Die Dörenther Klippen

Dörenther Klippen

Südlich von Ibbenbüren liegt das Naturdenkmal „Dörenther Klippen“. Die bizarre Felslandschaft am Rande des Teutoburger Waldes ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Spaziergänger und Kletterer. Auch vom Ruhrgebiet sind die „Dörenther Klippen“ unbedingt einen Besuch wert!

[ruhr-guide] Nähert man sich den Dörenther Klippen vom Münsterland aus, sieht man zuerst nur einen bewaldeten Höhenzug. Die Dörenther KlippenSchaut man genauer hin, kann man die Felsen aus den Wipfeln ragen sehen. Aber erst, wenn man das Auto verlassen hat, wird es richtig spannend. Kaum hat man den Wald betreten, erheben sich plötzlich große Felsformationen in der Landschaft und man wähnt sich kaum noch am Rande des Münsterlandes. Über 40 Meter hoch türmen sich die Felsen auf einer Breite von 4 km auf. Entstanden sind die Dörenther Klippen vor ca. 140 Millionen Jahren als Sandbänke und Ablagerungen eines urzeitlichen Meeres.

Vom Brumleytal zum Rübezahl

Die bizarre Sandstein-Felsformation der Dörenther Klippen am Übergang vom Münsterland zum Teutoburger Wald sind ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Spaziergänger und Kletterer. Am Fuße der Felsen findet sich ein Wanderweg, von dem aus sich die Klippen ersteigen lassen. Ersteigen ist hier wörtlich gemeint: man darf tatsächlich auf den sich lang erstreckenden Klippen klettern. Nicht nur für Kinder ein großer Spaß! Aber auch Profis kommen hier auf Ihre Kosten. Die Dörenther Klippen im MünsterlandDie Klippen und Täler mit den wunderschönen Namen wie Brumleytal, Affental oder Rübezahl sind in verschiedene Zonen unterteilt. Im Bereich Ibbenbüren sind die Wolfsschlucht und Plissetal sowie bei Brochterbeck der Sattelfels, Königstein und Dreikaiserstuhl ausgewiesene Klettergebiete. Da die Dörenther Klippen seit dem Jahr 2003 Naturschutzgebiet sind, gelten hier strenge Auflagen für den Klettersport, so wird unter anderem auf den Einsatz von Magnesia verzichtet, auch sind nur eine bestimmte Anzahl an Kletterbegeisterten gleichzeitig am Fels erlaubt. Diese Auflagen sollten unbedingt beachtet werden, um eines der schönsten Klettergebiete in NRW auch weiterhin zu erhalten.

Schon Ende des 19. Jahrhunderts begann an den Dörenther Klippen der Tourismus. Später wurden dann eine Sommerrodelbahn, ein Märchenwald und Campingplätze gebaut. Auch heute strömen bei gutem Wetter zahlreiche Touristen, auch aus den benachbarten Niederlanden, in die Ausläufer des Teutoburger Waldes. Von den höchsten Klippen hat man eine umwerfende Aussicht über das Münsterland. In der Umgebung lässt sich hervorragend wandern und auch der Hermannsweg führt an den Dörenther Klippen vorbei. Die Dörenther Klippen sind nicht nur ein Naturschutzgebiet, Teilbereiche gelten auch als Naturdenkmal. Seltsam verdrehte Eichen bevölkern die Sandsteinformation, Birken und Kiefern klammern sich an den Fels. In den Wäldern finden sich Blaubeeren und an den Felsen seltene Flechten und Moose, über 150 an der Zahl, viele davon gelten als gefährdet. Auch der sonst selten zu beobachtende Uhu hat sich hier niedergelassen.

Die Sage vom Hockenden Weib

Dominiert werden die Dörenther Klippen von einer weithin bekannten Felsformation: dem „Hockenden Weib“! Mit der höchsten Klippe verbindet sich
folgende Sage: „In alter Zeit strömten die Fluten des Meeres oft tief ins
Land bis an die Berge. In einer Hütte am Fuße der Dörenther
Klippen wohnte eine Frau mit ihren Kindern. Als nun die Flut nahte, nahm sie
ihre Kinder auf den Arm und trug sie auf den Berg. Mit Entsetzen sah sie, wie
das Wasser weiter stieg. Als es bis an ihre Füße reichte, hockte
sie sich hin und befahl den Kindern auf ihre Schultern zu steigen und fing an
zu beten. Als sie sich aufrichten wollte, war sie zu einem Felsblock geworden,
der aus den Fluten ragte und die Kinder trug.“

Folgt man den Hermannsweg am Hockenden Weib vorbei den Wald hinauf, erreicht man zuerst die Gastronomie Almhütte, die zu einer Rast einlädt. Über den Hohenrücken kann man nun bis nach Brochterbeck wandern. Etwas abseits des Weges tauchen dann plötzlich die Spitzen des Dreikaiserstuhls und des Königsstuhl aus dem Wald auf und bieten einen schönen Ausblick auf das Bocketal. Von Brochterbeck, dessen Ortskern mit dem alten Mühlteich mehr als einen Blick wert ist, führen Wanderwege am Rande des Höhenzuges zurück zum Ausgangspunkt, eine Karte mitzunehmen, erscheint ratsam. Wer eine Tageswanderung von ca. 25 km anstrebt, kann auch dem Hermannsweg bis nach Tecklenburg folgen. Als Rückweg können wir Ihnen hier den Südhangweg mit der Fledermaushöhle ans Herz legen.

Es lohnt sich allerdings auch, die Region an mehreren Tagen zu erkunden. Für eine Übernachtung können wir Ihnen das Ringhotel Teutoburger Wald in Brochterbeck empfehlen. Es liegt direkt am Hermannsweg und verfügt über einen hervorragenden Wellnessbereich mit verschiedenen Saunen, Pool und Massagen. Müde Wanderer können sich im well.come auch ohne Übernachtung nach Voranmeldung bei einer Massage entspannen.

Tipp: Die Dörenther Klippen erreichen Sie aus Richtung Ruhrgebiet am besten vom Wanderparkplatz an der B219 aus (nahe der Sommerrodelbahn). Für Kletterer bietet sich der Wanderparkplatz im Bocketal gegenüber des Campingplatzes als Ausgangsbasis an. Besuchen Sie doch auch Kalkriese, den vermutlichen Ort der Varus-Schlacht!

(pj)

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