Burgfolk

Burgfolk 2015

Irlands Exportschlager, neben dem malzigen dubliner Guinness, ist wohl ohne Zweifel die Musik. Wem dabei nur Balladen, Burgruinen und holde Maiden einfallen, sollte sich der Vorurteile entledigen und genauer hinhören. Von der grünen Insel kommen die rhythmischen Klänge am 14. und 15. August 2015 auch ins Ruhrgebiet. Das Burgfolk MMXV Festival lädt zum Tanzen, Trinken und Toben im Schloss Broich ein. Für die musikalische Untermalung sorgen u. a. Punch ‚N‘ Judy, The O’Reillys and The Paddyhats, Heimataerde und Feuerschwanz.

[ruhr-guide] Als Headliner haben die Veranstalter schwere Energiegeschütze aufgefahren. BurgfolkTanzwut und Russkaja werden dem Publikum ordentlich einheizen. Da sind Vorfreude und ein paar Dehnübungen schon mal angebracht. Die Bands haben viel Power in petto und scheuen nicht davor zurück, sie auf das Publikum loszulassen. Feuershows sind keine Ausnahme, sondern gehören hier zum guten Ton. Aber auch die Zuhörer bemühen sich nicht um Zurückhaltung. Es wird mitgesungen und geschunkelt bis in die Nacht. Zum 14. Mal findet das alljährliche Event statt und kann auf eine traditionsreiche Geschichte zurückblicken. Seit 2002 treten immer wieder feste Größen der Folk- und Rockmusik auf dem Festival auf und begeistern die Meute mit Fiedel, Gitarre, Dudelsack und Gesang. Die Besucherzahlen sprechen für sich. Mit ca. 3000 Musikhungrigen konnte man in den letzten Jahren an einem Festivaltag rechnen. Die Künstler und Fans scheuen keine Mühen. Es wird kostümiert, geschminkt und mit aufwendigen Bühnenshows geprahlt. Hier versammelt sich, was Rang und Namen hat und eine Ritterrüstung. Aber im Grunde geht es um Folk, um Musik, die eine breite Vielfalt bietet. Seit den 1950er Jahren befassen sich unzählige begnadete Musiker mit dem Genre. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, ob in Kombination mit Metal, Rock oder Gothic.

Anders als man denkt

Die Festivalmacher bleiben dem Motto „Altbewährtes hält am besten“ treu. Das Line-Up glänzt auch diesmal nicht nur durch hochkarätige Künstler, sondern auch durch eine gesunde Mischung aus Mittelalter und Moderne. Schon in den Jahren zuvor gaben auf dem Festival Bands wie Faun und Nachtgeschrei ihr Können zum Besten. Vielfalt ist wohl das Erfolgsrezept der Veranstalter. Es kommen die verschiedensten Instrumente zum Einsatz. Nicht nur handgemachte Melodien werden geboten, das 21. Jh. hat auch elektronische Elemente eingebaut. So ist Heimataerde das Paradebeispiel für die innovative Ader der Folkmusiker. Medieval/Electro hält Einzug auf demBurgfolk Burgfolk Festival und allen Vorurteilen sei hiermit die Stirn geboten, denn das verstaubte Image ist längst Geschichte, wie Heimataerde, Celtica und andere mit ihrer Musik beweisen. Es geht hoch her, so viel ist sicher, wenn sich Ritter und Hofdamen um die Bühne versammeln. Auf den Brettern wird nicht nur gedudelt, die Bands bieten einen Sound, der sichtlich neuer ist, als die Schlossmauern. Mit viel Schlagzeug, harten Gitarrenklängen und kreativen Texten zum Mitsingen mischen die Hofnarren alles auf. Moderne Bühnentechnik, Verpflegung zu fairen Preisen und die historische Kulisse des Schloss Broich sorgen für ausgelassene Festivalstimmung.

Fazit:

Wer mit dem Folk noch nicht vertraut ist, kann sich langsam ran tasten, denn das Festival bietet keine verstaubten Ständchen aus dem finsteren Mittelalter, sondern kommt mit einer bunten Mischung aus Folk, Metal und Gothic daher. Ob Mittelalterfan, knallharter Bassliebhaber oder notorischer 08/15-Hasser, das Burgfolk MMXV ist eine Abwechslung mit stilechtem Flair, guter Laune und Ticketpreisen, die jedes Studentenherz höher schlagen lassen. 23 € bis 43 €, je nach Ticket, wären gut investiert.

Burgfolk MMXV

14. und 15. August 2015
im Schloß Broich
Mülheim an der Ruhr

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