Jochen Distelmeyer mit Blumfeld auf Abschiedstournee in Bochum

(K)EIN LIED MEHR – Blumfeld live in Bochum

Abschiedsstimmung im Bahnhof Langendreer, doch von Abschiedsschmerz war keine Spur am Abend des 17. Mai. Zur guten Laune von Band und Publikum gab es ein rockiges bis melancholisches Best Of Blumfeld – da sang der „Apfelmann“ „Tausend Tränen tief“ und alle waren glücklich.

[ruhr-guide] Es wurde viel geschrieben über Jochen Distelmeyer & Co., seit ihrem Start mit dem Album „Ich-maschine“ im Jahr 1992 polarisierten Blumfeld wie fast keine andere deutsche Band. Und auch zum Ende hin weigernJochen Distelmeyer mit Blumfeld auf Abschiedstournee in Bochum sich Freunde deutscher Popmusik standhaft, ein Besuch der Abschiedstournee auch nur in Erwägung zu ziehen. Dennoch, der Bahnhof Langendreer war zum Feiertagstermin schon seit Wochen ausverkauft, an der Abendkasse gab es keine Karten mehr, die Konzerthalle war bis in die letzte Ecke gefüllt mit eingefleischten Blumfeld-Fans der ersten Stunde. Aber auch Neulinge mischten sich unter die mehr als erwachsenen Gäste gemäß dem Grundsatz „Besser spät als nie!“

Sichtlich gut gelaunt betraten Blumfeld dann um kurz nach acht die Bühne des rauchfreien Bahnhof Langendreer. Die großen Worte sparte man sich für die Songs auf, und so gab es ohne jede Ankündigung als Opener das Stück „Draußen auf Kaution“, für manchen das bestgelungene Stück der Band überhaupt. Von hier spannten Blumfeld den Bogen ihres musikalischen Schaffens über „Die Diktatur der Angepassten“ und „Status Qua Vadis“ bis hin zu „Der Apfelmann“ des floralen letzten Albums „Verbotene Früchte“ – vom Feuilleton bis Top Of The Pops. Anspruchsvoll und ohne die vermuteten Attitüden rockten Jochen Distelmeyer, Lars Precht, Vredeber Albrecht und Andre Rattay und ihre Fans aus dem Revier taten es ihnen gleich.

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Kein tränenreicher Abschied

Nach zwei Stunden mit den wichtigsten und besten Songs gab es eine grandiose Zugabe. „Tausend Tränen tief“ sang Distelmeyer allein im gedimmten Scheinwerferlicht, zusammen mit der Band begeisterten dann noch „Graue Wolken“ und das schon zuvor vom Publikum geforderte „Verstärker“. Tosender Applaus selbst bis zu den Kollegen vom Merchandise-Stand holten Blumfeld dann noch einmal zurück: „Die Welt ist schön“ war das letzte Lied, das Blumfeld live nach Bochum brachten.

(sl)

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