Schloss Cappenberg, Foto: Hans Blossey

Schloss Cappenberg

Das barocke Anwesen Schloss Cappenberg liegt im Münsterland, nördlich von Dortmund. Das auf einer Anhöhe gelegene Schloss in Selm zählt zu den ältesten Adelsburgen in Nordrhein-Westfalen. Ein Schloss für alle Weinliebhaber, Kunstbegeisterte, Freizeithistoriker und Wanderer!

Schloss Cappenberg, Foto: Hans Blossey

[ruhr-guide] Im Jahr 1122 wurde auf Cappenberg das erste Prämonstratenserstift im deutschsprachigen Raum vom letzten Grafen Cappenberg gegründet. Der Orden der Prämonstratenser ist ein Zusammenschluss aus selbstständigen Klöstern und ist der größte römisch-katholische Orden regulierter Chorherren. Für seine Frau, Tochter und Schwester errichtete der Graf in der Nachbarschaft ein Frauenkloster, womit Cappenberg zum Doppelkloster wurde. Das Klostergebäude fiel später dem 30-jährigen Krieg zum Opfer. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde der Neubau gestartet, dem wir die heutige einheitliche Dreiflügelanlage zu verdanken haben. Das Stift wurde 1803, nach fast 700-jährigem Bestehen aufgelöst und Schloss Cappenberg fiel in den Besitz des preußischen Staats. Anschließend erwarb 1816 der ehemalige Staatsminister Karl Freiherr vom und um Stein das Anwesen, renovierte es und bewahrte es vor dem Verfall. Schloss Cappenberg diente im Zweiten Weltkrieg als Aufbewahrungsort von Kunstwerken. So wurden etwa die Sammlung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund und Kunstschätze aus verschiedenen zerstörten Kirchen nach Cappenberg ausgelagert, um sie vor Bombenangriffen der Alliierten zu schützen. Das Schloss befindet sich heute im Privatbesitz des Grafen von Kanitz, einem Nachkommen von Karl Freiherr vom Stein.

Innenhof des Schlosses, Foto: nowofoto

Kunst auf Schloss Cappenberg

Bereits seit 1985 mietet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe gemeinsam mit dem Kreis Unna das Hauptgebäude des Schlosses, welches zu einem Museum umfunktioniert wurde. Neben der LWL-Dauerausstellung „Der Freiherr vom Stein und Cappenberg“ finden im Mittelflügel des Schlosses wechselnde Kunstausstellungen statt. Rund 200 Exponate dokumentieren die Geschichte um die Person Freiherr vom Stein und des Schlosses. Ein wichtiger Bestandteil der Ausstellung ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte Cappenbergs als Basis der Prämonstratenser im deutschen Sprachraum.

Stiftskirche, Foto: nowofoto

Umgeben von Waldflächen

Das Schloss Cappenberg umgibt eine der größten Waldflächen im Münsterland und ist optimal als Ausgangspunkt für Wanderungen. Auch der Cappenberger See bietet sich für eine wunderschöne Wanderung oder Tretbootfahrten an.
Durch das Haupttor gelangt man in den malerischen Park und läuft dann auf die Stiftskirche und das Schloss zu. Inmitten der Grünanlage wird das „Café Alte Kegelbahn“ betrieben, das zu Kaffee und Kuchen unter altem Baumbestand einlädt. Einen fantastischen Blick bietet der 1899 errichtete und unter Denkmalschutz stehende Wasserturm mit Aussichtsplattform. 50 Cent sind nötig, um den Turm besteigen zu können. Der Turm befindet sich direkt neben der Weinstube, in der man Weine aus eigener Produktion genießen kann. Die Familie Graf von Kanitz baut in Lorch am Rhein seit Generationen Wein an. Im Juni 2017 hat Sebastian Graf von Kanitz dem früheren Weinberg in der Nähe des Schlosses neues Leben eingehaucht und um die 1000 Riesling-Reben neu anpflanzen lassen. 2020 wurde der erste Wein des wohl nördlichsten Weinbergs Nordrhein-Westfalens verköstigt. Natürlich bieten die räumlichen Gegebenheiten in Verbindung mit dem herrschaftlichen Flair das passende Ambiente für Hochzeiten, Tagungen, Konzerte und Weinproben.
Obwohl es sich bei dem Anwesen um Privateigentum der Grafenfamilie handelt, ist es Besuchern möglich, sich im Inneren der Schlossmauern frei und kostenlos zu bewegen. Die Gärtnerei und der Park ringsherum sind abgesperrtes Privatgelände. Auch die weiten Flächen und die Teiche, die das Schloss umgeben sind nicht öffentlich zugänglich.

Schloss Cappenberg

Schloßberg
59379 Selm

Fotos: Hans Blossey, nowofoto

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