Veranstaltung: Mit „Strauss und Brauss“ ins neue Jahr!
Beschwingt, fröhlich und unbekümmert ins neue Jahr: Nicht umsonst hat die Nordwestdeutsche Philharmonie für ihre diesjährigen Silvesterkonzerte um 16:00 und 19:30 Uhr im Kurhaus Bad Hamm eine augenzwinkernde Abwandlung der bekannten Redewendung als Motto gewählt.
Der erste Teil des Abends ist federleichten Werken von Schani Strauss, dem international geschätzten „Walzerkönig“ gewidmet, von dem sein Zeitgenosse Johannes Brahms sagte: „Er ist der Einzige, den ich beneide – er trieft von Musik, ihm fällt immer etwas ein.“ Kompositionen aus vier Jahrzehnten des 18. Jh.s sind zu hören, dazu gesellt sich eine seines Vaters. Zu dieser findet sich in der Originalpartitur folgender Hinweis: „Dieser Galopp wurde eine Stunde vor Eröffnung des Balles (…) von Johann Strauss componirt, vom copisten copirt, ohne Probe executirt, außerordentlich aplaudirt und dreimal repetirt“. Auf die Reaktionen des hiesigen Publikums am Silvesterabend darf man also gespannt sein!
Im zweiten Teil stehen dann Kompositionen des 19. Jh.s auf dem Programm, von denen einige durch Film und Fernsehen Kultstatus erlangt haben, andere wiederum von zahlreichen Künstlern interpretiert worden sind – und immer noch werden. Ein buntgemixter Cocktail, der direkt zum Anstoßen einlädt: Prost!
Am Dirigentenpult steht Johannes Klumpp, der nicht nur das Orchester musikalisch versiert durch den Abend führt, sondern auch dem Publikum charmant Wissenswertes und kleine Anekdoten zu den einzelnen Werken vermittelt.
Der gebürtige Stuttgarter erlernte neben einem Violastudium sein Handwerk in Weimar. 2007 machte er mit einem 2. Platz beim Dirigierwettbewerb in Besançon auf sich aufmerksam. Es folgten Auszeichnungen beim Deutschen Hochschulwettbewerb „in memoriam Herbert von Karajan“, bei dem er sowohl mit dem Ersten als auch einem Sonderpreis geehrt wurde, sowie 2011 beim Deutschen Dirigentenpreis. Seit der Saison 2013/2014 arbeitet Klumpp als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Folkwang Kammerorchesters Essen, daneben führt ihn seine rege Konzerttätigkeit zudem zu renommierten Orchestern im In- und Ausland. Er ist ein großer Freund moderierter Konzerte und sieht es als seine Aufgabe an, „den Menschen den Weg zu dem, was wir so sehr lieben, (zu) zeigen. Sie über die Schwelle führen.“
Für die klangvolle vokale Umsetzung sorgt Sopranistin Eva Hartová. Sie wurde in Prag geboren und begann ihre musikalische Ausbildung als Kind in einem erfolgreichen Kinderensemble, in dem sie die Grundlagen des Gesangs, des Schauspiels, des Tanzes und des Stepptanzes kennenlernte. Später erhielt sie Privatunterricht bei einer Opernsolistin des Nationaltheaters, danach wurde sie am Prager Konservatorium unter der Leitung einer weiteren Opernsolistin des Nationaltheaters, Jitka Soběhartová, gefördert. Zurzeit ist sie am Nordböhmischen Theater für Oper und Ballett als Opernsolistin engagiert und arbeitet u. a. mit alternativen Ensemble JEDL, einer unabhängigen Theatergruppe, zusammen.
Foto: Vlasta Dvorakova
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