Die Stille in meinem Herzen
Barfüßig betrat Fadosänger Telmo Pires am Abend des 9. Februar 2007 die Bühne im Ebertbad Oberhausen. Im Gepäck: Seine dreiköpfige Band und ein grosses Stück Portugal. Gefühlte Sehnsucht lag in der Luft.
Archiv: 10.02.2007 [ruhr-guide] "Schicksal

"Die Wolken, die weinen ... ich brauche dein Herz ..."
Die Verbindung ist auf Anhieb geglückt. Die Menschen lauschen, fast andächtig, denn so fordert es der Fado (portug. Schicksal) für gewöhnlich. Respektlos wäre es, die leidvolle und wehmütige Darbietung des Interpreten durch Zwischenrufe oder Vorab-Applaus zu stören. Die Bilder haben sich augenscheinlich manifestiert. Sänger und Sängerinnen in schwarzer Garderobe treffen sich in den kleinen Lokalen Lissabons und zelebrieren das Schicksal.
Als Pendler zwischen Lisboa und Berlin überrascht es nicht, dass er bemüht ist, die verschiedenen Kulturen künstlerisch miteinander zu vereinen. so gehört er auf jeden Fall einer neuen Generation junger Künstler an, die den Fado auf ganz individuelle Weise revolutionieren.
APPLAUS: Nach einer wundervollen über 90-minütigen Fado-Reise inklusive doppelter Zugabe, verneigt sich der
charismatische Sänger und verlässt die Bühne. Immer
noch barfuß. Obrigado, Telmo!
(lg)