Die Halde Haniel, Foto: © Jochen Schlutius

Halde Haniel

Im Norden von Bottrop ist die Halde Haniel mit 126 Metern die höchste ehemalige Bergehalde des Steinkohlen- bergbaus. Neben den zahlreichen Freizeitmöglichkeiten wie spazieren gehen, joggen oder Mountainbike fahren gibt es hier noch sehr viel mehr zu entdecken. So lädt der Kreuzweg beispielsweise zum besinnlichen Aufstieg oder die Bergarena zu einmaligen Aufführungen.

Die Halde Haniel, Foto: © Jochen Schlutius

[ruhr-guide] Die einst schwarzen Riesen im Ruhrgebiet sind grün geworden und werden heute mit einem Augenzwinkern „Monte Schlacko“ genannt. Und nicht nur das, denn auf der Route der Industriekultur sind sie mit ihren ganz besonderen Haldenerlebnissen zu einzigartigen Locations geworden. Ob Tetraeder, Bramme oder einfach nur ein atemberaubender Ausblick. Die Landmarken machen diese Halden zu Orten der Erinnerung an die vergangene Montanära und symbolisieren zugleich den Strukturwandel im Revier. Die Halde Haniel in Bottrop ist der Allrounder im Ruhrgebiet – hier findet jeder Ruhrstädter sein Stück Freizeit.

Halde mit Gipfelkreuz

1974 entstand das heutige Bergwerk Prosper-Haniel durch die Zusammenlegung der Zechen Prosper und Franz Haniel. Aufgeschüttet wurde die Halde in Form zweier Spiralen. Dadurch bietet die Halde viele breite und gut befestigte Wege bis hin zu bereits leicht zugewachsenen und durch Bodenerosion zerfurchten Wegen. Als am 2. Mai 1987 Papst Johannes Paul II. das Bergwerk Prosper-Haniel besuchte, wurde ein Kreuz auf dem Zechenplatz Haniel errichtet, das von den Auszubildenden und Ausbildern von Prosper-Haniel aus Spurlatten angefertigt worden war. Noch heute erinnert dieses Kreuz an den Papstbesuch: 1992 wurde es in bester alpiner Tradition als Gipfelkreuz auf der Südwestspitze der Halde aufgestellt.

Was die Halde Haniel aber von den „richtigen“ Bergen unterscheidet, ist zum einen der am Karfreitag 1995 eingeweihte Kreuzweg. Somit führen 15 Stationen den Spaziergänger auf die Halde und lassen diesen so Einiges erleben. Denn die Kupferplatten mit Rohrfederzeichnungen der Ordensfrau Tisa von der Schulenburg werden jeweils von Elementen aus der Arbeitswelt des Bergbaus ergänzt – ein wenig Ruhrgebietsromantik auf dem besinnlichen Weg hinauf. Vom Gipfel aus liegt dem Haldenstürmer das ganze Ruhrgebiet auf der einen und das Naturschutzgebiet Hiesfelder Wald auf der anderen Seite zu Füßen.

Eine Arena für Jedermann

Beim Rundweg – ob zu Fuß oder mit dem Rad – kommt man unvermittelt an der nächsten Attraktion der Halde Haniel vorbei, der so genannten Bergarena. 1999 eröffnet und seitdem Schauplatz für große Theateraufführungen wie das Stück „Jedermann“ (1999), „Sommernachtstraum“ (2001), „Dreigroschenoper“ (2002) und „Cabaret“ (2003). In 126 Metern Höhe findet man also ein offenes Amphitheater nach griechischem Vorbild, das 800 Besuchern Platz für den Kulturgenuss bietet. Wer hier immer noch nicht genug hat, dem sei die Installation „Totems“ des baskischen Malers und Bildhauers Agustín Ibarrola an Herz gelegt. Über 100 bearbeitete Eisenbahnschwellen ragen auf der Halde Haniel in den Ruhrpotthimmel, führen den „scheinbaren Gegensatz von Industrieraum und Natur“ zusammen und irritieren und begeistern zugleich.

Neben all dem Besinnlichen und der Kultur ist die Halde Haniel auch ein Eldorado für sportliche Crossfahrer. Schöne seichte Kurven auf und weit abseits der Hauptwege bieten sich für Singletrailabfahrten geradezu an.

Halde Haniel

Fernewaldstraße
Bottrop

Die Halde Haniel kennt keine Öffnungszeiten und Eintrittspreise. Die Veranstaltungen in der Bergarena sind allerdings kostenpflichtig.

Anfahrt mit dem PKW:
A2 Abfahrt Oberhausen-Königshardt (2). Weiter in Richtung Bundesstraße B 223. Links auf die B 223 (Dorstener Straße; im weiteren Verlauf Oberhausener Straße) abbiegen und bis zur Kreuzung Oberhausener Straße/Fernewaldstraße fahren. Links in die Fernewaldstraße abbiegen und weiter bis zum Bergwerk Prosper Haniel fahren. Dort befindet sich ein großer Parkplatz.

Anfahrt mit dem ÖPNV:
Ab Hbf und ZOB mit der Buslinie 262 bis zur Haltestelle „Zeche Franz Haniel“.

Foto: © Jochen Schlutius

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