Carolin Kebekus: PussyTerror-Tour
Sie ist hübsch, schenkt dem Publikum ein strahlendes Lächeln und erzählt dreckige Witze en masse: Carolin Kebekus. Die Kölnerin wirkt harmlos wie eine schüchterne Modeverkäuferin, doch auf der Bühne kennt sie keine Tabus und treibt mit ihrer Ausdrucksweise so manchem die Röte ins Gesicht. Aktuell ist Carolin Kebekus mit ihrem ersten lang erwarteten Solo-Programm "PussyTerror-Tour" unterwegs. Damit setzt sie wieder Akzente auf den deutschen Bühnen und räumt mit so manchem pikanten Thema ganz ungeschminkt auf.
Archiv: 22.02.2011 [ruhr-guide] Gosse kann sexy sein. Dies

Kebekus ohne Hemmungen
Die energische Frau mit den großen unschuldigen Augen weiß, was sie will. Kritisieren, parodieren und den alltäglichen Wahnsinn bloßstellen. Auf der einen Seite gibt sie sich als "Pussy", das unschuldige Mädchen, das charmant die Augen aufschlägt. Auf der anderen Seite wird es laut und ungemütlich, wenn sich Carolin Kebekus in eine "Terror"-Braut verwandelt. Sie pöbelt gegen alles und jeden, bricht sprachliche Tabus mit rabiatem Kölsch und schreit ihre Kritik heraus. Manchmal sogar so brachial, dass sie Drohungen bekommt, wie 2006, als sie Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz parodierte.
Pussy und Terror zum Lachen
Doch ihre Solotour ist schon vielerorts ausverkauft. Die Leute mögen ihre Direktheit und das Ghetto-Image. Kebekus selbst bezeichnet sich als "Mushido". Aufgewachsen ist sie im Kölner Stadtteil Ostheim. Auch ihre Lebensziele sind nicht gerade tugendhaft. Sie möchte Brad Pitt und Torsten Frings heiraten sowie ihre vollständigen Namen rülpsen können. Doch ihrem losen Mundwerk steht eine feine Beobachtung der Gesellschaft und ihrer Absurditäten gegenüber. Und auch in ihrem Bühnenprogramm werden ab und an leise Töne angeschlagen. Carolin Kebekus beherrscht nämlich nicht nur den lautstarken Wutanfall, sondern auch leise Melodien. Wenn die Comedienne singt, zeigt sich die sanfte Seite der Power-Frau. Carolin Kebekus kann nämlich alles: Pussy und Terror. Eine extrem erfolgreiche Mischung.
Carolin Kebekus: PussyTerror-Tour
(sb)
Bildquelle: Philip Brohl