THE ARK - Prayer For The Weekend

THE ARK – Prayer For The Weekend

Die sechsköpfige schwedische Band The Ark schickt sich an Rockgeschichte zu schreiben. In ihrer Heimat und in Italien brechen sie bereits jetzt alle möglichen Rekorde bei den Verkaufszahlen und Airplayeinsätzen. Auf ihren Tourneen durch Skandinavien, Europa und Nordamerika spielen sie regelmäßig in ausverkauften Venues. Kein Zweifel, The Ark ist eine stetig wachsende Größe im Rock’n’Roll mit der alle rechnen müssen.

[promo] In dem Moment, in dem sie explosionsartig aus einem gehemmt angepassten Geschäftsmann einen THE ARK - Prayer For The Weekendzynisch-verrückten Hipster werden lassen, der gierig nach ihrer Musik in den singenden, pulsierenden Music-Mob eintaucht, weißt du, dass diese Schweden das gewisse Etwas haben.
Es ist unbestritten, dass The Ark eine unvergessliche Show abliefern, egal ob sie vor Tausenden in einem Stadion oder in einem der berühmten New Yorker Rock Clubs auftreten. Fans wissen, dass ein visuelles, unter die haut gehendes Ereignis über sie hereinbrechen wird. Oder, um es in den Worten von Frontmann und Songwriter Ola Salo zu sagen: „Reichlich Spontaneität und eine überzogen dramatische Bühnenshow gepaart mit knochenbrecherischen Riffs und königlichem Amüsement.“

Wenn The Ark die theatralische Kraft legendärer Glam Bands mit sorgsam komponierten Melodien und cleveren, bedeutungsschwangeren Texten kombinieren, kommt es einem wie die Erfahrung aus einer anderen Welt vor. Das heißt, jedes Mitglied von The Ark ist wirklich nett, alle lieben Bier, einige sind Vegetarier und einer von ihnen genießt heimlich fermentierten Hering, eine stinkende schwedische Spezialität.
Aber zurück zur Geschichte: Die beinahe religiöse Erfahrung bei einer Ark Show ist kein zufälliges Ereignis, denn die Ursprünge von The Ark liegen in der Spiritualität begründet. Denn Ola Salos früheres Leben war immer verwoben mit Religion und Musik. Schließlich spielte sein Vater, ein lutherianscher Pfarrer, Geige und die Mutter war Organistin in einer Kirche. Zusammen mit seinen Jugendfreunden Leari Ljunberg (Bass) und Mikael Jepson (Gitarre) wählte Salo den Namen von Noahs mythologischem Schiff für ihre angehende Band. The Ark erlaubte ihnen nicht nur, den Grenzen ihrer Herkunft aus einer kleinen, südschwedischen Industriestadt zu entkommen – in der es nichts weiter zu tun gab als auf Mopeds herumzufahren und Fußball zu spielen -, sondern stand vielmehr symbolisch für das Überleben der Menschheit. Stark beeinflusst durch das Buch der Offenbarung, sah der junge Salo überall Anzeichen einer drohenden Apokalypse, einer Zeit, in der die alten Wahrheiten ins Absurde verkehrt würden. Und nur der Rock n’ roll konnte die Welt retten. Aber der Gospel von The Ark sollte alles andere als ein traditionell christlicher sein. Die Band wollte Leute zu einer Gemeinschaft zusammenrufen, um eine Botschaft der Befreiung zu predigen: Das Leben ist zu kurz. Darum wage es, im Hier und Jetzt zu leben!

Ihre Inspiration bezogen sie von Hendrix, The Doors, The Who, Velvet Underground, Cream und Musicals wie „Jesus Christ Superstar“, „Hair“ und der „Rocky Horror Picture Show“, ebenso wie von 70er Glamrock Ikonen à la Kiss, T-Rex, Queen und David Bowie.
1991 brachen die drei Freunde schließlich zu ihrer Reise auf. Der Einsatz war hoch, aber sie hatten keine andere Wahl. Eines Tages würden sie Stars sein.

Der Weg zum Erfolg war nicht einfach, besonders da The Ark als uncool und zügellos galten zu einer Zeit als Grunge und Schuhe sammeln angesagt war. „In den 90ern herrschte diese ironisch-zynische Atmosphäre“, erklärt Ola. „Niemand wagte es, Spaß zu haben oder in Texten eindeutig Stellung zu beziehen, geschweige denn etwas völlig Überzogenes zu tun. Und wenn, dann musst es parodistisch gemeint sein.“ Bald aber sollte sich das Blatt mit der Verstärkung durch Martin Axén (Gitarre) und Sylvester Schlegel (Schlagzeug) wenden.
2000 gelang der Durchbruch mit Hits wie „Let your Body Decide“, „Echo Chamber“ und „It Takes A Fool To Remain Sane“. Besonders der letzte Song legte all das offen, wofür The Ark stand, indem sie den Leuten zuriefen „Brecht die Mauern der Attitüde ein“. Es folgte die Veröffentlichung ihres Debütalbums „We are the Ark“. Rasend schnell verkauften sie über 100000 Exemplare. So etwas hatte es in Schweden für ein englischsprachiges Debütalbum noch nicht gegeben. Gleichzeitig gelangte die Band durch das Album in Italien zu Superstarstatus. Das zweite Album, „In Lust We Trust“ folgte 2002. Es enthält die Singles „Calleth You Cometh I“, „Tell Me This Night Is Over“ and „Father Of A Song“. Besonders der letzte Song – ein Appell für das Adoptionsrecht Homosexueller – sorgte für ein großes „Hallelujah“. Obwohl der Song veröffentlicht wurde, nachdem die schwedische Regierung einige Wochen zuvor der Adoption durch homosexuelle Paare zugestimmt hatte, trug der kontroverse Song sehr zum sozialen Diskurs über dieses Thema in Schweden und außerhalb bei.
Gespickt mit einfachen, aber raffinierten und eingängigen Klängen wie auf „Clamour for Glamour“, erschien das dritte The Ark Album, „State of the Ark“, im Jahr 2005. Die Texte auf diesem Album passten hervorragend zu der spitzfindigen und süchtig machenden Natur der Musik. Mit der Single „One of Us Is Gonna Die Young“ gelang ein vorläufiger Höhepunkt. Sie wurde nicht nur die erste im Ausland verkaufte Single, sondern setzte den Standard für den frechen Transport der Band-Botschaft in amerikanische Territorien. Diese Single ist klassischer The Ark Stoff mit Leitthemen wie „Carpe diem“, „Befreiung“ und „eifernder Ernsthaftigkeit“. Auf „State Of The Ark“ fanden sich ebenso Songs wie das pulsierende „The Others“ und das fiebrige „Deliver Us from free Will“ mit seinen eleganten Überleitungen von rauen Rock Rhythmen zu Disco und wieder zurück.
Mit der Mitgliedschaft des langjährigen Kollaborateurs und Keyboarders Jens Andersson begann das Jahr 2007 bereits aufregend. Die Single „The Worrying Kind“ – mit ihrem bluesigen Schwung oder wie Ola es nennt „Ein Glam-Boogie über Ängstlichkeit“ – wurde als Schwedens offizieller Beitrag am Eurovision Songcontest im Mai in Helsinki ausgewählt. Außerdem ist das vierte Bandalbum, „Prayer for The Weekend“, seit dem 11. April in Skandinavien veröffentlicht und bricht dort bereits sämtliche Rekorde bei Presales, Downloads und Air-Plays. The Arks Eurovision Songcontest Beitrag sowie die zweite Single, „Absolutely No Decorum“, – ein absolute Rock’n’Roll-Hymne über die Freiheit der Sprache, die am besten dafür steht, was diese Sechs verkörpern- stehen gleichzeitig an der Spitze der schwedischen Radiocharts. Dies ist überhaupt das erste mal in der schwedischen Radiogeschichte, das irgendein Act die beiden ersten Plätze belegt.

„Prayer for the Weekend“ ist wie geschaffen dafür, alte und neue The Ark Fans zu beglücken. Dabei besetzt es nicht nur das alte Territorium vorheriger Veröffentlichungen, sondern bricht auf zu neuen, überraschenden Ufern. Mit seinem guten Mix aus Up-Beats, tanzbaren Klängen und auch meditativen Balladen sowie den überarbeiteten und reifen Songtexten und Melodien zeigt sich, dass Ola Salo nicht nur ein großartiger Showman mit kristallklarer Stimme sondern auch ein vollendeter Wortakrobat und Kompositeur ist. Der Titeltrack eröffnet das Album mit einem vielstimmigen, blumigen Kirchenchor, der sich plötzlich in einen treibenden Discobeat verwandelt. Oder, wie es die Band ausdrückt: „Charles Baudelaire goes to Studio 54.“ Der nächste herausragende Track und wahrscheinlich die nächste Single, „Little Dysfunk You“, beschreibt wie Ministry auf die Bee Gees trifft und präsentiert eine urbane Geschichte, die eine dunkle, untergründige Clubatmosphäre heraufbeschwört. Der religiöse Ton des Albums ist fühlbar bis zuletzt . Der letzte Song „Uriel“ wurde von Ola mit 16 Jahren geschrieben. Damals dachte er, Uriel wäre ein wunderschöner Mädchenname sein. Damal wusste er noch nicht, dass Uriel „die flamme Gottes“ in der christlichen Tradition der Engel der Künste und Poesie ist. Göttliche Eingebung, vielleicht?

Infos unter www.thearkworld.de

Nach oben scrollen