Die Haard bietet Entspannung pur im nördlichen Ruhrgebiet, Foto: Andy Schier

Die Haard

Wandern, reiten, Rad fahren, Nordic Walking, spazieren gehen – und das alles in einer traumhaften bewaldeten Hügellandschaft. Die Haard bietet Entspannung pur in einer der größten geschlossenen Waldflächen im nördlichen Ruhrgebiet und ist eines der beliebtesten Naherholungsgebiete der Region.

Die Haard bietet Entspannung pur im nördlichen Ruhrgebiet, Foto: Andy Schier

[ruhr-guide] Jedes Wochenende wird es voll in der Haard. Noch voller als in der Woche. Manchmal glaubt man, dass sich das gesamte nördliche Ruhrgebiet gleichzeitig auf den Weg in die Natur gemacht hat. Und das ist schließlich auch kein Wunder, bietet die Haard doch Naturgenuss pur und gilt als die grüne Lunge des Reviers. Aber keine Sorge, sobald man sich von einem der zahlreichen Wanderparkplätze aus auf in den Wald gemacht hat, verlaufen sich die Menschenmassen wieder. Und vor allem in der Woche kann man auf bestimmten Wegen auch schon mal mehrere Stunden laufen, ohne einem Menschen zu begegnen.

Die Haard am Rande des Ruhrgebiets

Die Haard ist ein 5.500 ha großes, in sich geschlossenes Waldgebiet am Rande des Ruhrgebiets und gehört zum Naturpark Hohe Mark. Das beliebte Naherholungsgebiet liegt zwischen Haltern am See im Norden, Recklinghausen im Süden, während Marl im Westen und Olfen im Osten die Grenzen bilden. Hauptsächlich finden sich hier Kiefernwälder, aber auch Eichen und Birken haben auf dem sandigen Untergrund ihre Heimat. Außerdem liegen hier einige sehr schöne Feuchtbiotope in den Tälern versteckt, wie im Nordosten der Baggersee Flaesheim zwischen Haard und Wesel-Datteln-Kanal.

Die Haard bietet mit ihren bewaldeten Hügeln, sandigen Tälern und grünen Lichtungen nicht nur Spaziergängern einen Platz zur Erholung vom Stress der Großstadt, auch wer es sportlicher mag, ist hier gut aufgehoben: So verfügt die Haard mit 100 km Länge über ein ausgiebiges Reitwegenetz. Zählt man noch die Reitwege in der Hohen Mark hinzu, kommt man leicht auf 170 Kilometer. Praktischerweise sind hier Reitwege und Wanderwege zumeist getrennt, so dass man sich nicht in die Quere kommt. Und dann die Wanderwege – die können sich von Anzahl (34) bis zur Kilometerlänge (154) mit jeder Urlaubsregion in Deutschland messen. Und wem das nicht reicht, der kann noch durch die Wiesen und Felder der umliegenden Bauernschaften oder gleich in die Hohe Mark wandern.

Die Haard bietet Erholung vom Stress der Großstadt, Foto: Andy Schier

Rund um den Dachsberg

Selbstverständlich finden auch Radfahrer und Mountainbiker hier jede Menge Platz um sich auszutoben. Und mit dem Nordic Walking Park Haard werden auch Anhänger dieser Trendsportart seit 2005 mit besonderen Rundtouren zwischen 3 und 9 Kilometern in die Haard gelockt. Wer möchte, kann auch den höchsten Berg der Region, den Stimberg (156m) oder einen seiner kleineren Geschwister, den Weseler Berg (126m) oder den Dachsberg, ein besonders schönes Wanderrevier, „erklimmen“. Vom Stimberg, der besonders für seine Quarzitbänke bekannt ist, bietet sich ein herrlicher Ausblick weit über die Region hinaus. Eine wunderbare Aussicht kann man ebenfalls von einem der drei Feuerwachtürme in der Haard genießen, die öffentlich zugänglich sind.

Pilze in der Haard, Foto: Andy Schier

Waldspielplatz und Holzkohlemeiler

Rund um das Waldgebiet finden sich zahlreiche Gaststätten, die nach einer langen Tour zur Rast einladen. Sehr beliebt ist auch die Waldgaststätte und der Ponyhof „Mutter Wehner“, die malerisch mitten in der Haard liegen. Für Kinder bietet sich ein Besuch des Waldspielplatzes in Flaesheim an. Ganz in der Nähe findet auch jedes Frühjahr ein ganz besonderes Spektakel statt: Zumeist Anfang Mai schichtet hier ein Köhler einen großen Holzkohlemeiler auf und lebt und arbeitet hier wie vor 100 Jahren. Die Holzkohle wird dann an Ort und Stelle verkauft.

In der Umgebung bieten sich weitere zahlreiche Wander- oder Radtouren an. Im Norden wird die Haard von der Lippe und dem Wesel-Datteln-Kanal begrenzt. Direkt dahinter liegt die Westruper Heide, der Halterner Stausee mit seinem Strandbad, die Stever und der Hullerner Stausee, die sich alle von der Haard aus gut zu Fuß erwandern lassen. Mit dem Rad oder Auto sind von hier aus das Schloss Sythen, der Silbersee, der Wildpark in Dülmen und die Wildpferde im Meerfelder Bruch schnell zu erreichen.

RVR-Förster warnen vor steigender Waldbrandgefahr

In der Haard im Kreis Recklinghausen ist die Waldbrandgefahr besonders hoch. Aktuell sind die Feuerwachtürme Rennberg und Farnberg in der Haard besetzt. Die Zufahrten zum Wald hin müssen frei bleiben, damit die Feuerwehr die Brandstelle im Notfall schnell erreicht. Wer einen Waldbrand bemerkt, sollte ihn der Feuerwehr unter 112 melden. Man kann sich an den Rettungspunkten im Wald zurechtfinden. Vom 1. März bis zum 31. Oktober ist das Rauchen, offenes Feuer und das Grillen im Wald verboten. Rings um den Wald gilt der gesetzlich vorgeschriebene Mindestabstand von 100 Metern zum Waldrand.

Fotos: Andy Schier

(pk)

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