Buchrezension: Die 50 besten Horrorfilme Bildquelle: Bertz + Fiacher Verlag

Buchrezension: Die 50 besten Horrorfilme

Über kaum ein Filmgenre hat es mehr Diskussionen gegeben: Der Horrorfilm erhitzt nach wie vor die Gemüter – Geliebt von Vielen, gehasst von so Manchem. Damit der Zuschauer bei der unübersichtlichen Masse an Filmen den Durchblick behält und nur das sieht, was sich zu sehen lohnt, haben die Autoren Frank Schnelle und Andreas Thiemann dem reichhaltigen Fundus der Horrorstreifen ihre Zeit gewidmet und dabei umfassend analysiert. So ist ihr Buch „Die 50 besten Horrorfilme“ entstanden, dass vom Blockbuster bis zum Independent-Kracher eine Hitliste der sehenswerten Grusel- und Horrorvertreter präsentiert. Das leicht zugängliche Buch ist im „Bertz + Fischer“-Verlag erschienen und nicht nur für Genrefans einen Blick wert.

[ruhr-guide] Wie schon bei „Die 50 besten Filmkomödien“ – veröffentlicht vom gleichen Haus – basiert die Zusammenstellung Buchrezension: Die 50 besten Horrorfilme Bildquelle: Bertz + Fiacher Verlagder Hitliste nicht auf den persönlichen Vorlieben der Autoren, sondern entstammt deren Analyse verschiedenster Rankings und Chartlisten. Das Ergebnis kann sich erfreulicherweise sehen lassen, da Historisches ebenso vertreten wie ist wie aktuelle Produktionen. Ausserdem wird der Seitenblick gewagt: Keinesfalls stehen hier nur die US-amerikanischen Blockbuster im Vordergrund, sondern Filme aus nahezu allen Teilen der Welt finden verdiente Aufmerksamkeit.

Überblick und Einstieg

Auf den 149 Buchseiten erhalten Interessierte einen Lust auf mehr machenden Einblick, Fans einen kurzen, stichhaltigen Überblick. „Die 50 besten Horrorfilme“ bringt darüber hinaus einen besonderen Zusatznutzen mit sich: Die Autoren listen die verschiedenen DVD- und Blu-ray-Fassungen aller Titel auf, beziehen dabei auch ausländische Versionen mit ein und geben so hilfreiche Tipps für den Leser, sich nicht den falschen Silberling ins heimische Regal zu stellen. Gerade in Zeiten des Internets, in denen über diverse Webshops aus aller Welt importiert werden kann, sind diese kleinen Tipps Gold wert.

Von Frankenstein über Freddy zu Zombies und Geistern

Da die Auflistung der enthaltenen 50 Titel chronologisch nach ihrem Erscheinungsdatum gegliedert ist, blättert der Leser auf den ersten Seiten über die (Stummfilm-)Klassiker des Genres: Murnaus Nosferatu, Frankenstein und King Kong warten sogleich. Bald werden sie die Schwarzweiss-Werke von Dracula und den atemberaubenden Produktionen der britischen Hammer-Studios ablösen, bevor das Buch die amerikanischen Kulthorrorstreifen der 60er, 70er und 80er präsentiert: „Die Nacht der lebenden Toten“, „Zombie“ und „Der Exorcist“ sind nur wenige der enthaltenen Filmtitel. Natürlich darf auch der Fischhorror-Ursprung „Der weiße Hai“ nicht fehlen, bevor Freddy Krüger, Jason („Freitag der 13.“) und Michael Myers („Halloween“) ihr Unwesen treiben. Die Autoren stellen zu jeder Zeit die besprochenen Titel in Relation zur Filmgeschichte und weisen auf die Bildung neuer Unterkategorien wie dem Slasherfilm („Halloween“), dem Sci-Fi-Mosterstreifen wie Ridley Scotts „Alien“ oder der J-Horrorwelle (Geisterfilme aus Japan wie „The Ring“) hin.

Kurze Text, umfassend recherchiert

„Die 50 besten Horrorfilme“ folgt dem Konzept eines einstiegbereitenden Überblicks. Es handelt sich dabei nicht um eine seitenschwere Abhandlung oder ein tiefergehendes Werk. Das handliche Buch präsentiert zu jedem Titel eine Doppelseite, deren Text in den meisten Fällen die jeweilige Besonderheit des Films aufführt. Dabei gehen die Autoren auf historische Grundlagen und bedeutungsvolle Insidergeschichten ein, geben dazu auch nennenswerte Hintergrundinformationen und klären über den Werdegang der Personen vor und hinter der Kamera auf. Löblicherweise fällt die Auswahl nicht ausschließlich auf Amerikanisches, sondern nennt auch Werke aus anderen Ländern, die für den ein oder anderen mit großer Sicherheit noch unbekannt sein dürften. Gerade der asiatische Raum hat das Genre vor allem in den letzten Jahren nachhaltig geprägt und auch einige der europäischen Beiträge haben ihren Teil zur Weiterentwicklung beigetragen – all dies ist im Buch verständlich nachzulesen. Dazu nennen Schnelle und Thiemann verschiedene Quellen und bereichern somit den Nutzen des Lesers, der durch Internetlinks- oder Communities die Gelegenheit hat, sich weiter mit dem Thema zu befassen. Alles in allem ist „Die 50 besten Horrorfilme“ sowohl ein guter, kurzweiliger und vor allem leicht zu lesender Band, der für viele als Einstieg fungieren kann, anderen beim DVD-Kauf nützliche Hilfestellung leistet und für alle Leser viele erfahrenswerte Informationen aufbereitet.

(mo)

Bildquelle: Bertz + Fischer Verlag

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