Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum zeigt seit dem 26. Januar wieder eine beeindruckende Sonderausstellung! Unter dem Titel „Unbekanntes Kasachstan – Archäologie im Herzen Asiens“ kann man bis zum 30. Juni 2013 in 6.000 Jahre Geschichte dieses Landes zwischen Asien und Europa eintauchen und faszinierende Einblicke in eine hierzulande wenig bekannte Kultur gewinnen. Spektakuläre Nachbauten, wie z. B. eine begehbare Grabkammer, beeindruckende Multimediapräsentationen und über 1.000 archäologische Fundstücke ergeben ein Gesamtbild, das dem Besucher noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
[ruhr-guide] Was weiß man in der westlichen Welt über Kasachstan? Großes Land, ganz weit weg im Osten. Gehörte zur ehemaligen Sowjetunion. Aber dann wird das Wissen auch schon recht dünn. Diese wenigen Bruchstücke werden dem faszinierend abwechslungsreichen Land zwischen Russland und China aber in keiner Weise gerecht. Größter Binnenstaat und flächenmäßig neuntgrößtes Land der Erde hat das „unbekannte Kasachstan“ eine abwechslungsreiche Landschaft von Wüsten über Steppen bis hin zu Gebirgen zu bieten. Der mit nur 17 Millionen Einwohnern sehr dünn besiedelte heutige Staat Kasachstan blickt auf eine ereignisreichen Werdegang zurück. Viele Völker, wie etwa Türken, Mongolen Hunnen und Chinesen, drangen immer wieder in das Land ein und hinterließen unverkennbare Spuren. Entstanden ist eine Kultur, die von ihrer jahrtausendealten Geschichte bis heute geprägt ist und die es auf jeden Fall wert ist, einen genaueren Blick zu riskieren.
Ein Forschungsprojekt wird zur Ausstellung „Unbekanntes Kasachstan“
Die neue Sonderausstellung „Unbekanntes Kasachstan – Archäologie im Herzen Asiens“ ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis eines etwa zehn Jahre währenden Forschungsprojektes von Wissenschaftlern des Deutschen Bergbau-Museums Bochum. In Kooperation mit kasachischen Kollegen erforschten sie schwerpunktmäßig das Thema Kupfer- und Zinnbergbau in Kasachstan und stießen dabei auf faszinierende archäologische Funde, wie z. B. Zentralasiens älteste Bergmannsgräber. Schnell wurde der bedeutende Einfluss Kasachstans auf die Geschichte Europas und Asiens ersichtlich, wodurch die Idee zur Ausstellung entstand. Nach einer etwa zweijährigeorbereitungsphase sind die Ergebnisse nun für die Besucher anschaulich aufbereitet worden und ab dem 26. Januar in der Sonderausstellung „Unbekanntes Kasachstan – Archäologie im Herzen Asiens“ des Deutschen Bergbau-Museums in Bochum zu sehen.
Sonderausstellung „Unbekanntes Kasachstan“
Auf etwa 850 m² Ausstellungsfläche bietet dieneue montanarchäologische Sonderausstellung „Unbekanntes Kasachstan – Archäologie im Herzen Asiens“ im sogenannten „Schwarzen Diamanten“, dem Sonderausstellungsgebäude des Deutschen Bergbau-Museums, einen Querschnitt durch die kasachische Geschichte. Mehr als 1.000 originale Fundstücke aus Kasachstan gibt es in Bochum zu bestaunen und beeindruckende Nachbauten geben Einblicke in die 6.000 Jahre alte Kultur und Lebensweise des ursprünglich nomadisch lebenden Volkes. Um die große Bedeutung des Nomadentums für die Kasachen zu erfassen, erwartet den Besucher gleich zu Beginn von „Unbekanntes Kasachstan“ eine originalgetreue Jurte, das Wohnzelt der Nomaden. Die farbenprächtige Jurte macht die traditionelle Wohnkultur der Steppennomaden sichtbar, die aufgrund ihrer Viehzucht häufig den Wohnort wechseln müssen. Jurten gibt es in Kasachstan heute natürlich immer noch, allerdings sind diese bereits oft mit „westlichem“ Luxus wie Satellitenfernsehen oder Kühlschränken ausgestattet.
Ein weiteres Highlight in der Ausstellung „Unbekanntes Kasachstan“ ist der Nachbau eines etwa 2.000 Jahre alten Hügelgrabes aus der Eisenzeit. Glauben und Handwerkskunst der Kasachen spiegelt sich in den Grabbeigaben, die zwei Toten und 13 Pferden mit auf den Weg ins Jenseits gegeben wurden.
Eine ganz besondere Rekonstruktion ist auch der 4.000 Jahre alte Streitwagen, der weltweit eines der ältesten Exemplare ist. Daneben warten goldene Krieger, Pferde in Verkleidung und Fabelwesen auf die Besucher. Multimediapräsentationen sowie großformatige Landschafts- und Objektfotografien ergänzen die Ausstellung und sorgen dafür, dass man tiefer in das „unbekannte Kasachstan“ eintauchen kann.
Wer dann erst einmal Feuer für das das Land gefangen hat, kann sein Wissen in dem breiten Rahmenprogramm zur Ausstellung vertiefen. Neben Führungen und unterschiedlichen Workshops für Kinder und Erwachsene gibt es einige spannende Vorträge und Filme rund ums Thema Kasachstan, die man nicht verpassen sollte.
„Unbekanntes Kasachstan – Archäologie im Herzen Asiens“ ist eine absolut sehenswerte Ausstellung im Deutschen Bergbau-Museum Bochum, die noch nie in Deutschland gezeigte Fundstücke präsentiert. Ein Muss für Geschichtsinteressierte, aber auch für jedermann sehr sehenswert!
Unbekanntes Kasachstan – Archäologie im Herzen Asiens
Deutsches Bergbau-Museum Bochum
26. Januar bis 30. Juni 2013
Am Bergbaumuseum 28
44791 Bochum
Tel: 234 5877-146
www.bergbaumuseum.de
www.unbekanntes-kasachstan.de
Öffnungszeiten:
Di – Fr: 8.30 – 17 Uhr
Sa, So und Ft: 10- 17 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene: 6,50 EUR
Ermäßigungen: 3 EUR
Familienkarte: 14 EUR
Der Eintrittspreis enthält auch den Eintritt in die Dauerausstellung des Bergbau-Museums, inklusive Turmfahrt und Anschauungsbergwerk!
Fotos: Deutsches Bergbau-Museum Bochum