiten die Jugendlichen auf ihrem Weg. Fünf Monate lang orientieren und qualifizieren sie sich auf der Bühne, anschließend fünf Monate bei einem individuellen Praktikum im Betrieb. „Uns geht es nicht darum, die Jugendlichen zu Schauspielern zu machen“, sagt Dorothee Hollender. „Wir nutzen vielmehr die Theaterpädagogik, um soziale und fachliche Kompetenzen zu fördern.“

Zukunft selbst in die Hand nehmen

Möglichst viel selbst machen – so lautet die Devise bei JobAct. Mit Hilfe von Mondpalast-Bühnenbauer Mathias Handrick entwickelten die jungen Erwachsenen das Bühnenbild komplett selbst. Kostüme und Requisiten entstanden ebenfalls in Eigenregie. „Mir macht es Spaß, Kleider zu entwerfen und zu schneidern, deshalb würde ich auch liebsten eine Ausbildung zur Schneiderin beginnen“, sagt Christina Höper (20). Auch der 23-jährigen Sirco Otto sieht im JobAct seine Chance, ins Berufsleben zu starten: „Dieses Projekt hat mich motiviert, meine Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.“

Spannung zwischen Achterbahn und Pommesbude

Ausgezeichnetes Projekt

Mitte Dezember 2005 startete die Projektfabrik in Witten erstmals die Aktion JobAct. Von Unna über Iserlohn bis nach Berlin wurde das Projekt in bisher 18 weiteren Städten durchgeführt – und das mit steigendem Erfolg. Im Durchschnitt finden rund 70% der Teilnehmer einer Stadt im Anschluss einen Ausbildungsplatz oder besuchen ein Berufskolleg. Im Mittelpunkt des JobAct-Projektes steht stets ein Theaterstück, das von den Jugendlichen in Kooperation mit einem Theater entwickelt und aufgeführt wird. Im Jahr 2006 wurde JobAct mit dem Deutschen Förderpreis Jugend in Arbeit ausgezeichnet.

Als Schauplatz für ihr Theaterstück haben sich die Jugendlichen die Cranger Kirmes ausgesucht. Wenn lebendig gewordene Fantasiefiguren von den Fahrgeschäften heruntersteigen und sich unter die Menge mischen, erleben Besucher und Schausteller zwischen Achterbahn, Pommesbude und Kinderkarussell viele kuriose Geschichten. „Es wird spannend, witzig und auch ein bisschen verrückt“, verspricht Regisseurin Dorothee Hollender.

Erfolg bei der Suche nach Ausbildungsplatz

Bei aller Spielfreude behalten die Jugendlichen immer den Job im Auge, auch auf die Zeit nach der Bühnen-Premiere bereiten sie sich intensiv vor. Ein Drittel der JobAct-Gruppe hat bereits einen Praktikumsplatz gefunden – und die ersten waren auch schon bei der Ausbildungsplatzsuche erfolgreich.

Premiere im Mondpalast

Die Premiere von „Koppkirmes – mit ohne alles“ startet am Montag, 10. März, um 20.00 Uhr im Mondpalast von Wanne-Eickel. Am Mittwoch, 12.März, findet um 11.00 Uhr eine Vorstellung für Herner Schulen statt (geeignet für die Jahrgänge 8-12). Karten und Infos: www.projektfabrik.org

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