Johann König eskaliert
Er liebt seinen Beruf, auch wenn er es nicht versteht, dass man sich bei schönem Wetter freiwillig in einem dunklen Backsteingebäude aufhält - "Ich würde für mich kein Geld ausgeben!" Die depressive Stimmungskanone der deutschen Comedyszene tat in der Zeche Carl alles, den Abend möglichst schnell hinter sich zu bringen und ließ das Publikum mit seinem Minimalismus eskalieren.
Archiv: 25.05.2007 [ruhr-guide] Für ein Übermaß an Euphorie ist er nicht

Erstmal hinlegen: Johann König eskalierte auf seine Art in der Zeche Carl
Auch wenn Johann König nicht als der rasanteste Comedian gilt, so geht es in seinem aktuellen Programm doch Schlag auf Schlag. Nachdem sich der Comedian noch fragt, was eigentlich Kabarett ist, greift er schon zum Buch und trägt eines seiner
skurrilen Alltagsgedichte vor. Diese handeln dann von Katzen, Frauen, Liebe, Zugfahrten. Doch auch über die wichtigen Dinge der Kulturgeschichte macht er sich Gedanken und bringt Mike Tyson und Vincent van Gogh an einen Tisch bei Beckmann "oder dem anderen".

Von Katzen bis Zugfahrten: Johann König in der Zeche Carl in Essen
Ekstatische Tanzeinlagen vs. Suppeessen
Kurzweiliger kann ein Comedy-Abend wohl nicht sein. Johann König beherrscht sein Repertoire von der eigenwilligen Anmache bis zu Publikumsbeschimpfungen. Er setzt seine unangenehm sonorige Heiserstimme formvollendet ein und sagt nichts, poltert anschließend ein "schnell geschriebenes Gedicht" unverständlich ebenso schnell in die Menge. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.Johann König eskaliert
(sl)