Chloe
Es ist derzeit wirklich schwer, an der 24 Jahre alten US-Schauspielerin Amanda Seyfried vorbeizukommen. Die hübsche Aktrice scheint omnipräsent. Sei es an der Seite von Meryl Streep in "Mamma Mia!" oder Megan Fox in "Jennifer's Body" und in der Nicholas Sparks-Verfilmung "Das Leuchten der Sterne" - Seyfried bedient jedes Genre und beweist im Handumdrehen, dass alle Vorurteile gegenüber Blondinen zumindest bei ihr verpuffen. Klug, charmant, sexy und hinterhältig gibt sie sich als Prostituierte "Chloe" in Atom Egoyans gleichnamigen erotischem Psychothriller, der bei uns ab dem 7. Oktober in den Läden steht.
[ruhr-guide] Arthaus-Freunde und Programmkinofans werden mit Atom Egoyan handwerklich perfekte, verschachtelt erzählte Anspruchsfilme verbinden,

Schauspieler-Ensemble mit grandiosen Leistungen
Das Trio darf für "Chloe" auch gleich ganz tief in die Trickkiste greifen und sein immenses Können zeigen. Für Catherine Stewart (Moore) verdichten sich die Anzeichen, dass ihr Mann David (Neeson) eine Affäre hat. Als sie die kesse Prostituierte Chloe (Seyfried) kennenlernt, kann sie der folgenschweren Idee nicht widerstehen und beauftragt die junge, an Reizen nicht arme Frau, ihren Mann auf die Probe zustellen. Lasziv geht Chloe zur Sache und testet ihre Wirkung auf David aus. In geheimen Treffen berichtet sie Catherine in allen Einzelheiten die Geschehnisse. Was die verzweifelte Frau nicht weiß ist, dass Chloe ein gefährliches Spiel initiiert und die Wahrheit geschickt manipuliert, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Bald steuert die hitzige Konstellation ihrem unausweichlichen Ende entgegen. Die Figuren scheinen für Neeson, Moore und Seyfried wie geschaffen, so eindrucksvoll können sie die verschiedenen Facetten der Charaktere darstellen. Allen voran fällt ein weiteres Mal Amanda Seyfried auf, die ihre Figur der Chloe lustvoll, verführerisch und nicht zuletzt mit psychopathischer Energie auflädt, um Julianne Moore bzw. Catherine alles abzuverlangen. Liam Neeson agiert auf dem gewöhnlich hohen Niveau, balanciert als Musikprofessor David zwischen Eleganz, Verletzlichkeit und Stolz. Moore hat mit der
Regisseur Egoyan inszeniert handwerklich makellos
"Chloe" hat darüber hinaus bis ins Detail durchkomponierte Bilder zu bieten und trumpft vor allem im Expose auf. Die Art und Weise Egoyans visuell zu erzählen ist künstlerisch ausgereift und ein purer Genuss für die Augen. Sich emotional voneinander entfernende Personen, die Kühle eines Hauses als Sinnbild für den Zustand der darin wohnenden Familie und nicht zuletzt die Lenkung des Zuschauerblicks auf die verführerische Chloe - gewissermaßen verführt diese auch den Zuschauer - gelingen Egoyan nahezu fehlerfrei. Handwerklich perfekt zeigen Regisseur und Kameramann allen modernen Wackelkamera-Ästheten zum Trotz, wie wahres Kino aussieht. Imposante Einstellungen, durchkomponierte Passagen die an mehrschichtigen Deutungsebenen ebenso wenig geizen wie tiefblickenden Aufnahmen, erzählen die Geschichte auf einem gehobenen Niveau. Jederzeit ist das Inhaltliche mit dem Optischen verknüpft. Ein Blick sagt halt immer noch mehr als 1000 Worte!
Durchschautes Spiel
Leider schützen weder tolle Darsteller noch die fein säuberliche Kamera- und Regiearbeit vor der zu kritisierenden Story. Gelingt "Chloe"
Verführerische Extras
(mo)
Bildquelle: Kinowelt