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Buchrezension: 1001 Alben

Als vorbildliches Nachschlagewerk für jedermann hat sich „1001 Alben: Musik, die Sie hören sollten, bevor das leben vorbei ist“ aus der Edition Olms Zürich in seiner fünften aktualisierten Ausgabe erwiesen. Das 960 Seiten starke Werk gewährt einen detaillierten Einblick in die Geschichte der modernen Musik: Mit über 900 Abbildungen und Kritiken von über 90 internationalen Kritikern ist „1001 Alben: Musik, die Sie hören sollten, bevor das Leben vorbei ist“ ein vielseitiger Leitfaden durch die moderne Musikgeschichte.

[ruhr-guide] Das von Robert Dimery herausgegebene und in der Edition Olms erscheinende Nachschlagewerk „1001 Alben:1001 Alben, Copyright: " title= Musik, die Sie hören sollten, bevor das Leben vorbei ist“ ist ein fundiertes Sammelsurium, dass reichhaltige Infos zur Musikgeschichte und den Alben, die sie hervorbrachte, sauber und gut leserlich aufarbeitet. Neben dem Vorwort von Michael Lydon – Gründungsherausgeber der Musikzeitschrift Rolling Stone – bietet der Band seinem Leser alle wesentlichen Informationen über das jeweilige Album. Neben lexikalischen Angaben des herausgebenden Labels, wird der Leser außerdem über Produzenten, Art Direction, Nationalität sowie der Spieldauer des gesuchten Albums informiert. Neben diesen Standardinformationen erfährt der Leser ebenfalls die Tracklist der Platte, sowie eine detaillierte Besprechung durch einen der 90 Kritiker, die am Gesamtwerk mitarbeiten. Ein Nachschlagewerk für Menschen, die Musik nicht nur hören, sondern diese auch lieben, verstehen und leben wollen.

Die Mischung machts

Die Freiheit spiegelt sich nirgends so deutlich wieder, wie in der Musik. So wird in diesem Nachschlagewerk nicht auf persönliche Interessen eines Einzelnen geachtet! Stattdessen wurden gleich 90 Kritiker mit dem Verfassen der Texte betraut: So vielseitig wie die Autoren selbst, ist das Resultat ausgefallen: Ob Rock`N´Roll, Jazz, Rock, Metal, Elektro, Pop, oder Rap – keine musikalische Stilrichtung wird ausgelassen! Jedes Album hat in seiner Weise dazu beigetragen, dass die heutige Musik so ist, wie wir sie kennen – bunt und vielfältig. Jeder Autor verpasst seinem Text persönliche Noten und bereichert seine Kritik durch persönliche Anekdoten oder Schwerpunkte, die sich wiederholende Elemente innerhalb der Beschreibungen fast völlig vermeiden. So kann es vorkommen, dass der Leser nicht immer mit dem Geschriebenen übereinstimmt, es letztendlich aber doch als bereichernde Lektüre empfindet, die den eigenen Horizont erweitert.

Musik trifft Kunst und Geschichte – musikalische Freiheit

Im Lauf der Zeit wurden Musiker von Künstlern und Künstler durch Musiker inspiriert: Ein Beispiel dieser perfekten Symbiose sind beispielsweise „The Velvet Underground „mit dem Album „The Velvet Underground and Nico“. Der zu seiner Zeit untypische Sound, der durch den Pop Art-Künstler Andy Warhol noch intensiviert wurde, gilt als Meilenstein seiner Ära. Auch oder gerade weil dieses Album zu seiner Zeit aufgrund seiner Texte, die von Sex und Drogen handeln, teilweise verboten war, wurden Bands wie Joy Division zu ihrem Sound inspiriert. Aber auch Bands wie Pink Floyd kooperierten mit der Kunst und schufen auf diese Weise eine musikalisch-visuelle neue Ära. So ist dieses Nachschlagewerk, dass alle jene Wirkungen und Verbindungen reflektiert, nicht nur für Musikinteressierte interessant, sondern auch für Kunstkenner. Denn viele wissen nicht, dass z.B. Andy Warhol und Anton Corbijn ihren Teil zur Vereinigung von Kunst und Musik beitrugen – z.B. beim Coverartwork diverser Scheiben – auch darauf gehen die beschreibenden Texte ein.

Chronologische Aufarbeitung

Jedes Jahrzehnt wird in diesem Buch durch prägnante Stichpunkte der Geschichte eingeleitet: In den 60ern die erste Mondlandung oder die Ermordung John F. Kennedys, in den 70ern mit dem Watergate Skandal oder der ersten versendeten E-Mail. Wechselwirkungen mit der Entwicklung des musikalischen Output dieser Dekaden sind nicht ausgeschlossen! Der Leser erfährt die Zusammenhänge zwischen Musik und der Flower-Power Bewegung (60er Jahre) oder der Punk-Bewegung in den 70ern: Es wird analysiert und beschrieben was das Zeug hält. Immer handelt es sich um wissenswerte Fakten, die das Lesen spannend gestalten. Nichts desto trotz will dieses Nachschlagewerk kein Geschichtsbuch sein, vielmehr stellt es die Musik und die Alben in jedem Jahrzehnt in einen historischem Kontext mit dem Drumherum, sodass der Leser über die Dynamik zwischen Musik und Geschichte entsprechend sinnieren kann.

Großbritannien und die Vereinigten Staaten – Das Maß aller Dinge?

Diese Frage stellt sich dem Leser beim Betrachten des Buches, da ein Großteil der hier vorgestellten Alben aus dem Vereinigtem Königreich oder den Vereinigten Staaten stammt. Ob es nun Rock, Pop oder eine andere musikalische Stilrichtung ist, so fragt man sich „Sind diese Länder das Maß aller Dinge?“ Dem deutschsprachigen Leser stellt sich die Frage nach den deutschen Musikern. Obwohl u.a. „Nico“, „Kraftwerk“ und die „Einstürzenden Neubauten“ zu finden sind, fehlen einige bedeutende Gruppen. Rammstein, die heute als deutscher Exportschlager gelten und bei zahlreichen Fans weltweit Erfolge verbuchen können, fehlen. Nichts desto trotz ist diese bunte Zusammenstellung wie ein roter Faden, der quer durch die Musikgeschichte führt, zu sehen. Die Investition des Kaufpreises von 29,95 Euro wird sich für jeden „Musikfan“ oder werdenden „Musikfan“ lohnen, da sein Buchregal deutlich aufgewertet wird!

Copyright: „Edition Olms Zürich“

(mo/fl)

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