Hartmuth Malorny – Erntedankfest
Inmitten eines kleinen Dorfes passiert nicht viel. Jeder kennt jeden und ist von jedem auf eine ganz bestimmte Art und Weise abhängig. So ist es auch in Hartmuth Malornys Erntedankfest. Schulden häufen sich. Abzahlungen finden in der Regel nicht durch Bargeld, sondern durch Alkohol und Drogen statt. Zumindest bei dem Protagonisten und seiner Frau Lusia. Ein Roman der weniger die Illusion eines romantischen Dorflebens beibehält, als dass er die Vielfältigkeit an Persönlichkeiten am Rande der Zivilisation präsentiert.
[ruhr-guide] Es ist Sommer. Der namenlose Protagonist und seine Frau,

Hartmuth Malorny
Und auch in diesem Roman spielt Malornys bukowskische Art mit ein. Auf moralisch fragwürdigen Lebensentwürfen begründet, lässt der gebürtige Wuppertaler ein Dorf auferleben, welches dem beseelten Romanliebhaber nicht in seinen entferntesten Träumen Gewahr werden würde. Zerrüttete Persönlichkeiten – ein Paradebeispiel für die Schreibweise des vielfältigen Schriftstellers.
Fazit
Hartmuth Malornys Erzählung Erntedankfest lässt sich keineswegs mit den typisch idyllischen Dorfromanen, wie sie aus der Romantik stammen, vereinen. Viel mehr handelt dieses Buch von schrillen Gestalten, einem nicht ganz so legalen Handelsweg und verschiedenen Schicksalen, die alle eins gemeinsam haben: Das Dorfleben und die Sehnsucht nach etwas Besserem. Ein Hoch und Tief, dass es zu lesen gilt.
Hartmuth Malorny – Erntedankfest
Hartmuth MalornyWiesenburg Verlag, erschienen am 9.10.2016
268 Seiten, Taschenbuch, 14,90 €
ISBN: 978-3-95632-404-8