Malorny: Die Mafia bittet zu Tisch, Foto: Asif Sherazi

Hartmuth Malorny: Die Mafia bittet zu Tisch

Hartmuth Malorny ist kein Mann der großen Worte. Viel lieber sitzt er stundenlang an seinem Schreibtisch und drückt das, was ihn beschäftigt, in Worten aus. Jetzt hat er seinen neuen Roman „Die Mafia bittet zu Tisch“ veröffentlicht und schreibt darin über den kriminellen Harry, dessen einzige Chance, seiner Haftstrafe zu entkommen, die Mafia zu sein scheint.

Malorny: Die Mafia bittet zu Tisch, Foto: Asif Sherazi

[ruhr-guide] Nachdem Harry vom französischen Einsatzkommando gefasst worden war, findet er sich in dem berüchtigten Gefängnis „Les Baumettes“ wieder. Während seiner Überführung in die JVA München-Stadelheim wird das Polizeiauto, in dem Harry sitzt, überfallen und Harry gelangt in die Hände der Mafia. Von dort aus wird er in die Villa von Francoise geführt. Harry bekommt eine neue Identität und steigt als Auftragsmörder in die Machenschaften einer mafiosen Gesellschaft ein. In kurzen, knappen Sätzen verpackt, weiß Hartmuth Malorny genau, was er sagen will. Er ist kein Mann des Drumherumredens, weshalb sich die Geschichte schnell und klar weiter entwickelt. Trotzdem schafft Malorny es, die Spannung durch wenige, aber gezielte Informationen über seinen Protagonisten Harry aufrecht zu erhalten.

Malornys Leben und Werke

Hartmuth Malorny wurde 1959 geboren und wuchs in Wuppertal auf. Bereits im Jugendalter hatte er das Schreiben für sich entdeckt. Seine ersten Veröffentlichungen kamen vor allem aus dem Bereich der Lyrik. Im Jahr 1981 zog er nach Dortmund, wo er 13 Jahre lang den Beruf des Straßenbahnfahrers ausübte. Neben einigen Gedichtbänden veröffentlicht er im Jahr 2003 seinen ersten Roman „Die schwarze Ledertasche“, dessen Titel an den Romantitel seines großen Vorbildes erinnert: „Der Mann mit der Ledertasche“, geschrieben von dem US-Amerikaner Autors Charles Bukowski, erschien im Jahr 1971. In seinem Roman schildert Malorny genau das, was ihn 13 Jahre lang täglich beschäftigt hat: Den Alltag eines Straßenbahnfahrers. Wie auch in „Die schwarze Ledertasche“, behandeln Malornys Romane oft das Leben in seiner Heimatstadt Dortmund. Auch in „Die Mafia bittet zu Tisch“, seiner bereits 13. Romanveröffentlichung, hat der Autor die Stadt Dortmund als Heimatort für seinen Hauptfigur gewählt.

Harry in Not – Ein Roadmovie Roman

Im Jahr 2017 veröffentlichte Hartmuth Malorny seinen Roman „Harry in Not – Ein Roadmovie Roman“. Der krebskranke Ex-Journalist Harry ist pleite und hat nichts mehr zu verlieren. Gemeinsam mit der jungen Isabella, beschließt er, sich sein ohnehin hoffnungsloses Leben zu nehmen. Die beiden reisen in Richtung Frankreich und erleben ihr vermeintlich letztes Abenteuer. Mit seinem neusten Roman „Die Mafia bittet zu Tisch“ schließt er an die Erzählung an. Es stellt sich heraus, dass Harrys Diagnose „Krebs“ fehlerhaft war. Also beschließt er, dass er seinem Leben noch eine Chance geben will. Doch Isabella, seine Komplizin, gehört nun zu seinem „alten Leben“, wie Francoise ihm deutlich macht. Harry bleibt also nicht anderes übrig, als sich vorerst alleine durchzuschlagen.

Fazit: Hartmut Malorny hat seinen ganz eigenen Schreibstil und gibt die Wahrheit ungeschönt wieder. Er verzichtet auf ausschmückende Details und unterstützt so den Charakter seines Protagonisten Harry. Eine spannende Geschichte kombiniert mit einer klaren, einfachen Struktur lässt den Leser das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Mafia bittet zu Tisch

Hartmuth Malorny
Wiesenburg Verlag
200 Seiten, Taschenbuch, 14,90 Euro
ISBN: 978-3-95632-968-5

Foto: Asif Sherazi

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