Auf krummen Touren durchs Münsterland

Auf krummen Touren durchs Münsterland

Vor einiger Zeit kam im Klartext Verlag das Buch „Auf krummen Touren durchs Revier: Der Wanderführer Ruhrgebiet“ heraus. Nun folgt ihm „Auf krummen Touren durchs Münsterland“. Rolf Sonderkamp und Bruno Oelmann setzen dabei auf das erprobte Konzept und peppen die Idee der traditionellen Tour so richtig auf.

[ruhr-guide] Was dabei herauskommt, ist ein spannender Wanderführer, der Lust auf das Münsterland macht. Insgesamt 20 Touren werden im Buch vorgestellt.Auf krummen Touren durchs Münsterland Man erfährt unter anderem über das Schloss Nordkirchen von Graf Esterhazy, das es anstelle einer mittelalterlichen Burg entstand, heute die Fachhochschule für Finanzen des Landes NRW beherbergt und in dessen Nähe sich ein prächtiger Wald befindet. Auf der Tour Venne wandert man hingegen vorbei an der kleinsten Pfarrei des Bistums Münster. Oft kamen Kreuzfahrer krank und entkräftet zurück in die Heimat. Die ansteckenden Krankheiten, die sie des häufigen mit nach Hause brachten, erlaubten ihnen nicht, in den Kreis ihrer Familien zurück zu kehren. Deshalb wurde in Venne 1242 eine Lepra-Station gegründet. Die kleine Kirche, die Johannes dem Täufer gewidmet ist, entstand anstelle dieses Hospizes. Auf dem Wege kann man das Kirchlein besuchen und der längst verschiedenen Ritter und ihrer Helfer gedenken.

Grenzen und Berge

Wo Münsterland ist, darf Holland nicht fehlen – so widmet sich die Tour „Oeding“ der historischen „Burloer Konvention“. Die Route führt den Wanderer zu der Grenze zwischen Südlohn und Winterswijk. Das Bemerkenswerte an dieser besonderen Grenze ist die Tatsache, dass sie seit 1766 nicht mehr verändert wurde. Die meisten von den damals aufgestellten 186 Grenzsteinen stehen immer noch.

Eine der Touren, stolz mit „Die Berge“ betitelt, widmet sich einem Waldgebiet, das den selbigen Namen trägt. Ein „schüchterner Wald“, wie der Autor ihn nennt, befindet sich unweit der B 67. Im Naturschutzgebiet Hövelsberg dort gibt es rund 120 Hügelgräber aus der Bronzezeit – manche von ihnen sind heute noch leicht zu erkennen.

Krumme Touren ganz präzise

Die Routen mögen noch so krumm sein, aber die Beschreibungen, die die beiden Autoren dazu liefern, fallen ausgesprochen klar aus. Am Anfang jeder Tour-Beschreibung findet sich eine kleine Geschichte, die historische und andere wissenswerte Informationen über die jeweilige Strecke bietet. Ein Info-Kasten bietet in knapp zusammengefasster Form diverse Daten über Höhenunterschiede oder die Länge der Strecke. Außerdem erfährt man, wo und welche Einkehrmöglichkeiten es entlang der Strecke gibt. Jeder Richtungswechsel wird im Text mit einem neuen Absatz markiert, was die Orientierung erheblich erleichtert. Des weiteren werden im Text die sogenannten „Points of Interest“ eingebaut, die fortlaufend nummeriert sind und ihre Entsprechungen auf der dazu gehörenden Karte finden.
Das Buch zählt 144 Seiten und ist ringgebunden, was eine praktische Handhabung – für unterwegs nicht unwichtig! – ermöglicht. Außerdem ist der Wanderführer mit zahlreichen Bildern versehen, die von Rolf Sonderkamp selbst angefertigt wurden.

Fazit

Ob erfahrener Wanderer oder leidenschaftlicher Großstädter auf Abwegen: in „Auf krummen Touren durchs Münsterland“ werden Routen beschrieben, bei denen es für jeden etwas dabei ist: also – das Buch einpacken, richtige Schuhe nicht vergessen – so kann einer erfolgreichen Wanderung nichts mehr im Wege stehen.

Rolf Sonderkamp, Bruno Oelmann
Auf krummen Touren durchs Münsterland

Der Wanderführer Münsterland
Erscheinungsdatum 17.04.12
144 Seiten, zahlr. farb. Abb.
13,95 €
ISBN: 978-3-8375-0502-3

Fotoquelle: Klartext-Verlag

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