Die Soester Fehde 2019

Bereits zum 6. Mal heißt die Stadt Soest Mittelalterfans und Schaulustige Ende Juli bis Anfang August innerhalb der gut erhaltenen Burgmauern willkommen. Neben dem Nachstellen der berühmten Soester Fehde wird es Stadtführungen, Konzerte und weitere mittelalterliche Aufführungen geben – ein echtes Spektakel, das Sie gut 550 Jahre zurückversetzt.

Begrüßungssalve für die Besucher der Stadt, Foto: Gero Sliwa [ruhr-guide] Vom 27. Juli bis zum 4. August werden sich in Soest nicht nur die Bürger von Soest der Geschichte ihrer Stadt widmen, sondern auch Gaukler und Reenactment-Darsteller sowie allgemein historisch interessierte Gäste aus ganz Europa. Es sind also keineswegs tumbe Darstellungen von Kampfgetümmel zu erwarten, sondern Unterhaltung für die ganze Familie mit historischem Anspruch. Besonders freuen werden sich wohl LARP-Fans (Live Action Role Play), die sich dank des gut erhaltenen mittelalterlichen Walls sicherlich noch besser in die Geschehnisse des Jahres 1447 hineinversetzen können. Damals eskalierte eine Fehde zwischen der Hansestadt Soest und dem Kölner Erzbischof, die aufgrund der damaligen Bedeutung der Stadt und dem Einfluss des Erzbischofs überregionale Bedeutung hatte (laut dem späteren Papst Pius II. einer der größten Fehlschläge des Habsburger-Kaisers Friedrich III.), und es kam zum Sturm auf die Stadt vor allem durch sächsische und thüringische Truppen, der allerdings abgewehrt werden konnte.

Großer Andrang bei den Festtagen, Foto: Gero Sliwa

Programm der Fehde

Zur Eröffnung der Fehdetage und Einstimmung der Gäste wird ein Schauspiel aufgeführt, das den Zuschauern die Hintergründe der Fehde und ihre historische Bedeutung nahebringt. In den nächsten Tagen werden dann Führungen (am 28. Juli gibt es die Sonderführungen "Fit für die Fehde" und "Der ottonische Kern") und Vorträge (am 29. Juli "All Fehd‘ hat nun ein End" (musikalischer Vortrag), am 30. Juli "Das Verhältnis von Kirche und Staat heute und damals" und am 31. Juli "Leonardo da Vinci") angeboten, mit deren Hilfe man sich auditiv und visuell dem Jahr 1447 annähern kann – und nicht nur für die Älteren gibt es etwas zu lernen: Die Kunst der Papierherstellung per Hand kann am 31. Juli auch und gerade von den jungen Besuchern erlernt und angewendet werden. Am nächsten Tag können Sie in verschiedenen Kirchen der Stadt dem beliebten Wandelkonzert lauschen, ehe es gleich drei Tage lang Nachstellungen des “Großen Sturms” auf die Stadt geben wird. Dabei werden hunderte von Akteuren überall aus Europa auftreten, die man auch neben dem Angriff im Söldnerlager besuchen und bei Kampfübungen und der Bewältigung des Alltags beobachten kann. Am Samstag wird außerdem Herzog Johann von Kleve festlich und mit großem Gefolge (darunter Gaukler, Pferde, Musikanten, …) in die Stadt einziehen. Es werden um die 1.000 Teilnehmer bei dem Einzug erwartet. Zum Abschluss wird der Frauenchor Ars Choralis Coeln als Erstaufführung Gesänge aus dem 13. bis 15. Jahrhundert singen, die damals von den Dominikanerinnen im nahen Kloster Paradiese festgehalten wurden.

Soester Fehde

27. Juli bis zum 4. August2019
Altstadt Soest

27.07. Schauspielaufführung "Das Kalkül"
28.07. Sonderführungen "Fit für die Fehde" und "Der ottonische Kern"
29.07. musikalischer Vortrag "All Fehd‘ hat nun ein End"
30.07. Vortrag "Das Verhältnis von Kirche und Staat heute und damals"
31.07. Vortrag "Leonardo da Vinci"
"Papierherstellung zur Zeit der Soester Fehde"
01.08. Wandelkonzert
02.08. Reenactment "Der Große Sturm auf die Stadt Soest von 1447"
03.08. Reenactment "Der Große Sturm auf die Stadt Soest von 1447"
04.08. Reenactment "Der Große Sturm auf die Stadt Soest von 1447"
Frauenchor Ars Choralis Coeln: "Mittelalterliche Gesänge aus dem Kloster Paradiese"

www.soesterfehde.de

Fotos: Gero Sliwa