Das Alte Dorf Westerholt, Foto: Stadt Herten

Das Alte Dorf Westerholt

Das Alte Dorf Westerholt gruppiert sich malerisch um das klassizistische Schloss Westerholt und die Dorfkirche. So viele gut restaurierte Fachwerkhäuser sieht man selten im Ruhrgebiet, daher wird das Dorf Westerholt auch das „Westfälische Rothenburg“ genannt.

Das Alte Dorf Westerholt, Foto: Stadt Herten

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Das Alte Dorf Westerholt gilt als eine der schönsten geschlossenen Siedlungen in Nordrhein-Westfalen. Die alte „Reichsfreiheit Westerholt“, die das Schloss, das Dorf und die Wallanlagen umfasst, versprüht einen besonderen mittelalterlichen Charme. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Westerholt, das „Holz im Westen“ von Recklinghausen, im Jahr 799 als Bauernhof, der zur Abtei Essen-Werden gehörte. Etwa 250 Jahre später, genauer auf das Jahr 1047, fällt der erste Nachweis der Grafen von Westerholt. Die Burg Westerholt wurde dann Ende des 12. Jahrhunderts errichtet. Heute steht an dieser Stelle das klassizistische Schloss Westerholt, das ein Hotel und Restaurant beherbergt.

Freiheit Westerholt

Im Jahr 1421 wird neben der Burg Westerholt erstmalig eine vom Kaiser privilegierte „Freiheit“ erwähnt. Einige Jahre später zählt Westerholt 34 Hausstätten, die jeweils das Wohnhaus, den Hof, das Gärtchen und manchmal noch einige Nebengebäude wie ein Backhaus, eine Schmiede oder eine Werkstatt umfassen. Damals wie heute stehen die malerischen Fachwerkhäuser dicht aneinander gedrängt in verwinkelten, engen Gassen.

„Hexenänneken“ in Westerholt

Die Gebäude können dabei Fachwerkidylle im Alten Dorf Westerholt, Foto: Stadt Hertenauf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. Sie haben so manchen Brand überstanden und so manche kriegerische Belagerung überdauert. Auch haben sich im Alten Dorf Westerholt bisweilen dramatische Lebensgeschichten abgespielt, wenn man bedenkt, dass die Bewohner einer Freiheit in historischen Quellen oft als „Insassen“ bezeichnet werden und so auch hier eigentlich als erweitertes Gesinde des Burghauses betrachtet werden können. Anfang des 18. Jahrhunderts, als der Aberglaube auch im Dorf Westerholt seinen Höhepunkt fand, wurde der jungen Witwe Anna Spiekermann als „Hexenänneken“ der grausame Prozess gemacht.

Im Jahr 1991 wurde das Alte Dorf Westerholt unter Denkmalschutz gestellt. Heute gruppieren sich ungefähr 60 gut restaurierte Fachwerkhäuser um das Schloss Westerholt sowie die Kirche St. Martinus. Im Alten Dorf Westerholt leben noch um die 400 Einwohner. Die ältesten Jahreszahlen an den Fachwerkhäusern verweisen mit 1606 oder 1627 auf die Zeit vor und während des Dreißigjährigen Krieges. Heute ist das Alte Dorf Westerholt ein beliebtes Ausflugsziel und bietet neben seinem historischen Flair auch einige Cafes und Restaurants zum Verweilen.

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Das grüne Ruhrgebiet um Westerholt

Nach einem Rundgang durch das Dorf Westerholt bietet sich ein Abstecher nach Herten an. Das Wasserschloss Herten und sein großer Park sind zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Auch die Wasserburg Lüttinghof in Gelsenkirchen ist nicht weit entfernt! Besuchen Sie doch mal die Halde Batenbrock mit dem Tetraeder in Bottrop.

Das Alte Dorf Westerholt

Anfahrt
PKW: A42, Abf. Herne-Wanne (19), Recklinghauser Str. Richtg Herne-Wanne, links Dorstener Str., rechts Wiedehopfstr., links Ewaldstr., rechts Bochumer Str., in Westerholt links auf Mühlenkampstr.

ÖPNV: ab Herten-Mitte Buslinie 211, Haltest. Schloßstr., dann Buslinie 240, Haltest. Mühlenkampstr.

(pj/sl)

Fotos: Stadt Herten

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