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Don´t look back- Schatten der Vergangenheit

Es ist wieder Zeit für Film-Nachschub von unseren französischen Nachbarn. Bond-Girl Sophie Marceau („Die Welt ist nicht genug“) steht zusammen mit Monica Bellucci („Brothers Grimm“, „Matrix 2&3“) vor der Kamera und beweist in dem waschechten Mystery-Thriller „Don’t look back – Schatten der Vergangenheit“, dass spannender Filmgenuss nicht immer aus Hollywood kommen muss. Der Silberling ist seit dem 14. Oktober im Handel erhältlich.

[ruhr-guide] In „Don’t look back – Schatten der Vergangenheit“ treffen zwei Superstars des europäischen Kinos aufeinander: Sophie Marceau und Monica Bellucci teilen sich gleich eine Rolle. Unter Beigabe italienischer, luxemburgischer und belgischer Finanzmittel entstand diese Koproduktion 2009 und lief beim letztjährigen Filmfestival von Cannes ausser Konkurrenz.

Persönlichkeitsstörung?

Die Schriftstellerin Jeanne (Sophie Marceau) will nach ihren erfolgreichen Biografien einen autobiografischen Roman auf den Weg bringen. Doch nicht nur der Verleger schluckt aufgrund der Geschichte, in der Jeanne ihre Jugend besprechen will. Die Arbeit an dem Werk bringt nämlich tief Verborgenes, das nun in Wallung gerät. Eigentlich hat Jeanne nämlich Schwierigkeiten, ihre frühen Lebensjahre zu rekapitulieren. Ein traumatisches Ereignis hat tiefe Kerben auf ihrer Seere hinterlassen. Nun beginnt für sie der Aufarbeitungsprozess, mit dem eine vehemente Persönlichkeitsveränderung vor sich geht. Bald erschrickt die hübsche Frau beim Blick in den Spiegel.Don Das dort zu sehende Gesicht (Monica Bellucci) kennt sie nicht. Des Weiteren verändert sich auch alles um sie herum. Die Wohnung, ihr Mann, ihre Kinder. Alles ist anders. Nahe einem Nerven- zusammenbruch macht sich Jeanne auf den Weg in ihre Kindheit, denn dort scheint der Schlüssel für die mysteriösen Vorgänge tief verborgen zu ruhen …

Spannender Beginn

Regisseurin Marina de Van gelingt eine spannende Einführung, gleich erweckt sie Interesse für die Hauptfigur, deren verstörende Erkenntnis, dass plötzlich alles anders ist, den Zuschauer ebenso hart trifft wie sie selbst. Was ist da bloss los? Nicht nur einmal kommt dem rätselnden Publikum diese Frage in den Sinn und als sich die wie immer makellos anzusehende Sophie Marceau selbst nicht mehr wiederkennt und langsam die Präsenz von Monica Bellucci überhand gewinnt, weiss niemand mehr so genau, was mit dieser Jeanne los ist. Leider gelingt dem Film nicht der zeitnahe Absprung aus dem Expose, welches infolgedessen zu umfangreich wirkt. Als schließlich die Aufarbeitung einsetzt und Jeanne beginnt, ihre Nachforschungen anzustreben, kommt die verwirrende Geschichte ganz ordentlich in Fahrt. Da Figuren ihre Persönlichkeit wechseln, wird ein heilloses Durcheinander ausgelöst. Dies gefällt auf der einen Seite als Spannungswerkzeug und unterstreicht den besonderen Charakter dieses Psycho-Mystery-Thrillers. Leider wirkt das Geschehen jedoch auch verwirrend auf denDon Zuschauer, der mit seinen Hypothesen häufig allein gelassen wird. Hier wäre der berühmte rote Faden sinnvoll gewesen, um das Publikum zu fesseln. Dennoch kann „Don’t look back – Schatten der Vergangenheit“ gut unterhalten. Erfreulich zu sehen, dass auch die europäische Filmwirtschaft sich an einen solchen Stoff heran traut. Beide Hauptdarstellerinnen machen zudem eine gute Figur und laden den aufmerksamen Zuschauer zum fröhlichen Rätselraten ein.

(mo)

Bildquelle: EuroVideo Bildprogramm GmbH

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