Carolin Kebekus Foto: Philip Brohl

Carolin Kebekus: PussyTerror-Tour

Sie ist hübsch, schenkt dem Publikum ein strahlendes Lächeln und erzählt dreckige Witze en masse: Carolin Kebekus. Die Kölnerin wirkt harmlos wie eine schüchterne Modeverkäuferin, doch auf der Bühne kennt sie keine Tabus und treibt mit ihrer Ausdrucksweise so manchem die Röte ins Gesicht. Aktuell ist Carolin Kebekus mit ihrem ersten lang erwarteten Solo-Programm „PussyTerror-Tour“ unterwegs. Damit setzt sie wieder Akzente auf den deutschen Bühnen und räumt mit so manchem pikanten Thema ganz ungeschminkt auf.

[ruhr-guide] Gosse kann sexy sein. Dies Carolin Kebekus Foto: Philip Brohlbeweist die junge Kölnerin mit der großen Klappe immer wieder. Carolin Kebekus steht auf der Bühne, wirbelt im Fernsehen durch Comedy-Shows und war auch schon im Kino zu sehen. Inzwischen ist sie mit verschiedenen Preisen von Rang und Namen ausgezeichnet worden; unter anderem mit dem Prix Pantheon und dem deutschen Comedy-Preis 2007. Auch für den Adolf-Grimme-Preis war sie bereits zweimal nominiert. Dabei begann ihre Karriere mehr oder weniger mit einem Zufall. Mit 19 Jahren machte Carolin Kebekus ein Praktikum bei den Freitag Nacht News und sprang für ein paar Komparsen ein, die während des Nachtdrehs einfach nach Hause gefahren waren. Später gehörte sie zum Moderatoren-Team dieser Sendung. Es folgten Auftritte bei „Night Wash“, „Was guckst du?!“ und „Kinder Kinder“. Im Kinofilm zu Tommy Jauds „Vollidiot“ spielte sie zudem die Freundin der Marcia.



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Kebekus ohne Hemmungen

Die energische Frau mit den großen unschuldigen Augen weiß, was sie will. Kritisieren, parodieren und den alltäglichen Wahnsinn bloßstellen. Auf der einen Seite gibt sie sich als „Pussy“, das unschuldige Mädchen, das charmant die Augen aufschlägt. Auf der anderen Seite wird es laut und ungemütlich, wenn sich Carolin Kebekus in eine „Terror“-Braut verwandelt. Sie pöbelt gegen alles und jeden, bricht sprachliche Tabus mit rabiatem Kölsch und schreit ihre Kritik heraus. Manchmal sogar so brachial, dass sie Drohungen bekommt, wie 2006, als sie Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz parodierte.

Pussy und Terror zum Lachen

Doch ihre Solotour ist schon vielerorts ausverkauft. Die Leute mögen ihre Direktheit und das Ghetto-Image. Kebekus selbst bezeichnet sich als „Mushido“. Aufgewachsen ist sie im Kölner Stadtteil Ostheim. Auch ihre Lebensziele sind nicht gerade tugendhaft. Sie möchte Brad Pitt und Torsten Frings heiraten sowie ihre vollständigen Namen rülpsen können. Doch ihrem losen Mundwerk steht eine feine Beobachtung der Gesellschaft und ihrer Absurditäten gegenüber. Und auch in ihrem Bühnenprogramm werden ab und an leise Töne angeschlagen. Carolin Kebekus beherrscht nämlich nicht nur den lautstarken Wutanfall, sondern auch leise Melodien. Wenn die Comedienne singt, zeigt sich die sanfte Seite der Power-Frau. Carolin Kebekus kann nämlich alles: Pussy und Terror. Eine extrem erfolgreiche Mischung.

Carolin Kebekus: PussyTerror-Tour

(sb)

Bildquelle: Philip Brohl

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