Staudenbeete, Aussichtspunkte in der Auenlandschaft, Spielplätze, einen Weinberg, Themengärten, den Rhein-Herne-Kanal, die renaturierte Emscher und vieles mehr … all das findet man im Emscherland. Der interkommunale Erlebnispark an der Stadtgrenze Recklinghausen und Castrop-Rauxel wurde 2023 fertiggestellt und zieht seitdem jede Menge Besucher:innen an. Wir zeigen Ihnen, was es dort zu entdecken gibt!

[ruhr-guide] Der 2023 fertiggestellte Erlebnispark Emscherland bietet auf 30 Hektar Erholung, hat aber auch eine Bildungsfunktion. Schulungsbeete und ein Lehrbienenstand vermitteln ökologische Zusammenhänge. Für Erholung sorgen unter anderem Spielplätze, Themengärten und eine Streuobstwiese. Im Emscherland ist für jeden etwas dabei!
Emscherland – ein interkommunaler Erlebnispark
An der Grenze zwischen Recklinghausen und Castrop-Rauxel, rund um die Emscher und dem Rhein-Herne-Kanal, wurde 2023 das Emscherland fertig gestellt. Auf 30 Hektar bietet der Erlebnispark unter anderem Staudenbeete, Aussichtspunkte in der Auenlandschaft, Spielplätze, das Blaue Klassenzimmer, ein Imkerhaus, eine Streuobstwiese und Themengärten. Die Wege sind sowohl für Fahrräder und Roller, als auch für Rollstühle geeignet.
Das Emscherland entstand aus einer Zusammenarbeit der Kommunen Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herne und Herten und dem Regionalverband Ruhr (RVR) im Rahmen des Emscher-Umbaus. Die Projektbausteine dieses Umbaus waren der Natur- und Wasser-Erlebnis-Park, die Emscher Promenade, Gewässer-Lernort und Wasser-Erlebnis Blaues Klassenzimmer und die Emscher Terrassen. Diese wurden durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Außerdem gehört die Brücke „Sprung über die Emscher“ dazu. Diese wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ vom Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat, unterstützt.
Der Park bietet Erholung, hat aber auch eine Bildungsfunktion. Anhand der Schulungsbeete in den Themengärten und dem Lehrbienenstand sollen ökologische Zusammenhänge und eine Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt werden.
Die Grünpflege von Emscherland wird von gemeinnützigen Trägern übernommen, die so für die Beschäftigung, Qualifizierung und Ausbildung Langzeitarbeitsloser sorgen.

Die Emscher Promenade
Die Emscher Promenade verbindet Castrop-Rauxel, Herne, Recklinghausen und Herten über 15,2 Kilometer Geh- und Radweg. Besucher:innen finden hier 25 Freizeitanlagen und Aufenthaltsorte vor, unter anderem einen Aussichtssteg über die Emscher, Spiel- und Rastplätze, die Brücke am Hellbach, Bewegungsraum und Streuobstwiesen und den Emscher-Spielwald.

Die Emscher Terrassen
Die Emscher Terrassen sind ein 7 Hektar großes Landschaftsplateau zwischen der Emscher und dem Rhein-Herne-Kanal. Hier können Besucher:innen einen weitreichenden Blick über den Natur- und Wasser-Erlebnis-Park genießen oder auf dem zentralen Platz mit Bänken oder den Liegewiesen entspannen.
In Zukunft sollen hier außerdem der Emscher-Steg als Verweilort und der Emscher-Strudel als Wasserspielort entstehen.

Sprung über die Emscher
Der Baustart der Brücke „Sprung über die Emscher“ war im April 2021, am 30. September 2024 wurde die Brücke dann in Betrieb genommen.
Seitdem verbindet der „Sprung über die Emscher“ die Castrop-Rauxeler Stadtteile Henrichenburg und Habinghorst mit Recklinghausen.
Die Brücke ist an das „Emscherland“-Projektgebiet angeschlossen und verläuft in einer doppelten S-Form über das Gewässer, sodass sie nie einen wirklich geraden Abschnitt hat. Besucher:innen haben so eine Reihe von unterschiedlichen Ausblicken über das Gebiet. Die Brücke kann begangen aber auch mit Fahrrädern befahren werden und die ausladenden Treppen oberhalb der Brücke laden zum Verweilen und Aussicht genießen ein. Die Brücke ist 412 Meter lang und besteht aus 900 Tonnen Stahl.

Die mittelalterliche Henrichenburg
Mitte der 90er-Jahre wurden auf dem Gebiet Ruinen der Henrichenburg, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, entdeckt.
Sie wurden daraufhin konserviert, mit Erde bedeckt und sind heute als Bodendenkmal zu sehen. Um die Umrisse trotzdem deutlicher zu machen, wurden Hecken und Bäume gepflanzt. Diese markieren die Mauern, Türme und Schornsteine der ehemaligen Burg.
Emscherland – Vergangenheit und Zukunft
Die Emscher war lange Zeit nur ein Abwasserkanal, erst in den 1990er Jahren gab es erste Planungen zum Projekt „Emscherumbau“. Das Abwasser wurde zur Kanalisation abgeführt und die Umbauten begannen.
Eines der ersten Projekte, das in die Tat umgesetzt wurde, war der Aussichtsturm, der im Zuge der Emscherkunst 2010 von dem Japaner Tadashi Kawamata entworfen wurde. Er wird heute oft als „Kawamata-Turm“ bezeichnet, wurde aber ursprünglich „Walkway & Tower“ genannt. Sein beschädigt und provisorisch gebaut wirkendes Äußeres sieht absichtlich so aus, es trägt einen Bezug zu der Vergänglichkeit von Fluss und Emschertal.
In Zukunft sind mehrere Projekte im Emscherland geplant. Unter anderem wird gerade auf dem Aussichtshügel ein Weinberg angelegt. Außerdem ist das Emscherland 2027 Teil des eintrittsfreien ZUKUNFTSGARTEN der Internationalen Gartenausstellung im Ruhrgebiet.
Erlebnispark Emscherland
45665 Recklinghausen
Parkplatz: nahe Ecke Suderwicher Straße / Wartburgstraße; 400 m Fußweg zum Emschertalweg
Fotos: ruhr-guide




