Interkultur Ruhr stellt erstmals Programm vor

Metropole Ruhr/Bochum (idr). Kulturen, Sprachen und Lebensweisen von Menschen unterschiedlicher Herkunft mischen sich seit Jahrzehnten im Ruhrgebiet. Vor diesem Hintergrund hat 2016 der Regionalverband Ruhr (RVR) gemeinsam mit dem NRW-Kulturministerium das Projekt „Interkultur Ruhr“ ins Leben gerufen. Als Werkstatt und Bühne soll Interkultur Ruhr neue Strategien für eine kulturelle Vielfalt im Ruhrgebiet entwickeln. Mit verschiedenen Partnern aus Kunst, Soziokultur, Bildung und Politik arbeiten und forschen die Beteiligten an einer vielgestaltigen Gemeinschaft. Die Unterstützung bestehender Initiativen, die Planung neuer Vorhaben und die kritische Begleitung von Projekten und Institutionen bilden dabei die drei Säulen ihrer Arbeit.

Zum Projektstart in 2016 wurde sofort ein Förderfonds eingerichtet, der mit 200.000 Euro ausgestattet war und zahlreiche Aktionen zur Stärkung des interkulturellen Dialogs in den Kommunen und Kreisen des Ruhrgebiets ermöglichte. Über 40 Projekte von Institutionen, Vereinen und einzelnen Akteuren, die sich künstlerisch oder in soziokulturellen Projekten mit der aktuellen Zuwanderung auseinandersetzen, haben die Förderung in Anspruch genommen. „Das Interesse an unserem Förderfonds war überwältigend und die Zahl der vorbildlichen Initiativen und Projekte in der Metropole Ruhr, die die kulturelle Vielfalt als Chance begreifen, ist erfreulicherweise viel größer als angenommen“, blickt Karola Geiß-Netthöfel zurück. Für das Jahr 2017 wird der Förderfonds mit überarbeiteten Kriterien neu aufgelegt, kündigt die RVR-Regionaldirektorin an. Der RVR und das Kulturministerium stellen dafür 200.000 Euro zur Verfügung.

Im ersten Programmzyklus 2016/17, kuratiert von Johanna-Yasirra Kluhs und Fabian Saavedra-Lara, geht Interkultur Ruhr als mobile und dezentrale Organisation im Grenzterritorium von Kunst und sozialer Praxis auf Reisen, um aktuelle Praktiken von Migration und Gesellschaft zu untersuchen und neue Perspektiven zu entwerfen.

Im Oktober 2017 steht beispielsweise das Dortmunder Projekt „Afro-Tech and the Future of Re-Invention“ mit einer Ausstellung, Konferenz und einer Projektwoche im Fokus. „Afro-Tech“ interessiert sich für Künstler und Kulturproduzenten in verschiedenen afrikanischen Regionen, die Technologien nach anderen – nicht westlichen – Standards entwickeln und verwenden. Neben dem RVR hat auch die Kulturstiftung des Bundes zugesagt, das Projekt zu fördern.

Nach oben scrollen