Nordic Walking – die richtige Ausrüstung

Nordic Walking – die richtige Ausrüstung

Nordic Walking boomt und boomt: Über 2 Millionen Menschen walken in Deutschland regelmäßig mit Stöcken. Und es werden immer mehr! Kein Wunder, ist Nordic Walking doch eine der gesündesten und effektivsten sportlichen Betätigungen überhaupt. Aber welche Ausrüstung ist für diese Sportart nötig oder empfehlenswert? Wir haben einen Leitfaden für Sie zusammengestellt!

[ruhr-guide] Bei Nordic Walking – die richtige Ausrüstungrichtigem Training werden über 90 % der Muskelgruppen des menschlichen Körpers trainiert. Natürlich reicht es dabei nicht, nur mit den Stöcken spazieren zu gehen – ein wenig Anstrengung braucht es schon, um einen Trainingseffekt zu erzielen. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie in unserem großen Nordic Walking-Artikel.

Eigentlich ist Nordic Walking eine der wenigen Sportarten, die (fast) nichts kosten. Hier fallen keine Eintrittsgebühren für die Kletterhalle oder das Schwimmbad an, keine Miete für den Squash-Court oder den Tennisplatz. Auch die benötigte Ausrüstung ist im Vergleich zu vielen anderen Sportarten recht günstig. Eigentlich reicht es schon, ein paar Turnschuhe und den Trainigsanzug anzuziehen, sich die Stöcke vom Nachbarn zu leihen oder auf die nächste Sonderaktion der einschlägigen Supermärkte zu warten – und schon kann es los gehen. Zum Test, ob Nordic Walking die richtige Sportart für einen persönlich ist, reicht das allemal!

Qualität überzeugt

Aber wie es nun mal so ist: Rein theoretisch geht es natürlich auch so, besser ist es allerdings, bei der Ausrüstung auf Qualität zu setzen. Dies beugt gesundheitlichen Fehlbelastungen oder auch schnöden Dingen wie einer Erkältung vor. Aber keine Angst, es bleibt trotzdem bezahlbar! Im Folgenden haben wir einige Tipps und Vorschläge für Sie zusammengefasst, die Ihnen bei dem inzwischen unübersichtlichen Angebot – ja, auch die Sportindustrie hat Nordic Walking als absoluten Trend erkannt und bringt beinah täglich neue Produkte auf den Markt – einen Leitfaden bieten sollen!

Die richtigen Nordic Walking-Stöcke

Die Stöcke als Sportgerät sind neben der richtigen Technik definitiv das Wichtigste beim Nordic Walking. Bekannte Hersteller sind hier beispielsweise Exel, Leki oder Komperdell. Besonderes Augenmerk muss beim Kauf der Stöcke auf die richtige Länge des Sportgerätes gelegt werden. Hier gilt die folgende Regel: Körpergröße (in cm) x 0,66 = Stocklänge. Die Arme sollten im Stand nicht ganz einen 90 Grad-Winkel haben. Aufgrund ihres Gewindes, des Materials, der Lebensdauer und der entstehenden Vibration sind die üblichen dreigeteilten Trekkingstöcke, die meistens aus Aluminium hergestellt werden, zum Nordic Walking nicht geeignet.

Der Nordic Walking-Stock dagegen besteht aus einem Werkstück und ist nicht verstellbar – ausgenommen einige wenige Stöcke wie z. B. der Leki Pacer Vario. Dieser wird allerdings am Griff – bis zu 10 Zentimeter – reguliert, so dass der Stock an sich schwingen kann. Hergestellt werden die Stöcke aus Carbon, Carbon-Glasfaser oder Aluminium bzw. einem Mix dieser Materialien. Grundsätzlich kann man sagen, dass Stöcke mit einem hohen Carbon-Anteil hochwertiger sind, da sie besser dämpfen und weniger schnell brechen können. Wenn man auf Asphalt trainiert, wird auf die Stockspitze noch ein stoßdämpfendes und griffiges Pad aufgesteckt. Gute Nordic Walking-Stöcke liegen preislich ungefähr zwischen 30,- und 110,- Euro. Informieren Sie sich vor dem Kauf über aktuelle Testberichte!

Auch auf die Schlaufe kommt es an

Wichtig Auch auf die Schlaufe kommt es anist auch die Handschlaufe: Für Anfänger sollte sie das Handgelenk möglichst nah am Stock halten. Für diese mag die Leki-Stockschlaufe manchmal besser erscheinen, während die Lösung von Exel sportlicher und für Profis besser geeignet sein kann. Hier nützt allerdings nur eins: in den Fachhandel gehen und sich die verschiedenen Lösungen der Hersteller – es gibt natürlich noch zahlreiche weitere neben den Erwähnten – ansehen und intensiv ausprobieren. Im Gegensatz zu dem, was man häufig auf der Straße sieht, wird der Stock beim Nordic Walking nicht fest umklammert wie ein Trekking- oder Spazierstock, sondern die Hand öffnet sich beim Abstoßen, schwingt nach hinten und greift erst wieder zu, wenn der Stock nach vorne schwingt.

Die Schuhe

Obwohl man auch mit Joggingschuhen Nordic Walking testweise betreiben kann, sollten Sie sich auf Dauer besser entsprechende Schuhe zulegen, da beim Nordic Walking die Füße und Schuhe anders belastet werden als beim Jogging. Wer häufig bei Wind und Wetter unterwegs ist und auch abseits der Straße läuft, sollte möglichst einen wasserdichten Schuh mit Membran und griffiger Sohle wählen. Empfehlenswerte Modelle sind hier z.B. der Reebok Overspin GTX oder der Salomon XA Comp XCR®. Als Straßenschuh und ohne Membran wurde bei der Stiftung Warentest der Reebok Sporterra DMX Testsieger. In manchen Sportgeschäften besteht die Möglichkeit, auf dem Laufband mit einer Laufanalyse den richtigen Schuh angepasst zu bekommen, z.B. beim Karstadt-Sporthaus in Dortmund. Neben den herkömmlichen Sportartikel-Herstellern haben auch die Wanderschuhspezialisten wie Meindl, Lowa usw. inzwischen einige Nordic Walking-Modelle auf den Markt gebracht, die sich auch gut als Outdoor-Allroundschuhe eignen, z.B. den Meindl Taifoon.

Die richtige Kleidung

Die richtige Bekleidung schützt Sie bei Wind und Wetter. Dabei sollten Sie sich immer nach dem Zwiebelsystem kleiden: zuerst atmungsaktive Unterwäsche, die aufgrund ihrer synthetischen Fasern – im Gegensatz zur ungeeigneten Baumwolle – so gut wie keine Nässe speichert, sondern die Feuchtigkeit nach außen bzw. zur nächsten Schicht leitet. Ein weiterer Vorteil: selbst wenn Sie beim Nordic Walking stark schwitzen, hält atmungsaktive Unterwäsche trotzdem den Körper warm. Im Sommer können Sie natürlich auch auf die Unterwäsche verzichten.

Als zweite Schicht, bzw. im Sommer als erste, empfehlen sich atmungsaktive Shirts wie z.B. der Klassiker Big Fritz von Vaude – aber natürlich ist hier ein vielfältiges Angebot an guten Shirts auf dem Markt. Im Winter können Sie – je nachdem wie stark Sie frieren oder schwitzen – noch ein Fleece-Oberteil drüber ziehen. Fleece eignet sich hier hervorragend, da die Synthetik-Faser hoch atmungsaktiv ist und den Schweiß weiter nach außen leitet, aber gleichzeitig auch sehr gut isoliert und den Körper wärmt.

Gute Jacken sind teuer

Als letzte Schicht folgt dann bei schlechtem Wetter die regendichte Jacke mit Membran. Auch hier sind diverse günstige Membrane auf dem Markt – von Sympatex® bis TEXAPORE®, die mit guten Werten aufwarten können. Während diese einwandfrei wasserdicht sind, sollten Personen, die stark schwitzen, eventuell zu Jacken mit atmungsaktiveren Membranen greifen wie z.B. zu GORE-TEX® XCR®. Die momentan besten Werte im Bereich Atmungsaktivität kann die eVENT® Membran vorweisen, allerdings reißen die zuletzt genannten Marken auch besonders große Löcher in Ihr Portemonnaie: High-End-Jacken, die sich wirklich nur lohnen, wenn Sie diese auch anderweitig, z.B. zum Wandern einsetzen, kosten schon mal zwischen 300 und 500 Euro! Für den Nordic Walker reichen dagegen normalerweise günstige Modelle vollkommen aus. Eine sehr gute Alternative sind übrigens Softshell-Jacken, die wesentlich leichter, dehnbarer und angenehmer zu tragen sind als die 2-Lagen oder 3-Lagen Jacken. Trotzdem verkraften viel Modelle auch den einen oder anderen Regenschauer und leiten Schweiß besser nach außen.

Atmungsaktivität nur bedingt möglich

Abschließend noch ein Wort zur Atmungsaktivität: durch das Schichtsystem wird im Idealfall der Schweiß bei den entsprechenden Materialien vom Unterhemd durch den Fleece und anschließend durch die Jacke geleitet. Allerdings nur als Wasserdampf! Und nur wenn in der Jacke eine höhere Temperatur als außerhalb herrscht! Die oft versprochene und stark beworbene Atmungsaktivität funktioniert leider nur unter gewissen Rahmenbedingungen. Trotzdem machen Funktionsfasern immer Sinn, da sie z.B. das Auskühlen beim Sport verhindern. Wer nicht in seinem eigenen Saft stehen möchte, sollte möglichst wenig Schichten tragen – Unterhemd, Fleecepulli und Jacke sind im Frühjahr und Sommer oft zuviel, es reicht eigentlich meist ein Funktionsshirt unter der Softshell oder Regenjacke.

Und nun aber viel Spaß beim Nordic Walking!

(pj)

Nach oben scrollen