Die Sonnenuhr auf der Halde Schwerin, Foto: pixabay, AngelaHB

Die Halde Schwerin

Im Stadtteil Schwerin von Castrop-Rauxel liegt eine kleine aber feine Halde, auf der die Kultur des Ruhrgebiets entdeckt werden kann. Neben den Grünflächen und der tollen Aussicht stehen auf der Halde Schwerin viele bemerkenswerte Kunstwerke. Die Treppen des Geokreuzes nehmen Sie mit auf eine Reise in die Industriekultur.

Die Sonnenuhr auf der Halde Schwerin, Foto: pixabay, AngelaHB

[ruhr-guide] Einst förderte die Zeche Graf Schwerin in Castrop-Rauxel Kohle zu Tage. Im Jahr 1967 wurde das Bergwerk stillgelegt und jetzt können Sie dort die Haldenkultur des Ruhrgebiets erleben. Bis zu dem Jahr 1988 wurden Maßnahmen ergriffen, um die Landschaft auf der Halde wiederherzustellen. Im Rahmen der internationale Bauauststellung Emscher Park entstand im Jahr 1993 eine Ideenwerkstatt, in der die Einfälle von Einwohnern, Planern und Künstlern in die Tat umgesetzt wurden. Die geschichtsträchtige Abraumhalde zeichnet sich mittlerweile durch Sonnenlicht, Zeit und Energie aus.

Künstlerische Gestaltung

Eine Vielzahl an Kunstwerken steht nun auf dem Gelände der Halde Schwerin, darunter eine hölzerne Sinus-Pergola im Wald und ein Wassertempel kurz vor dem Waldausgang. Neben vielerlei Vegetation findet man auf ihren Wegen auch Trockenmauern und einen Landschaftsbalkon. Selbst den Treppen wohnt etwas künstlerisches inne. Zu dem Geokreuz, das von Manfred Walz und Georg Kiefer entworfen wurde, gehören vier Treppen, die im Norden, Osten, Süden und Westen auf die Halde führen. Jede Treppe besteht aus einem Material, in dem sich die Vergangenheit des Ruhrgebiets abzeichnet. Die Treppe im Westen aus Stahlbrammen und die Treppe im Osten aus Eisenbahnschienen demonstrieren die Industrieachse. Die südlichen Holztreppe und die Treppe im Norden aus weiterverarbeiteten hölzernen Eisenbahnschwellen gehören zu der Naturachse. Sie haben somit verschiedene Möglichkeiten, um auf die Halde zu gelangen. Dort, wo sich die Treppen kreuzen, steht die große Sonnenuhr von Jan Bormann. 24 Edelstahlsäulen ragen 10 Meter in den Himmel hinein. Im Norden, genau auf 12 Uhr, liegt ein schräger Polstab. Durch den Schatten des Polstabes kann die Wahre Ortszeit (WIZ) von der Sonnenuhr abgelesen werden. Die Halde Schwerin ist ein interessantes Ausflugsziel und liegt auf der Route der Industriekultur.

Ein Ort zum Verweilen

Die Halde ist nicht besonders groß und doch ist sie auf jeden Fall einen Besuch wert. Zu jeder Zeit können Sie sich auf der Halde erholen. An ihrer Basis befinden sich Schotterwege, über die der Wald erkundet werden kann. Die verschiedenen Treppen des Geokreuzes führen die Halde hinauf. Ein Weg, über den Radfahrer auf die Halde gelangen, ist ebenfalls gegeben. Bereits nach einer kurzen und schwachen Steigung sind Sie oben angekommen. Der Aufstieg lohnt sich, denn die schöne Halde mit Wald und Wiese eignet sich gut für einen gemütlichen Waldspaziergang. Sie ist ebenfalls zum Wandern und für Nordic Walking geeignet. Doch die Halde Schwerin ist auch ein Ort, an dem man einfach mal durchatmen und die Natur genießen kann. Sie können dort auf einer der vereinzelten Bänke entspannen.

Das Highlight auf der Halde ist die schöne Aussicht. Mit 151 Meter über dem Meeresspiegel ist sie der höchste Ort in Castrop-Rauxel. Von dort aus bietet sich Ihnen ein großartiger Rundblick auf das Ruhrgebiet. Man kann unter anderem viele weitere Halden, den Dortmunder Florianturm, den Hammerkopfturm der Zeche Erin und bei guter Sicht auch den Gasometer in Oberhausen entdecken. Von der Halde aus können Sie einen wunderschönen Sonnenuntergang betrachten. Nach dem Abstieg können Sie beispielsweise einen Abstecher auf das Gelände der ehemaligen Zeche Erin machen oder die Landmarke Schwerin mit dem Schweriner Ring besuchen.

Halde Schwerin

Bodelschwingher Straße
44577 Castrop-Rauxel

Fotocredit: pixabay, AngelaHB

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