F. G. Klimmek: Ein Fisch namens Aalbert

Woraus werden Fischstäbchen wirklich gemacht?

Im neuen Krimi des Herner Autors F. G. Klimmek ermittelt ein Aaldetektiv in den Fluten des Rhein-Herne-Kanals. Der Privatschnüffler Aalbert hat es dabei jedoch nicht leichter als seine Kollegen über Wasser, denn ein Serienmörder verbreitet Angst und Schrecken unter den Bewohnern des Kanals.

[ruhr-guide] Stets werden F. G. Klimmek: Ein Fisch namens Aalbertvon seinen Opfern nur die Schwanzflossen gefunden. Als Täter kommen sowohl mordlustige Angler, eingeschleuste Piranhas als auch ein gefräßiger Riesenwels in Frage, oder sollte am Ende ein ganz anderer Lustmolch für die grausamen Taten verantwortlich zeichnen? Als wären die Leichenteilfunde nicht genug, wird Aalbert zu allem Überfluss auch noch von Riesenhecht Harry mit dem Auffinden seiner entschwundenen Geliebten Wilma beauftragt, die nicht allein für Harry zuweilen aus ihrem Schuppenkleid hüpft.

In eine bizarre Unterwasserwelt

Klimmek entführt seine Leser in die bizarre Unterwasserwelt des Rhein-Herne-Kanals, in der es mitunter nicht vornehmer zugeht als in den Milieus an deren Ufern. Er lehnt sich ganz bewusst ans Genre des klassischen Kriminalfilms an. Parallelen tauchen dabei vor dem geistigen Auge reichlich auf: ob den Leser eine glupschäugige Grundel an Peter Lorre erinnert, oder Aalbert selbst an den windigen Phillip Marlowe, nicht selten laden die Figuren zum träumen von der guten alten Zeit des Hollywoodkinos ein.

Dies jedoch nur für kurze Augenblicke, denn dann sieht sich der Leser wieder mit der knallharten Realität der Unterwasserwelt im Ruhrpott konfrontiert, in der unser Held so manches Abenteuer zu bestehen hat und dabei ein ums andere Mal in Lebensgefahr gerät. Aber Aalbert ist cool und trotzt seinen Feinden, indem er sich stets seines Lebensmottos erinnert, das da lautet: „Ein Detektiv ohne Neugier ist schließlich nichts anderes als ein Mensch ohne Angel, und welcher Fisch nimmt einen solchen Typen schon ernst?“

Wie seine Vorbilder über Wasser, so ist auch der Aaldetektiv trinkfest, denn er hat viele eklige Erlebnisse hinunterzuspülen. O-Ton Aalbert: „Weißt du, wie viele Leichen ich gesehen habe, von Schiffsschrauben püriert, von Möwen zerhackt, von Anglern zerschnippelt? So was fällt bei uns Fischen unter den Begriff natürliche Todesursache.“

Fazit: Ein gelungener Fischkrimi, der nicht nur die Freunde des guten alten Kinos schmunzeln lässt!

F. G. Klimmek: Ein Fisch namens Aalbert

Hillesheim 2007, KBV Verlag, 245 S., ISBN 9783940077156, Taschenbuch, 9,50 €

(Markus Bötefür)

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