Alles was du denkst, Foto: Cornelia Niere

Oliver Uschmann und Sylvia Witt: Alles was du denkst

Mit ihrem neuen Jugendroman „Alles was du denkst“ gelingt es Oliver Uschmann und Sylvia Witt, das Thema Social Media mit all seinen Gefahren glaubwürdig zu vermitteln. Getreu dem Motto „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“ zeigt die Geschichte der 14-jährigen Jana, dass der Traum von virtueller Liebe und Anerkennung schnell zum persönlichen Albtraum werden kann. Der Roman führt vor Augen, dass ein bewusster Umgang mit den sozialen Medien und das Erlernen eines solchen immer wichtiger und die Zielgruppe dieser Medien immer jünger wird. Der ruhr-guide verlost zwei Exemplare des Reiseführers in die Gefühlswelt!

[ruhr-guide] Der Roman erzählt die Geschichte der 14-jährigen Jana, deren Alles was du denkst, Foto: Cornelia Nieregrößter Traum es ist, Influencerin zu werden. Dafür nutzt sie ihr magisches Talent, mit dem Menschen ihr ihre Geheimnisse und Gedanken anvertrauen. Doch mit der Zeit wird ihr bewusst, dass ihr größter Traum und ihr Alptraum näher beieinander liegen, als sie je gedacht hätte. Durch Janas Fähigkeit verleiht das Autorenduo der Geschichte etwas Dystopisches, das auf erschreckende Weise zeigt, wie weit der Wunsch nach virtueller Aufmerksamkeit gehen kann.

Bewusster Umgang mit Social Media

Der Berufswunsch des Influencers, des Social Media Stars, war vor 10 Jahren noch unvorstellbar, da die Plattformen noch nicht so präsent waren, wie wir es heute kennen, bzw. noch gar nicht existierten. Heute nehmen Plattformen wie TikTok und Instagram einen Großteil unserer Bildschirmzeit ein. Wir verlieren uns gerne in dieser ästhetischen Welt, in der es für alle Menschen und ihre jeweiligen Interessen Accounts gibt, die schnell zum eigenen Safe Place werden. Endorphine werden ausgeschüttet, die uns glauben lassen, dass wir unser Glück viel leichter im glamourösen Leben anderer finden können als in unserem eigenen. Soziale Medien haben auf den ersten Blick die Eigenschaft, perfekt zu sein. Sie geben einem das Gefühl, genau das zu wollen. Dieses lockere Leben, in dem man von Firmen zu Events eingeladen wird und kostenlos Produkte zugeschickt bekommt, um diese zu promoten. Und das ist vielleicht oder sehr wahrscheinlich die Kunst dahinter. Es ist leicht, diesen Lebensstil zu idealisieren, weil es Teil des Jobs ist, einladenden Content zu produzieren. Dabei vergisst man schnell, wie viel Arbeit hinter den Posts steckt, die wir im Minutentakt durchscrollen.

Social Media kann auch toxisch sein

In den letzten Jahren ist aber auch immer deutlicher geworden, dass Social Media nicht nur gut tun kann. Dass es schnell zur Sucht werden kann. Zu einem Medium, das dazu führt, dass man sich immer mehr vergleicht. Dass man genauso perfekt sein möchte, wie die Menschen, denen man folgt und dabei viel zu schnell vergisst, dass hinter jedem dieser Posts eine gewisse Kontrolle steckt. Die Kontrolle, nur das zu posten, was man der Welt von sich zeigen möchte. Dass auch Social-Media-Stars die Kamera nicht auf die Momente richten, in denen es ihnen schlecht geht. Dass man Fotos bearbeiten kann, hier ein bisschen retuschieren, dort ein bisschen strahlender machen. Und das Schwierigste ist wohl, dass man in dieser ganzen Social Media Blase nichts verallgemeinern kann. Es gibt mittlerweile viele Accounts, die Themen, wie mental health ansprechen und sich dafür einsetzen mehr Realität zu zeigen. Dennoch haben alle Accounts eines gemeinsam. Auf die eine oder andere Weise haben sie einen Einfluss. Dieser Einfluss ist mittlerweile so groß, dass Kinder bereits in der Grundschule täglich mehrere Stunden auf diesen Plattformen verbringen, weil sie damit aufwachsen. Aus diesem Grund ist es wichtig, Workshops in Schulen zu veranstalten, dieses Thema in den Lehrplan zu integrieren und auch mit anderen Medien zu zeigen, was bewusster Konsum bedeutet und was exzessiver Konsum mit einem machen kann.

Fazit:

Letztendlich kann man nicht pauschal sagen, dass Social Media nur super oder nur schrecklich ist. Genauso wie es inspirieren kann, kann es auch dazu führen, dass Menschen zu weit gehen, um Klicks und virtuelle Liebe zu bekommen. Genau deshalb sind Romane wie „Alles was du denkst“ aus dem Gulliver Verlag so wichtig. Sie zeigen Kindern und Jugendlichen auf besondere Weise, wie schnell eine Internetpräsenz aus dem Ruder laufen kann und wie wichtig ein gesundes Verhältnis zwischen eigener Realität und bewusstem Konsum ist. Auch für Eltern ist das Buch von Oliver Uschmann und Sylvia Witt eine interessante Lektüre, da es den Reiz von Social Media überzeugend vermittelt und Menschen, die mit Social Media wenig Berührungspunkte haben, zeigen kann, warum die jüngere Generation von scheinbar simplen Apps so in den Bann gezogen wird. Sehr empfehlenswert!

Verlosung

Der ruhr-guide verlost zwei Exemplare des Romans „Alles was du denkst“. Um teilzunehmen, einfach eine Mail mit dem Betreff „Alles was du denkst“, Ihren vollständigen Namen und Ihren Kontaktdaten an gewinnen@ruhr-guide.de schicken! Einsendeschluss ist der 10.05.2023. Der Rechtsweg, Mehrfachteilnahmen und automatische Dienste sind ausgeschlossen, Irrtümer bleiben vorbehalten. Wir drücken die Daumen und wünschen schon mal viel Spaß!

Alles was du denkst

Oliver Uschmann / Sylvia Witt
Verlag: Gulliver in der Verlagsgruppe Beltz
Veröffentlicht: 08.03.2023
Seitenanzahl: ca. 112 Seiten
ISNBN: 978-3-407-82392-2
Preis: 10 Euro
Ab 13 Jahre

Fotocredit: Cornelia Niere

Nach oben scrollen