Memoria Bochum

„Memoria“ in Bochum

Wer hat Angst im Dunkeln? In einem ehemaligen Hochbunker in Bochum findet man eine Geisterbahn für Fortgeschrittene. Hier gibt es aber weder Geister noch eine Bahn, dafür ein 700 Meter langes Labyrinth voller Überraschungen. Allein oder zu zweit durchstreift man bis zum 18. Januar 2014 das Tunnelsystem, trifft auf rätselhafte Erscheinungen und wird zu Entscheidungen gezwungen. Die Installation des Künstlers Markus Draxlers ist nichts für schwache Nerven, bei „Memoria“ wird man an seine Grenzen gebracht!

[ruhr-guide] Der Hochbunker in Bochum Hamme Memoria Bochumbesitzt schon von außen eine nicht besonders einladende aber dennoch faszinierende Erscheinung: Hohe massive Betonwände, wucherndes Grün und die kläglichen Versuche mit etwas Farbe den Bau ansehnlicher zu gestalten. Lange stand er leer und vermüllte mit der Zeit, bis er im Frühjahr unter Guy Dermosessian ausgeräumt und zum einem Standort für das Kulturfestival „Rundlauf“ umfunktioniert wurde.
Künstler Markus Draxler hat den Bunker nun für sich entdeckt und ihn in eine Art interaktive Geisterbahn verwandelt. Vom 23. November bis zum 18. Januar kann man das nervenaufreibende Spiel „Memoria“ erleben.

Ein Labyrinth der Extreme

Höchstens zwei Mutige dürfen sich gleichzeitig in das Labyrinth wagen. Dabei ist warme Kleidung, die auch mal schmutzig werden darf, mitzubringen. Das kann ja spannend werden.
Ein etwa 40-minütiger Parcours voller Rätsel und Nervenkitzel wartet auf einen, wenn man in die bedrückende Dunkelheit tritt. Handy, Foto- und Videokamera, Taschenlampe – jegliche Art von Lichtquelle mitzuführen ist verboten, denn nur so kann „Memoria“ optimal funktionieren. Man tastet sich durch enge Gänge, es kostet Überwindung weiterzugehen, da wird man mit einem Lichtschein entlohnt. Es geht immer weiter, in etwa ein dutzend Räumen trifft man auf kuriose Lichtgestalten und rätselhafte Geräusche.Bunker in Hamme Ehe man sich versieht muss man Entscheidungen treffen, sie werden quasi erzwungen und man wird bewusst unter Stress gesetzt.Von Etappe zu Etappe tastet man sich über die drei Etagen des Bunkers voran und sieht sich mit extremen Situationen konfrontiert. Der Spieler wird an seine Grenzen gebracht, denn es gibt nur einen Weg aus dem Dunkel heraus: Weitergehen.

Verlieren kann man bei dem Spiel „Memoria“ nicht, höchstens seine Nerven. Markus Draxler spielt in diesem Wachtraum selber mit. Zusammen mit Schauspielerin Sindy Tscherrig taucht er gelegentlich auf, nur um darauf wieder zu verschwinden. Die beiden Darsteller begleiten den Spieler durch den Parcours, können ihn beruhigen und ihm weiterhelfen. Wenn es gar nicht mehr geht, kann das Spiel auch abgebrochen werden. Denn Draxler möchte mit „Memoria“ nicht die Leute an den Rand des psychischen Zusammenbruchs bringen, sondern eher das Innerste aus ihnen herauskitzeln, sie „weich“ machen sozusagen.

Nichts für psychisch labile Personen

Trotzdem werden nur Leute mit halbwegs stabilem Geisteszustand zu „Memoria“ zugelassen Memoria Bochumund für Leute mit Neigung zu klaustrophobischen Zuständen und Panikattacken ist das Spiel nicht erlaubt. Ebenso wird Schwangeren, Epileptikern und bei Herz-/Kreislaufbeschwerden von der Teilnahme abgeraten. Klingt extrem und ist es auch wahrscheinlich. Denn „Memoria“ ist nicht mit den üblichen Spukhäusern auf der Kirmes zu vergleichen. Deswegen dürfen Personen unter 16 Jahren auch nur mit erwachsener Begleitung teilnehmen.

„Memoria“ öffnet seit dem 23. November bis zum 18. Januar 2014 immer donnerstags bis sonntags ihre Pforten. Zur Teilnahme muss man auf www.m-e-m-o-r-i-a.de einen Platz reservieren. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, da schließlich zu jeder Vorstellung nur maximal zwei Personen eingelassen werden. Wer sich auf dieses Spiel einlässt, tut es auf eigene Gefahr, „Memoria“ ist kein Zuckerschlecken. Allerdings setzt sich Markus Draxler vorab mit jedem Teilnehmer kurz zusammen um zu erfahren, was derjenige aushalten kann und möchte. So ist jedem ein nervenaufreibendes Erlebnis der besonderen Art garantiert!

Memoria

Hochbunker Zechenstraße/Haldenstraße in Bochum

Der Eintritt ist mit einer Spende verbunden.
Reservierungen sind erforderlich.
Maximal 2 Pers. pro Vorstellung.
Eine Vorstellung dauert ca. 40 Minuten.

Reservirerung und mehr Infos unter
www.m-e-m-o-r-i-a.de

Bildquelle: IG FORM

(kb)

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