Rote Bogenbrücke über dem Rhein-Herne-Kanal, Foto: c radrevier.ruhr  Ruhrgepixel

Die Kanäle im Ruhrgebiet

Es gibt kaum einen anderen Ort, an dem man so viel Geschichte, Kultur und Natur auf einmal zu sehen kriegt, wie entlang der Kanäle im Ruhrgebiet. Einst handelte es sich bei den Kanälen lediglich um Bundeswasserstraßen, doch heute gibt es dort ein breites Angebot an Freizeitmöglichkeiten und Attraktionen. Es gibt außergewöhnliche Brücken, malerische Seen und weitläufige Grünanlagen, durch die ein Ausflug zu einem der Kanäle zu einem unvergesslichen Erlebnis wird!

Rote Bogenbrücke über dem Rhein-Herne-Kanal, Foto: c radrevier.ruhr  Ruhrgepixel

[ruhr-guide] Insgesamt verlaufen 4 Kanäle direkt durchs Ruhrgebiet: der Datteln-Hamm-Kanal, der Dortmund-Ems-Kanal, der Rhein-Herne-Kanal und der Wesel-Datteln-Kanal. All diese Kanäle haben gemeinsam, dass sie von vielen außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten umgeben sind, die sich unmöglich alle aufzählen lassen. Doch wir haben für sie einen Einblick in die Welt der Ruhrgebiets-Kanäle erstellt!

Der Datteln-Hamm-Kanal

Mit seiner Länge von ganzen 50 Kilometern ist der Datteln-Hamm-Kanal lange nicht mehr nur ein Zweckmittel für die Beförderung von Schiffsgütern. Der Kanal hat sich mit der Zeit zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt, das von vielen verschiedenen Freizeitattraktionen umgeben ist und daher viele Besucher anlockt. Wie der Name schon sagt, führt der Kanal von der Stadt Hamm über Bergkamen, Lünen und Waltrop bis nach Datteln, wo er in den Dortmund-Ems-Kanal abzweigt. Der gesamte Kanal ist fast ausnahmslos von Spazier- und Radwegen, sowie von Grünanlagen umgeben, weswegen sich der Besuch des Datteln-Hamm-Kanals nicht nur mit dem Boot lohnt!

Die Entstehung des Kanals

Der erste Teil des Kanals von Datteln bis zum heutigen Standpunkt der Schleuse Werries in Hamm, wurde bereits 1914 fertiggestellt. Bis zum Jahre 1933 wurde der Kanal bis zum RWE Kraftwerk Westfalen ausgebaut, wodurch er heute auf eine beeindruckende Länge von 50 Kilometern kommt. Doch heute ist die Nutzung zur Schifffahrt nur noch nebensächlich, da die vielen Freizeitmöglichkeiten am Datteln-Hamm-Kanal überwiegen!

Der Datteln-Hamm-Kanal, Foto: Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Westdeutsche Kanäle

Der Verlauf des Datteln-Hamm-Kanals von Waltrop nach Lünen

Die Reise geht los: wir starten in Datteln, wo der Datteln-Hamm-Kanal in dem Dortmund-Ems-Kanal mündet und seinen eigenen Weg bis nach Hamm geht. Schon hier in Datteln finden wir die erste populäre Sehenswürdigkeit direkt am Ufer des Kanals und zwar die „Halde Losheide“, von welcher aus man einen einmaligen Blick aufs Wasser hat. Doch unsere Reise geht weiter in Richtung Waltrop. Schon hier beginnt der moderne und gepflegte Radweg entlang des Datteln-Hamm-Kanals, auf welchem Spaziergänger und Radfahrer auf dem gesamten Weg bis nach Hamm die Aussicht aufs Wasser genießen können. Angekommen am kleinen, ruhigen Hafen von Waltrop kann man auch beispielsweise eine Kanu-Tour über den Datteln-Hamm-Kanal machen, um den Kanal wirklich aus aller nächster Nähe zu bestaunen.

Vorbei an der Stadt Waltrop und der wunderschönen Reitanlage Schloss Willbringen, gelangen wir nun durch ein Industriegelände zum Naturschutzgebiet „Welschenkamp“ in der Stadt Lünen, direkt am Datteln-Hamm-Kanal. Auf einer Fläche von 28 Hektar findet sich hier eine malerische Naturlandschaft mit vielen heimischen Tieren und Pflanzen. In Wäldern und auf Ackerflächen, können wir hier die Natur voll und ganz auf uns wirken lassen! Der Weg entlang des Kanals führt uns an insgesamt 43 Brücken vorbei und eine der eindrucksvollsten Brücken liegt hier in Lünen. Die moderne Bebelbrücke bietet einen außergewöhnlichen Anblick für Spaziergänger und Radfahrer. Kurz hinter der Brücke liegt auf der südlichen Seite des Kanals auch der Seepark Lünen, in dem wir uns so richtig im und an und auf dem Wasser entspannen können. In diesem Park liegt direkt am Datteln-Hamm-Kanal der Horstmarer See, der von vielen Spazierwegen umgeben ist und somit zu einem Spaziergang an der Promenade des Kanals einlädt. Hier verlassen wir Lünen auch schon wieder und begeben uns weiter nach Bergkamen.

Hafen Marina Rünthe am Datteln-Hamm-Kanal, Foto: Römer-Lippe-Route

Der Verlauf des Datteln-Hamm-Kanals von Bergkamen nach Hamm

In Bergkamen angekommen, ist die „Halde Großes Holz“ unser erstes Ziel. Die alte Zechenhalde lässt sich zu Fuß erklimmen und oben angekommen, können wir von einem Hochplateau aus den Blick über Bergkamen und den Datteln-Hamm-Kanal in Ruhe auf uns wirken lassen. Unser nächster Halt ist am Beversee, der ebenfalls direkt am Ufer des Kanals liegt und umgeben von einem dichten Wald viel Platz für Wanderer bietet. Von hier aus hat man auch einen sehr guten Blick aufs Kraftwerk Bergkamen. Direkt neben dem See liegt der Hafen „Marina Rünthe“, welcher einer der größten Häfen am Datteln-Hamm-Kanal ist. Hier kann man in einer der Strandbars oder einem der Restaurants eine Pause einlegen, sowie auch eine Bootstour über den Datteln-Hamm-Kanal starten.

Für uns geht es erst einmal weiter in Richtung Osten, wo wir die Stadt Hamm erreichen. Hier findet sich auf der nördlichen Seite des Kanals das Naturschutzgebiet „Am Tibaum“, welches vom Datteln-Hamm-Kanal und der Lippe wie eine kleine Insel vom Rest der Welt abgeschnitten ist. Es ist also der perfekte Ort für Wanderer und Spaziergänger dem Alltag zu entfliehen. Auf grünen Wiesen, umgeben von Bäumen und Wasser, vergisst man für kurze Zeit, dass man sich mitten in einer Großstadt befindet. Weiter geht es zur wohl bekanntesten Brücke dieses Kanals: der Marathon-Brücke. Diese führt uns ins Grüngebiet „Ehemaliger Radbodsee und Alte Lippe“, wo sich auch ein kleiner Freizeitpark befindet, der sich ausgezeichnet für Kleinkinder eignet. Hinter der Naturlandschaft rund um den Radbodsee kann man außerdem die alte Halde Radbod mit ihrem rustikalen Förderturm bestaunen. Ab hier verläuft der Datteln-Hamm-Kanal genau parallel zur Lippe und man kann auch einen Spazierweg zwischen den beiden Flüssen nutzen, was den Anblick des Wassers noch besonderer macht.

Wir nähern uns dem Stadtzentrum der Stadt Hamm und gelangen somit auch zum Hafen der Stadt Hamm, welcher der größte Hafen an diesem Kanal ist. Bevor wir das Innere Hamms durchqueren, kriegen wir noch den „Rhenus Kran“ zu sehen, der ein sehr schönes Fotomotiv darstellt. Wir durchqueren nun die Innenstadt Hamms, vorbei am großen Sportzentrum der Stadt und gelangen zu unserem nächsten Ausflugsziel, dem Kurpark Hamm. Dieser besteht aus einem kleinen See und einer malerischen Waldfläche, die zum Entspannen einlädt. Auf der nördlichen Seite des Kanals befindet sich genau hier auch ein Aussichtsturm, von dem aus man den Datteln-Hamm-Kanal aus einer ganz neuen Perspektive auf sich wirken lassen kann. An der schmalen Schleuse Werries müssen wir nun feststellen, dass sich unsere Reise langsam dem Ende neigt. Doch auch hinter der Schleuse gibt es noch ein paar Orte, die es sich zu besuchen lohnt, wie die einzigartige Brücke „Schulweg-Steg“ oder den hinduistischen Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel. Nun liegen 50 Kilometer und einige unvergessliche Erlebnisse hinter uns und wir sind am RWE Kraftwerk Westfalen, dem Ende des Datteln-Hamm-Kanals, angekommen!

Ein Ausflug zum Datteln-Hamm-Kanal ermöglicht einen einmaligen Blick aufs Ruhrgebiet, bei dem man sowohl die Industriegelände, Seen und Naturschutzgebiete bestaunen kann. Hier kann man das Ruhrgebiet von seiner besten Seite sehen und dabei kommt es nicht mal darauf an, ob man die ganzen 50 Kilometer mit dem Fahrrad fährt oder doch nur einen kleinen Spaziergang am Ufer des Kanals macht!

Dortmund-Ems-Kanal

Der Dortmund-Ems-Kanal führt vom Dortmunder Hafen aus bis nach Papenburg in Niedersachsen und mündet dort in die Ems. Mit seiner beeindruckenden Länge von etwa 225 Kilometern ist dieser Kanal der zweitlängste in ganz Deutschland. Vor allem auf der Südstrecke zwischen Dortmund und Datteln finden sich viele Ausflugsziele an der Promenade des Kanals. Als Spaziergänger oder Radfahrer erfährt man bei einem Trip zum Dortmund-Ems-Kanal viel über das Ruhrgebiet und das bei einem Wechselspiel von idyllischen Naturlandschaften und alten Industriegelände.

LWL-Industriemuseum Henrichenburg am Dortmund-Ems-Kanal, Foto: © LWL-Industriemuseum  Annette Hudemann

Die Geschichte und der Verlauf des Kanals

Seit dem Jahre 1824 wurde die gesamte Strecke des heutigen Dortmund-Ems-Kanal angelegt, um die Eisenbahn zu entlasten und die Kohleindustrie im Ruhrgebiet zu fördern. Es handelte sich um den ersten großen Binnenschifffahrtskanal in Deutschland, der sogar 1899 von Kaiser Wilhelm ll. eingeweiht wurde. Die Bundeswasserstraße durchstreift heute auf ihrem Weg von Dortmund nach Papenburg viele große Städte, wie Münster, Ibbenbüren oder Meppen. Dabei kreuzt sie alle anderen großen Kanäle des Ruhrgebiets: den Datteln-Hamm-Kanal, den Wesel-Datteln-Kanal und den Rhein-Herne-Kanal. In Niedersachsen mündet der Kanal in die Ems, welche bis zur Nordsee weiterfließt. Zwischen den über 160 Brücken und 59 Dükern, findet sich am Dortmund-Ems-Kanal ein breites Angebot an Freizeitmöglichkeiten und Touristenhighlights!

Die Südstrecke des Dortmund-Ems-Kanals

Auf seiner Gesamtlänge von über 200 Kilometern ist der Kanal stets von Spazier- und Radwegen, Feldern und Sehenswürdigkeiten umgeben. Doch besonders die Südstrecke von Dortmund nach Datteln beeindruckt mit ihren vielen Attraktionen. Los geht´s am Dortmunder Hafen, Europas größtem Kanalhafen. Hier können wir uns am Anblick der unzähligen Schiffe und des wunderschönen ehemaligen Dortmunder Hafenamts erfreuen. In Richtung Norden befindet sich auch der Fredenbaumpark auf der rechten Seite des Kanals. Hier gibt es wirklich alles, was das Herz begehrt: Wanderwege, Sportplätze, ein Kino und viele Spielplätze. Auch ein Ruderclub, der Schnupperkurse für die Besucher des Dortmund-Ems-Kanals anbietet, befindet sich direkt am Park.

Unser nächstes Ziel ist das Dortmunder Freibad Hardenberg. Dieses verspricht Badespaß für die ganze Familie. Gegenüber liegt ein Kanu-Verein, der viele Aktivitäten für Touristen anbietet. Die Uferpromenade führt uns nun weiter in Richtung Norden an vielen malerischen Feldern und Landschaften vorbei bis hin zu einem Naturschutzgebiet der etwas anderen Art. Das Gebiet „Im Siesack“ bietet viele ungewöhnliche, aber überzeugende Attraktionen. Dort gibt es ein Obstbaummuseum, einen Baumlehrpfad und sogar frei lebende Heckrinder. Ein Ausflug zum Dortmund-Ems-Kanals lässt sich perfekt durch eine kleine Wanderung in diesem Gebiet ergänzen. Unser nächstes Ziel ist die Halde Groppenbruch, von welcher aus wir eine einzigartige Aussicht über die Städte Dortmund und Lünen haben und auch den Kanal mal von oben bestaunen können.

LWL-Industriemuseum Henrichenburg am Dortmund-Ems-Kanal, Foto: © LWL-Industriemuseum  Sebastian Cintio

Das Highlight des Kanals in Datteln

Knapp 15 Kilometer liegen bereits zurück und wir haben schon viele Naturparks, Halden und Felder hinter uns gelassen. In Datteln angekommen, haben wir an der Uferpromenade nun die Möglichkeit, den Schleusenpark Waltrop zu betrachten und diesem sogar einen Besuch abzustatten. Der Schleusenpark ist Teil des LWL-Industriemuseums Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop. Dort fallen einem sofort die imposanten Türme des Hebewerks auf, an denen eine Skulptur des preußischen Adlers prangt. Auf dem Museumsgelände gibt es einen historischen Rundwanderweg auf dem wir uns von dem alten Schiffshebewerk aus nächster Nähe begeistern lassen können. Der Besuch des Museums ist ein Muss für Ruhrgebiets- und Schifffahrts-Fans! Hinter diesem Highlight des Dortmund-Ems-Kanals gibt es ebenfalls noch viel zu sehen. Das große Kraftwerk der Stadt Datteln lieht direkt am Ufer des Kanals und auch die Halde-Losheide befindet sich nur wenige Kilometer weiter nördlich. Unsere Reise endet am Dattelner Meer, wo der Dortmund-Ems-Kanal den Wesel-Datteln-Kanal trifft.

Wenn man also noch keinen Plan fürs nächste Wochenende hat, dann ist eine Wander- oder Fahrradtour auf der Südstrecke des Dortmund-Ems-Kanals kombiniert mit einem Ausflug zu einer der vielen Attraktionen am Ufer des Kanals genau das Richtige!

Rhein-Herne-Kanal

Der Rhein-Herne-Kanal wurde ursprünglich für wirtschaftliche Zwecke errichtet, doch heute sieht das ganz anders aus! Touristen, Spaziergänger, Wanderer und Fahrradfahrer haben den Kanal für sich erobert und erfreuen sich jeher an den vielen Freizeitaktivitäten rund um den beliebten Rhein-Herne-Kanal. Der Kanal führt einmal quer durchs Ruhrgebiet und lässt dabei kaum eine Stadt aus. Wer Kultur, Spaß und Natur direkt vor der eigenen Haustür erleben will, der ist am Rhein-Herne-Kanal richtig aufgehoben!

Die Geschichte und der Verlauf des Kanals

Der über 45 Kilometer lange Rhein-Herne-Kanal wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und diente zur Beförderung wirtschaftlicher Güter. Er wurde im ehemaligen Flussbett der Emscher angelegt, die parallel zum heutigen Kanal verläuft. Der Rhein-Herne-Kanal entspringt in Duisburg aus dem Rhein und fließt durch viele große Ruhrgebietsstädte, wie Oberhausen, Essen, Bottrop, Gelsenkirchen oder Herne. In Waltrop mündet er daraufhin in den Dortmund-Ems-Kanal.

Die Rheinorange am Ruhrtal-Radweg, Foto: ©RuhrtalRadweg_Stratmann

Der Rhein-Herne-Kanal von Duisburg bis Oberhausen

Im Hafen der Stadt Duisburg zweigt der Rhein-Herne-Kanal vom Rhein ab und schon hier gibt es einige sehenswerte Attraktionen, wie die Skulptur „Rheinorange“ oder das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt. Von hier aus geht der Kanal seinen eigenen Weg in Richtung Osten. Er wird auf weiten Teilen von modernen Rad- und Spazierwegen begleitet, was den Ausflug zum Rhein-Herne-Kanal zu einem unbeschwerten Erlebnis voller Ruhe und Erholung macht. Daraufhin verläuft der Kanal durch Industriegebiete und Naturlandschaften.

Die erste Stadt, die er nun durchquert, ist Oberhausen. Hier ist der Kaisergarten der absolute Besuchermagnet am Rhein-Herne-Kanal. Wir können uns dort so richtig entspannen und uns die abwechslungsreichen Sehenswürdigkeiten, wie das klassizistische Schloss Oberhausen oder die einzigartige und bunte „Slinky Springs to Fame“ Brücke ansehen. Auch der Gasometer der Stadt und das „SEA LIFE Aquarium Oberhausen“ sind vom Kanalufer aus zu bestaunen. Ab hier verläuft der Kanal parallel zur Emscher und wir haben sogar die Möglichkeit, einen Spazierweg zwischen der Wasserstraße und dem Fluss zu nutzen, um eine noch eindrucksvollere Sicht auf die wunderschöne Umgebung zu kriegen. Ein Stückchen weiter östlich liegt auch der malerische Gehölzgarten Ripshorst, in dem die populäre Skulptur „Zauberlehrling“, eine Art tanzender Strommast, zu sehen ist. Diese können wir auch von der Uferpromenade des Rhein-Herne-Kanals auf uns wirken lassen.

Ludwiggalerie Schloss Oberhausen am Rhein-Herne-Kanal, Foto: Ruhr Tourismus/Frank Vinken

Der Kanal von Bottrop bis Waltrop

Jetzt geht es für uns weiter in die nächste Großstadt: Bottrop. Hier können wir im Hafen der Stadt die unterschiedlichen Schiffe bestaunen. Kurz darauf erreichen wir eines der größten Touristenhighlights am Rhein-Herne-Kanal und zwar diesmal in Essen. Dort liegt die Halde Schurenbach, welche einen faszinierenden Ausblick über weite Teile des Ruhrgebiets ermöglicht. Die Halde eignet sich für idyllische Wanderungen bis in den Gelsenkirchener Nordsternpark. Hier findet sich eine Attraktion, die wir alle kennen: die rote Bogenbrücke über den Rhein-Herne-Kanal. Diese verbindet das eindrucksvolle Amphitheater der Stadt mit der malerischen Grünanlage des Nordsternparks. Der Park eignet sich hervorragend für Kinder und Familien und ist der perfekte Ort für einen erholsamen Sonntagsspaziergang.

Doch Gelsenkirchen hat noch viele weitere Ausflugsziele, die direkt am Rhein-Herne-Kanal liegen. Wir haben die Chance, die Felsskulptur „Monument for a Forgotten Future“ zu sehen, welche perfekte Bedingungen für spektakuläre Fotos bietet oder wir können den deutschlandweit bekannten Zoo – die „ZOOM Erlebniswelt“- besuchen. Kurz darauf stoßen wir auf ein weiteres Highlight. Die atemberaubende Brücke Grimberger Sichel führt uns hier direkt auf den Erlebnisradweg „Erzbahntrasse“, der Fahrradfahrer eine angenehme Tour bis in den Westpark Bochums ermöglicht. Weiter geht die Reise am Rhein-Herne-Kanal bis zur Schleuse-Wanne-Eickel, wo jedes Jahr die beliebte Cranger Kirmes und der Cranger Weihnachtszauber veranstaltet werden, was viele Menschen nach Herne lockt. In Herne ist ebenfalls das sogenannte „Herner Meer“, eine größere Wasserfläche am Rhein-Herne-Kanal. Hier können wir den Tag locker ausklingen lassen, den Booten zuschauen, ein Restaurant besuchen und sogar Kanu oder Motorboot fahren. Gleich neben dem „Herner Meer“ liegt das Naturschutzgebiet Pöppinghauser Wald und das hübsche Schloss Bladenhorst, welches im Privatbesitz auch Austragungsort von Veranstaltungen, Feiern und Konzerten ist. Unser Ausflug zum Rhein-Herne-Kanal neigt sich dem Ende zu und wir erreichen den Schleusenpark Waltrop an dem der Kanal in den Dortmund-Ems-Kanal mündet.

Halde Schurenback am Rhein-Herne-Kanal, Foto: Ruhr Tourismus/Schlutius

Eines ist klar: obwohl der Rhein-Herne-Kanal nicht gerade der längste seiner Art ist, überzeugt er dennoch viele Besucher mit der Vielzahl an Freizeitaktivitäten, Sehenswürdigkeiten und Naturlandschaften, die an seiner Promenade liegen!

Wesel-Datteln-Kanal

Der Wesel-Datteln-Kanal überzeugt zwar nicht mit vielen Touristenattraktionen, dafür aber mit unberührten Naturlandschaften und unzähligen Wandermöglichkeiten. Mit einer Gesamtlänge von 60 Kilometern verbindet der Kanal den Rhein mit dem Dortmund-Ems-Kanal in der Stadt Datteln. Auf der ganzen Strecke des Wesel-Datteln-Kanals, mit Ausnahme eines kleinen Wegstücks am Chemiepark Marl, können Radfahrer und Wanderer gepflegte Wege direkt am Kanalufer nutzen und dort auf Entdeckungstour gehen!

Die Geschichte und der Verlauf des Kanals

Der Wesel-Datteln-Kanal durchquert seit Anfang des 20. Jahrhunderts das nördliche Ruhrgebiet und diente dem Gütertransport der Bergbau-Industrie. Der Kanal verläuft durch viele Städte, wie Wesel, Dorsten, Haltern am See oder Datteln und ist eine der einzigen deutschen West-Ost-Wasserstraßenverbindung. Hier treffen Industrie und Natur auf eine einzigartige Weise aufeinander und bieten uns einen Einblick in das tiefste Innere des Ruhrgebiets.

Der Wesel-Datteln-Kanal von oben, Foto: Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Westdeutsche Kanäle

Die Highlights am Wesel-Datteln-Kanal

Wir starten in der Stadt Wesel, wo der Wesel-Datteln-Kanal aus dem Rhein gespeist wird und parallel zur Lippe in Richtung Osten bis nach Datteln fließt. Umgeben von Feldern und weitläufigen Industrielandschaften nähern wir uns dem Landschaftsgebiet Steinbach bei Hünxe. Hier kann man ungestört auf wunderschönen Wanderwegen im Wald die Natur auf sich wirken lassen. Nun begeben wir uns in Richtung Dorsten, wo der Freizeitpark Maria Lindenhof auf uns wartet. Dort gibt es einen Aussichtspunkt, einen Kanuverein, sowie eine Eissporthalle. Kurz darauf ist am südlichen Ufer des Wesel-Datteln-Kanals der Dorstener Segelflugplatz zu sehen. Hier kann man von der Kanal-Promenade aus die durch die Luft segelnden Flugzeuge bestaunen. Ein weiteres Wanderparadies am Wesel-Datteln-Kanal liegt in Marl. Dort können wir die Waldgebiete Weiherbach und Lipper Höhe besuchen und von dort aus sogar eine einmalige Aussicht über den Kanal genießen.

Die nächste große Stadt auf unserer Reise ist Haltern am See. Während auf der nördlichen Seite des Wesel-Datteln-Kanals der bei Touristen und Wanderern sehr beliebte Halterner Stausee und die idyllische Westruper Heide liegen, findet sich auf der südlichen Seite ebenfalls ein weitläufiges Waldgebiet. Von dort aus startet unter anderem die bekannte Wanderroute „Haard Walking Siebenhügel Route“. Auch der Aussichtsturm „Feuerwachturm Farnberg“ ist hier zu finden. Der Wesel-Datteln-Kanal verläuft daraufhin weiter durch Wiesen, Felder und Wälder, bis er schließlich im Dattelner Meer mündet und unsere Reise zu diesem außergewöhnlichen Kanal beendet ist.

Wer einen Ort zum ungestörten und entspannten Wandern inmitten des Ruhrgebiets sucht, der wird an der Promenade des Wesel-Datteln-Kanals garantiert fündig werden. Hier gibt es Natur und Spaß pur!

Foto 1: Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Westdeutsche Kanäle
Foto 2: c radrevier.ruhr, Ruhrgepixel
Foto 3: Römer-Lippe-Route
Foto 4: © LWL-Industriemuseum, Annette Hudemann
Foto 5: © LWL-Industriemuseum Sebastian Cintio
Foto 6: ©RuhrtalRadweg, Stratmann
Foto 7: Ruhr Tourismus/Frank Vinken
Foto 8: Ruhr Tourismus/Schlutius
Foto 9: Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Westdeutsche Kanäle

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