„Memoria“ in Bochum
Wer hat Angst im Dunkeln? In einem ehemaligen Hochbunker in Bochum findet man eine Geisterbahn für Fortgeschrittene. Hier gibt es aber weder Geister noch eine Bahn, dafür ein 700 Meter langes Labyrinth voller Überraschungen. Allein oder zu zweit durchstreift man bis zum 18. Januar 2014 das Tunnelsystem, trifft auf rätselhafte Erscheinungen und wird zu Entscheidungen gezwungen. Die Installation des Künstlers Markus Draxlers ist nichts für schwache Nerven, bei „Memoria“ wird man an seine Grenzen gebracht!
Archiv: 27.11.2013 [ruhr-guide] Der Hochbunker in Bochum Hamme

Ein Labyrinth der Extreme
Höchstens zwei Mutige dürfen sich gleichzeitig in das Labyrinth wagen. Dabei ist warme Kleidung, die auch mal schmutzig werden darf, mitzubringen. Das kann ja spannend werden. Ein etwa 40-minütiger Parcours voller Rätsel und Nervenkitzel wartet auf einen, wenn man in die bedrückende Dunkelheit tritt. Handy, Foto- und Videokamera, Taschenlampe – jegliche Art von Lichtquelle mitzuführen ist verboten, denn nur so kann „Memoria“ optimal funktionieren. Man tastet sich durch enge Gänge, es kostet Überwindung weiterzugehen, da wird man mit einem Lichtschein entlohnt. Es geht immer weiter, in etwa ein dutzend Räumen trifft man auf kuriose Lichtgestalten und rätselhafte Geräusche.
Verlieren kann man bei dem Spiel „Memoria“ nicht, höchstens seine Nerven. Markus Draxler spielt in diesem Wachtraum selber mit. Zusammen mit Schauspielerin Sindy Tscherrig taucht er gelegentlich auf, nur um darauf wieder zu verschwinden. Die beiden Darsteller begleiten den Spieler durch den Parcours, können ihn beruhigen und ihm weiterhelfen. Wenn es gar nicht mehr geht, kann das Spiel auch abgebrochen werden. Denn Draxler möchte mit „Memoria“ nicht die Leute an den Rand des psychischen Zusammenbruchs bringen, sondern eher das Innerste aus ihnen herauskitzeln, sie „weich“ machen sozusagen.
Nichts für psychisch labile Personen
Trotzdem werden nur Leute mit halbwegs stabilem Geisteszustand zu „Memoria“ zugelassen
„Memoria“ öffnet seit dem 23. November bis zum 18. Januar 2014 immer donnerstags bis sonntags ihre Pforten. Zur Teilnahme muss man auf www.m-e-m-o-r-i-a.de einen Platz reservieren. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, da schließlich zu jeder Vorstellung nur maximal zwei Personen eingelassen werden. Wer sich auf dieses Spiel einlässt, tut es auf eigene Gefahr, „Memoria“ ist kein Zuckerschlecken. Allerdings setzt sich Markus Draxler vorab mit jedem Teilnehmer kurz zusammen um zu erfahren, was derjenige aushalten kann und möchte. So ist jedem ein nervenaufreibendes Erlebnis der besonderen Art garantiert!
Memoria
Hochbunker Zechenstraße/Haldenstraße in Bochum
Der Eintritt ist mit einer Spende verbunden.
Reservierungen sind erforderlich.
Maximal 2 Pers. pro Vorstellung.
Eine Vorstellung dauert ca. 40 Minuten.
Reservirerung und mehr Infos unter
www.m-e-m-o-r-i-a.de
Bildquelle: IG FORM
(kb)