Schräg - Kultverführer Foto: Klartext-Verlag

Schräg! Der Kultverführer für das Ruhrgebiet

Da muss man hin. Schräg, schräger, die Tipps des neuen Klartext-Führers durch das Ruhrgebiet. Egal ob es um die originellsten Orte zum Pommesessen geht oder um Motorräder und Friedhöfe. Einmal abseits von Zeche Zollverein und Dortmunder U, was nun wirklich jeder kennt, zeigt „Schräg – Kultverführer Ruhr“ unter anderem Orte, Events und Bars auf, wo das Revier unberechenbar wird.

[ruhr-guide] Etwa ein Dutzend Klartext-Autoren Schräg - Kultverführer Foto: Klartext-Verlagveröffentlichen in diesem handlichen Kulturführer unter Herausgeber Henning Prinz (der durch den „Pommesführer“ bekannt wurde) ihre außergewöhnlichen Geheimtipps rund um das Ruhrgebiet. Dabei kommt jeder auf seine Kosten: Verrückte Ausflüge, Shows, Tiere, Einkaufsmöglichkeiten und ungewöhnliche Museen finden sich ebenso wieder, wie Aktivitäten für Freunde der Dunkelheit, die es auf Halden, Ruinen und zu Nachtwanderungen auf alten Industrieanlagen zieht. Für jene könnte etwa der Dorffriedhof Stiepel interessant sein. Dieser wartet mit exzentrischem Grab-Design, Gruft-Feeling und Totenschädeln aus einer jahrhundertelangen Vergangenheit auf.

Einmal abseits von Zollverein bietet das kleine Waltrop eine in der Natur gelegene modernisierte und gemütliche Zechenlandschaft, für alle, die in Nostalgie schwelgen wollen. Meldet sich dann irgendwann der Durst, kann man sich an der „Grünen Bude“ in Herten einfinden, wo es wunschtemperiertes Bier gibt. Dabei war die Bude nicht immer grün. Als Schalke 1997 den UEFA-Cup ins Revier holte, strichen Fans die Fassade gegen den Pachtvertrag über Nacht blau-weiß.
Wer dann auch noch sein Auto auftanken möchte, wird vom „Schräg“-Guide zur Tankstelle Capar-Milz in Essen geleitet. Zehntelcents beim Benzinpreis kennt der Chef nicht, dafür gibt es Würstchen in der Dose. Sollte dann der ein oder andere Biker nicht den Weg dorthin finden, bleibt ihm „Karl am Kanal“. Der Rentner betreibt zwischen Kanal und Emscher ein eigenes verrücktes Motorradmuseum, das keinen Eintritt kostet, da Karl keine Lust auf das Finanzamt hat.
Und das schräge Revier beweist auch, dass es feiern kann. Pommespartys etwa. Im Jahre 2009 fand dieses ungewöhnliche Event zum ersten Mal im Ratskeller Recklinghausen statt.

Anschaulich und detailliert

Wie romantisch das Ruhrgebiet sein kann, wird deutlich, wenn man die kuriosen Orte zum Heiraten aufschlägt. Wer würde nicht schon einmal im Bergbaumuseum oder in einem Fußballstadion heiraten? Oder auf einem Zechengelände schwimmen? Denn dies kann man im Werksschwimmbad der Kokerei Zollverein.

Zu jedem dieser außergewöhnlichen Tipps bietet der Kultverführer Anschrift, Telefonnummern und Internetadressen an. Zudem vermitteln die bunten Fotos erste Eindrücke von faszinierenden Verschrobenheiten. Die Übersicht ist klar und in verschiedene Kapitel zu Themen wie „Essen und Trinken“, „Ausflüge und Touren“ oder schlicht „Pommesbuden“ unterteilt, sodass ein schräger und spontaner Trip mit Bekannten schnell ausgelotet ist. Für jeden Nicht-Ruhri gibt es im Anhang noch einen Service-Teil, der alle groben Daten und Fakten des Ruhrgebiets beinhaltet. Dabei werden Stauliebhaber auf die A 40 verwiesen und unter dem Punkt „Sicherheit“ wird von blau-weißer Kleidung bei einem Besuch in Dortmund abgeraten.

Entdeckungen mit Herz

So legt einem der „Schräg“-Planer auf humorvolle und informative Weise die ungewöhnlichsten und möglicherweise noch teilweise völlig unentdeckten Ecken des Reviers ans Herz. 128 Seiten voller Kultverführung für jeden, der schon immer im Ruhrpott lebt oder es gerade erst entdeckt. „Da musst du hin!“

Schräg – Kultverführer Ruhr

Henning Prinz (Hg.)
128 Seiten, zahlr. farb. Abb., 9,95€
ISBN 978-3-8375-0276-3

(sb)

Bildquelle: Klartext-Verlag

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